"Zahme" Wildratten in Not!!!

  • Deine vollständige PLZ:40589

    Deine Stadt: Düsseldorf

    Anzahl der zu vermittelnden Ratten:Kann ich nicht genau sagen.

    Leite den Fall weiter.

    Geschlechter der Ratten:

    Weibchen und Böcke

    Dein Vermittlungstext:

    Hallo Ihr,

    ich bekam gerade per E-mail, folgenden Hilferuf:


    NOTFALL! Wer hat die Möglichkeit "wilden" Ratten ein Zuhause zu schenken???

    In Düsseldorf hat eine alte Frau seit Jahren in ihrem Garten ehemals wilde Ratten gefüttert und sich stundenlang mit ihnen beschäftigt. Dadurch ist die inzwischen mehrere Generationen große Rattenpopulation in ihrem Garten zahm geworden und die Ratten haben sich sehr an den Menschen gewöhnt. Von wild kann also keine Rede mehr sein.

    Leider wird demnächst die Wohnung der Frau geräumt und die Ratten sollen vergiftet werden... Sicher hat es die Frau nur gut gemeint, als sie die Ratten an den Menschen gewöhnt hat aber für die süßen Tierchen ist es jetzt eine Katastrophe.

    Hat jemand eine Idee wie man den armen Tieren helfen könnte?

    Vielleicht hat von euch jemand einen großen Garten, wohin man die Ratten gruppenweise umsiedeln könnte??? Die Ratten sind inzwischen so zahm, dass sie sich sicher auch unter normalen Farbratten in der Wohnung (mit ausreichend Platz) wohlfühlen könnten! Hauptsache sie finden ein neues Heim, wo man sie nicht vergiften will...

    Von Rattenhilfen und -vereinen ist keine Hilfe zu erwarten, da diese der Meinung sind die ehemals wilden Ratten wären "dreckig und unbrauchbar"... Auch dort ist man für die Vergiftung!

    Adresse und Daten zu der Vermittelnden Person, gebe ich gerne per PN weiter.

    Würde mich freuen wenn man den Wildies helfen könnte.

  • Hi

    Ich frag mich ja, welche Rattenhilfen und Vereine da gemeint sind.

    Aber ich kann nur sagen, wir hatten hier auch mal so einen Fall, der ist genauso gewesen, selbes Problem. Das Fazit war, dass ein Umsiedeln schlichtweg verboten und gefährlich ist und die paar Ratten, die gefangen und eingesperrt wurden ein trauriges Leben geführt haben, das man ihnen besser erspart hätte. Mag schon sein, dass sie nett sein mögen, aber Wildtiere in Käfige sperren ist Tierquälerei und in jedem Fall sollte man das bleiben lassen, auch weil das eine nicht abschätzbare Infektionsgefahr für die eigenen Ratten und andre Haustiere bedeutet.

    Es kann auch keiner glauben, dass man es schafft, wirklich alle Ratten dort einzusammeln, bis auf den letzten. Das einzige, was man da erreicht hat ist, noch wo anders Wildratten anzusiedeln (und sich selber so in arge Schwierigkeiten zu bringen, wenn das rauskommt) und vorort werden trotzdem genug Tiere vergiftet.

    Da war eine Frau sehr dumm und unvernünftig und jetzt werden viele Tiere darunter leiden...

    Tut mir leid, dass die Antwort so frustrierend ist.

    LG

    judith

  • Hallo

    Das ist in der Tat ein sehr schwieriges Thema und als alte Wildie-Halterin sag ich da nun auch mal bisschen was dazu. Denn ich halte es leider für völlig unmöglich, wildlebende Ratten an die Käfighaltung umzugewöhnen. Gefangenschaft ist für Tiere, die ein wildes Leben gewöhnt sind, Quälerei und Dauerstress - bei eigentlich allen Tierarten. Wildies werden so schon, selbst wenn sie handaufgezogen wurden, kaum wirklich handzahm (es gibt Ausnahmen, aber die sind selten).

