Warum sterben Ratten viel zu jung?

  • Hallo alle zusammen,

    mich beschäftigt gerade die Frage, warum die Ratten, die ich derzeit habe sterben, schon bevor sie 1,5 Jahre wurden.

    Ich habe mit Unterbrechungen seit 8 Jahren Ratten. Meine ersten 5 Ratzen wurden zwischen 2,5 und 3,5 Jahren, starben meist an inoperablen Tumoren.

    Letztes Jahr bekam ich 4 Mädels von einer Bekannten, ursprünglich aus einer Zoohandlung. Eine davon war bereits trächtigt und bekam bei mir 11 Babys, die ich alle behalten habe, wer der Vater war, kann ich nicht sagen. Schließlich kamen noch 2 Jungs aus schlechter Haltung hinzu.

    Von diesen 17 Nasen sind 5 bereits gestorben und das bevor sie 1,5 Jahre wurden. Ursachen waren ein Herzfehler, ein Schlaganfall, inoperabler Tumoren und Herzinfarkt oder etwas in der Art.

    Das kann doch einfach nicht sein, dass fast ein Drittel meiner Ratzen sterben bevor sie 1,5 werden und das obwohl sie beim ersten Anzeichen tierärztlich versorgt wurden.

    Trockenfutter, Frischfutter, große Selbstbauten mit Dauerauslauf und viele Artgenossen sind da, also denke ich an der Haltung kann es nicht liegen.

    Die Vorbesitzer meiner Näschen haben die Tiere aus Zoolöden in der Umgebung von Frankfurt. Mir scheint es, als hätten meine Ratten komische Gene, seien überzüchtet oder aus Inzuchten, keine Ahnung..

    Habt ihr solche Erfahrungen auch gemacht?

    Wie seid ihr damit umgegangen?

    Mir ist klar, dass mit der Anzahl der Tiere auch die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen und Todesfälle steigt, aber ich frage mich trotzdem, warum meine Ratten so früh sterben und vorallem ob es an den Genen liegen kann.

    Der bei mir geborene Wurf brachte 5 Dumbos und 6 "normale" Ratten hervor. Von diesen 5 Dumbos sind drei schon verstorben im Alter von 0,7, 1,2 und 1,4 Jahren.

    Ich bin einfach grad ziemlich fertig und hab jedes Mal Angst was als nächstes kommt. Wenn die Mäuse wenigstens 2 Jahre werden würden, würde ich mich nicht beschweren, aber in so einem jungen Alter sterben? Ich finde es schwer damit klar zu kommen, aber ein Leben ohne Ratten kann ich mir nicht vorstellen!

    Ich würde mich über einen Austausch freuen...

    Liebe Grüße Rattenmama mit nur noch 12 Nasen:(

  • Hallo,

    ich habe letztes Jahr im Januar aus einem Notfall auch 6 Geschwiste raufgenommen. Sie waren alle Dumbos und alle Blues. 3 von ihnen wurden auch keine 1,5 Jahre alt und ich nehme tatsaechlch an, dass es an Ueberzuechtung liegt.

    Zuechter geben immer vor, sie zuechten auf Gesundheit und Langlebigkeit. Aber wie wollen sie das ueberpruefen? In dem Alter, wo Ratten im Allgemeinen krank werden oder wo man sehen kann, ob sie wirklich alt werden, bekommen sie keine Junge mehr. Also ist das voellig absurd und eine reine Angabe zum besseren Verkauf.

    Zusaetzlich kauft man aber doch kein Tier einfach weil man gesagt bekommt es lebt lange. Also wird noch auf Optik gegangen. Schoene Zeichnungen, schoen Farben und vermeintlich schoene Auspraegungen der Ohren.

    Da deine Tiere in einem Zooladen gekauft wurden kann das viele Gruende haben.

    Erstmal, dass die Zuechtung einfach auf Dumbos gegangen ist und die Genetik vernachlaessigt wurde. Warum auch? Langes Leben heisst weniger verkaufen, heisst weniger Gewinn, heisst nicht so viel Geld (was ich absolut pervers finde).

