Ab wann beginnt eurer Meinung nach eine übertriebende Rattenliebe?

  • Huhu!  :winki:  

    Also: meine Tiere sind mir genauso wichtig wie meine Familie, weil sie eben ein Teil davon sind. Meine Tiere sind mir aber nicht generell wichtiger als alles Andere, es sei denn, es geht um Leben oder Tod eines meiner Tiere (allerdings gilt das für alle Tiere, auch den kleinen Spatz von Nachbars Dach).

    Ich möchte keine Kinder haben, das hängt aber nicht damit zusammen, dass ich Tiere halte, und umgekehrt auch nicht. Meine Tiere sind nicht meine Kinder, sondern sie sind für mich wahrscheinlich so wie für dich deine Kinder, Nachtfalter. Das finde ich nicht schlimm, und bisher hatte auch noch niemand was dagegen.

    Ich würde nicht den Menschen über das Tier stellen, sondern im Notfall dem helfen, der am meisten Hilfe benötigt. Diese Entscheidung muss z. B. ein Rettungs-Sani oder Arzt dauernd treffen - und er bekommt dann auch nicht gesagt: du hilfst aber Kindern mehr als Erwachsenen, das ist nicht gut.

    Dass mein Tier wichtiger als alles andere ist, tritt ausschließlich in einer Situation ein, in der es um das Leben dieses Tieres geht; wenn ich ihm helfen kann, werde ich das tun.

    Ich habe auch schon mal die Feuerwehr alarmiert, weil in der City eine Taube in einer Markise festhing und am nächsten Morgen sicher tot gewesen wäre. Ich sage nicht, dass das jeder tun soll. Aber ich tue so was.

    Und der Natur ihren Lauf zu lassen geht bei Heimtieren nicht. Es geht bei keinem Tier, was in Gefangenschaft lebt und auf Menschen angewiesen ist.

    Irgendjemand hatte hier schon gesagt: würde man der Natur ihren Lauf lassen wollen, müsste man eine sterbende (oder totkranke, schwache) Ratte einer wilden Katze oder Marder (oder sonstwas) vorsetzen. Dann hat ihr Tod einen Sinn, nämlich den, dass ein wildes Tier sie fressen konnte (dazu gehören keine Haustiere, denn die können auch anders überleben - Wildtiere müssen ihr Futter erjagen).

    Grüßlein!

  • Also wenn man wirklich der Natur ihren Lauf lassen sollte warum werden dann z.B. Löwen in Zoos gesperrt. Lasst der Natur doch ihren Lauf und lasst sie auch Menschen fressen. Ich halte sowas teilweise für sinnlos da der Mensch in soviele Dinge eingreift was schlecht ist. So viele Tiere werden täglich ermordet also warum nicht ein Paar das Leben retten egal ob Wildtier Heimtier oder was auch immer ich finde wenn man helfen kann sollte man das einfach tun.

    Und so sehe ich das auch bei Ratten ich find man sollte immer sein möglichstes tun um zu helfen das ist für mich einfach eine Sache der selbstverständlichkeit wenn man sich einer Verantwortung an nimmt. Sowohl bei einem Haustier als auch bei einem Kind.

  • Hallo

    zum Thema "übertriebene Rattenliebe" ist mir auch noch eingefallen, dass es unter Umständen übertrieben

    sein kann, eine totkranke Ratte, die nur noch leidet !!!!! und bei der keine Hoffnung auf Besserung/Linderung besteht,

    künstlich mit Medikamenten zu pushen, damit sie trotz aller Leiden so noch einige Tage länger liebt. Soll bei Leuten, die ihre

    Ratten zu sehr lieben, immer wieder mal vorkommen.

    Andererseits finde ich es erwähnenswert, dass sich Leute einerseits liebevoll um alle Belange IHRES Haustieres

    kümmern , in Bezug auf ihren Alltag aber auf das Leid ihnen fremder Tiere pfeiffen.

    Angesichts des Leides unserer Nutztiere, die bis auf die Knochen verwertet werden, sollte man dann nicht- im Sinne des Tierschutzes- zum Vegetarier werden ?

    Nachdenkliche Grüße

    Petra

  • Huhu!