    Pirotess, so ungerne ich es sage: ich glaube kaum, dass das ein für die Tiere erfolgversprechender Weg ist, sie einzufangen und in Gefangenschaft umzusiedeln.

    Vielleicht setzt du dich mal mit Kasey in Verbindung? Sie hat schonmal Wildies in irgendeinem Garten ausgewildert und kennt sich deshalb vielleicht bisschen mit der rechtlichen Seite aus (weiß ich nicht, denke ich aber mal). Meinem Wissensstand gemäß darf man in den meisten Gebieten nicht auswildern - in bewohnten Gebieten eh nicht. Die Städte stecken in der Regel Geld in die Rattendezimierung.

    Ansonsten hat Judith schon allesgesagt, was eszu sagen gibt.

    Zu den Rattenhilfen und Rattenvereinen: das ist eine ziemlich heftige Pauschalisierung in dem Hilfeaufruf. Derzeit gibt es meines Wissens nur zwei Rattenvereine in der BRD. Und da die Hilfesuchende die Antwort, dass die Tiere "dreckig und unbrauchbar" seien, nicht vom RSV e.V. bekommen hat, bleiben nicht mehr viele Alternativen. Und auch, was den anderen Verein angeht, glaube ich persönlich kaum, dass die Antwort tatsächlich so gelautet hat.

    Auch wenn es ein Hilferuf von jemand anderem ist, den du hier eingestellt hast - man muss da sehr aufpassen, wenn solche Dinge da so geschrieben stehen, weil man eventuell solche Behauptungen/darstellungen belegen können muss. Aber das nur am Rande.

  • Hm, ja, leider ist es nicht so einfach, bei sowas den Tieren zu helfen.

    Wir haben mal bei einer Einfangsaktion in der Lebendfalle eine wilde eingefangen - das Tier ist da drin vollkommen hohlgedreht.

    Futter aus der Hand nehmen und solcherlei ist was völlig anderes als eingesperrt und/oder festgehalten zu werden. Und ich habe auch hier die Erfahrung gemacht: Wildies kommen manchmal auch auf den Schoss (wenn sie sehr sehr zahm sind), aber keiner lässt sich gerne festhalten. Es ist immer so das "jederzeit fliehen können", was für die wichtig ist. Eine Wildratte, die Freiheit gewohnt ist und dann im Käfig eingesperrt wird, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit jämmerlich ein oder dreht komplett durch.

    Wie gesagt: was das Umsiedeln angeht, wird es schwierig, weil es weitestgehend verboten ist. Da müsste man erst gucken, ob es da zulässige Optionen und Möglichkeiten gibt - und dann muss man welche finden, was auch nicht einfach werden dürfte.

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine Lösung für die Tiere findet, aber wenn ich ehrlich bin, sehe ich da leider schwarz. :(

  • Hallo zusammen,

    nur um den anderen Rattenverein auch noch zu erwähnen: Beim VdRD ist keine Anfrage diesbezüglich eingegangen und somit wurde und würde - auch wenn eine Anfrage einginge - selbstverständlich nicht gesagt, dass Wildies "dreckig" oder sonstwas wären.

    LG Sandra

  • Hallo

    Zu den Wildies, ich schließe mich den Meinungen wegen Käfighaltung an. Es geht hierbei nicht nur um Gesundheit, Einsperren usw. Wir hatten hier einen Fall, wo im Hühnerstall neun ganz winzige neugeborene Wildies gefunden wurden. Diese wurden erfolgreich von Hand aufgezogen, also Mensch als Muttertier. Danach verschiedentlich vermittelt. Und davon ist nur eine voll sozialisiert - mit Farbratten zusammen - als Anführering natürlich, handzahm. Alle anderen sind eigentlich eher wild geblieben - obwohl Handaufzucht. Manche mehr manche weniger intergriert.

    Ich kann mir eigentlich keine Art von Hilfe für die Nasen vorstellen. Drücke aber Daumen, das alles doch noch gut endet.

    Liebe Grüße aus Prag

    Ches

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