    Desweiteren sind aber die Welpen in der Schwangerschaft wahrscheinlich unterversorgt gewesen, die Eltern der Welpen nicht in einem guten Ernaehrungszustand um kerngesunde Welpen hervor zu bringen und so kann dies auch einen Einfluss auf die Welpen haben und auch auf ihre spaetren Erkrankungen und Gesundheitszustaende.

    Bei dir kann, zu allem Unglueck, auch noch beides der Fall sein.

    Bei mir ist das nicht selten auch so. Tiere die bei mir sind sterben jung. Wie gehe ich damit um? Ich habe ausschliesslich Notfellchen. Sprich meine Tiere kommen aus dem TH, aus Messiwohnungen die ich mit ausgeraeumt habe, von voellig ueberforderten Haltern und aus privaten Auffangstationen. Wenn sie sterben ist das nicht schoen, nein, aber ich sage mir, dass sie zumindest ein tolles Leben bei mir hatten indem sie alles hatten was sie brauchten. Gesundes Futter und Frischfutter, taeglich frisches Wasser, einen grossen Kaefig und ausreichend Auslauf, immer Freunde zum Spielen, erstklassige tieraerztliche Versorgung, jemand der sie lieb gehabt hat. Es haette viel viel schlimmer kommen koennen fuer sie und ich weiss sie hatten es jeden Tag bei mir gut. Mit dem Gedanken, dass sie nicht im TH versauert sind, nicht ausgesetzt wurden oder nicht an den erbaermlichen Umsatenden verreckt sind in denen sie mal gelebt haben, kann ich sie gut gehen lassen. Auch mit den Gedanken daran, dass diese Ratten nun wieder Platz gemacht haben um andere Ratten aus miserablien Zustaenden zu holen und lieb zu haben, und da bin ich mir sicher, das haetten diese gestorbenen Ratten auch gewollt, kann ich das Kapitel eines Rattenlebens gut beenden.

    LG

    Lakes

  • Ich hab allgemein das Gefühl, das die Kleinen immer empfindlicher werden. Ich halte jetzt seit mehr als 10 Jahren Ratten und meine Ersten sind jeweils 3 Jahre alt geworden. Damals waren auch Tumore die Hauptsterblichkeitsursache, aber abgesehen davon waren sie immer gesund. Jetzt dagegen hab ich das Gefühl muss ich ständig zum TA rennen, schnupfen, entzündete Augen, Abzesse, das ist der Wahnsinn.

    Woran genau das liegt weiß ich nicht, ich würde aber sagen, dass es eventuell genetisch bedingt ist, dass durch Inzucht und dergleichen einfach das ganze Immunsystem immer weiter abbaut.

  • Hi,

    ich würde das andererseits nicht unbedingt überbewerten. Man neigt dazu, Entwicklungen zu sehen, wo es keine echten Entwicklungen gibt. Es wird manchmal (etwas irreführend) gesagt, die mittlere Lebenserwartung der Ratte liege "bei 2-3 Jahren", und ich glaube, das stimmt einfach so nicht. Meiner Erfahrung aus dem Bekanntenkreis und von meinen eigenen Nasen her müßte man korrekt sagen "die Lebenserwartung liegt im Mittel bei 2, maximal bei 3 Jahren". Und dann stellt sich die Sache etwas anders dar.

    Meine ersten Ratten wurden allesamt über 2 Jahre. Die erste starb mit 25, die zweite mit 27, die dritte mit 29 und die letzte mit 33 Monaten. Bei einem Tier, dessen mittlere Lebenserwartung bei 2 Jahren liegt, hatte ich also riesiges Glück. Denn wenn die Mitte eher bei 2 als bei 3 Jahren liegt, heißt das, daß für jeden kleinen "Methusalem" leider statistisch auch irgendwo ein Näschen deutlich früher verstirbt, sonst wäre der Mittelwert höher. Und im Bekanntenkreis gab es viele Fälle, wo Tiere mit 18, manchmal sogar nur 13-15 Monaten gestorben sind. Das ist nichts, was in den letzten 2-3 Jahren akut zugenommen hätte. Mein aktuelles Rudel ist derzeit recht gesund und munter, aber bei einer regelmäßigen "Trompeterin" habe ich langsam den leisen Verdacht auf Mykos. Sie ist jetzt gut ein Jahr alt, und wenn es wirklich jetzt schon Mykos sind, wird sie wohl keinesfalls 3 werden. Damit muß ich leben.

    Das heißt nun nicht, daß es nicht anfälligere "Linien" geben kann, insbesondere weil die Entstehung der Farbratte eng mit der Laborratte verknüpft ist, und dort legt man Wert auf möglichst geringe genetische Vielfalt. Sprich, Inzucht war weit verbreitet bei den Ahnen der Nasen. Wenn jetzt im Zuge von Zucht auf bestimmte äußerliche Merkmale (Dumbos, Mode-Farben...) weitere Inzucht dazu kommt, tut das der Gesundheit der Tiere nicht gut. Aber ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, daß insgesamt die Lebenserwartung der Farbratten heute deutlich niedriger ist als vor 10 Jahren. Übrigens sterben auch Hawis mitunter sehr früh, obwohl die nach der Theorie ja eigentlich "robuster" sein müßten. In freier Wildbahn dürfte die Lebensdauer selten mehr als 6-12 Monate sein, von daher gibt es auch keinen evolutionären Vorteil einer höheren Lebenserwartung.

  • Hallo

    Das Problem ist mir nicht unbekannt, auch hier sterben viele Ratten jung. Das liegt einerseits daran, dass ich Notfellchen halte, die eben teils schon in einem mieserablen Zustand hier ankommen, aber auch daran, dass ich mir immer die aussuche, die aus besonders schlechten Verhältnissen kommen und die darum schon schlechte Grundvoraussetzungen haben.

    Einerseits waren da z. B. zwei Schwestern aus einer Massenzucht. Eine starb mit 14, die andere mit 16 Monate, eine hatte einen Lungentumor, die andere einen Herzfehler.

    Und ganz aktuell landeten insgesamt 7 Ratten aus einer Zuchtauflösung hier. Davon eine Mutter mit 4 grade mal 2 Tage alten Babys und 2 Babyjungs einer anderen Mutter (gleicher Vater). Die Mama starb mit 15 Monaten an akutem Herzversagen und Wasser in der Lunge, wir kamen grade noch rechtzeitig zum TA um sie erlösen zu lassen, zwischen ersten Zeichen und Tod lagen keine 24 Stunden. Der zweite (keines ihrer Kinder) verstab innerhalb von 8 Stunden nach den ersten Symptomen, er erstickte wegen Wasser in der Lunge trotz Akuttherapie, auch hier war das Herz Schuld. Keine Woche später zeigte sein Bruder die gleichen Symptome, das Röngtenbild war wieder untrüglich, das Herz war riesengroß und kugelrund, wir mussten ihn ebenfalls erlösen. Nun bange ich um die 4, die mir noch geblieben sind. Eine hat eine OP letzten Freitag extrem schlecht weggesteckt und ist immer noch nicht wieder voll fitt. Wir hoffen sehr, dass sie ein wenig älter werden, denn die beiden Brüder wurden nur 12 Monate alt.

    Es ist sehr einfach, kranke Ratten zu züchten, bei Gesunden sieht es leider anders aus...

    Aber, um die Tiere aus der Notfallvermittlung mal nicht schlecht zu machen, aktuell sieht hier ein Bock aus dem TH, der mind. 2,5 Jahre alt ist und noch quietschfidel. Auch zwei weitere Jungs aus dem TH wurden mind. 3 Jahre alt (sie waren schon fast Senioren als ich sie bekam und lebten noch 1,5 Jahre) und meine ersten 7 Ratten aus einem Unfallwurf wurden alle mind. 2 Jahre alt, der Durchschnitt 2,5 und einer wurde 3.

    Man weiß eben leider nie, was drinsteckt, egal, wo man die Tiere nun herholt.

    VG

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