    Mit der todkranken Ratte der nicht mehr zu helfen ist hast du sicherlich Recht. Leider gibt es bestimmt einige Menschen die so handeln, wobei ich hier im Forum schon den Eindruck habe, dass sich die meisten darüber Gedanken machen und nicht "einfach so" ein Tier noch länger leiden lassen.

    Bezüglich der Nutztiere: Dieses zweigleisige Denken kann ich auch nicht nachvollziehen. Da spielt sicherlich die Distanz durch unsere heutige Lebens- und Einkaufsweise eine große Rolle.

    Bei mir war es tatsächlich die Beschäftigung mit meinen Ratten (und das liebe Forum hier), was letztendlich dazu geführt hat, dass ich zur Veganerin wurde. Ich habe da definitiv erstmal den Anstoß durch die Tiere gebraucht, die mir näher standen um zu lernen, dass mir die Tiere, die ich nicht kenne ja auch etwas wert sind.

    Aber auch das ist natürlich ein Thema wo die Meinungen bezüglich des Übertreibungsgrades sehr auseinander gehen werden.

    Lg,

    Jana

  • Hallo,

    ich bin baff wenn ich lese, dass man offenbar der Meinung sein kann, eine Farbratte (!) die nicht selbstständig fressen oder trinken kann, solle man einfach verhungern oder verdursten lassen und könne das dann "der Natur ihren Lauf lassen" nennen. Farbratten sind von Menschen geschaffene Tiere, welche in der wirklichen Natur überhaupt nicht vorkommen. Natürlich kann man nicht ständig in die Natur draußen vor der Tür eingreifen und jeder Katze verbieten Mäuse zu fangen. Das ist der Lauf der Natur. Allerdings ein Tier, für das man sich verantwortlich gemacht hat als man es aufnahm, elendig verrecken zu lassen, weil es zu unbequem ist, es zu pflegen, ist für mich einfach richtig krasser Egoismus. Das hat auch nichts mehr mit "die Rattenliebe nicht übertreiben" zu tun, man hat einfach eine Verantwortung für ein Lebewesen, so wie man sie hat, wenn man Kinder bekommt. Nein, es macht für mich keinen Unterschied ob man seine Ratte oder sein Kind verhungern lässt, man hat nur deutlich bessere Chancen in der Bild zu stehen, wenn man das mit einem Kind macht.

    Nur weil eine Ratte nicht selbstständig fressen kann, heißt das nicht, dass sie nicht die Chance hat, trotzdem noch oder wieder völlig normal weiter zu leben. Manchmal funktioniert zb. einfach das Greifen nicht mehr gut, was das Fressen einfach unheimlich erschwert. Dann muss man eben immer wieder schauen, dass man der Ratte einfach mal etwas hin hält, dass es ihr beim Fressen nicht weg rutscht.

    Es ist für mich ganz einfach so: Wir Menschen haben eine Verantwortung für alles auf der Welt, auch wenn 99% der Menschen (zumindest in Industrieländern) diese Verantwortung gerne mal nonstop ausblenden. Wir können natürlich nicht mal eben alles wieder gut machen, was seit Ewigkeiten schief läuft. Aber wir können sehr wohl die Menschen und Tiere, für die wir (freiwillig!) die Verantwortung übernommen haben, nach besten Kräften und Gewissen versorgen und pflegen. Wer seinen Tieren nicht das gleiche Recht auf Leben und "Glück" zusprechen kann, wie er es seinen Kindern tun würde, der sollte einfach keine Tiere halten. Lebewesen sind nunmal kein Spielzeug, das man nur beachtet, wenn es Spaß macht.

    Übertrieben ist für mich beispielsweise, wenn Jemand kein anderes Thema mehr hat oder wenn man sich alles voll stellt mit "Fanartikeln". Aber auch wenn jemand meint, er ist qualifiziert eine Tierart zu vermehren, die es in der Natur nicht geben würde und die ohnehin in einem solchen Überfluss besteht, dass Vermittler vielerorts nicht wissen wohin mit den ganzen Tieren.

    Aber ein Tier zu pflegen, sodass es so lange wie möglich ein schönes (!) Leben hat, ist für mich keinesfalls übertrieben, sondern Pflicht. Versteht mich bitte nicht falsch, natürlich sollte man ein Tier auch erlösen lassen, wenn es nur noch leiden wird, aber man muss doch vorher alles versucht haben.

  • Danke Ronja. Bin vollkommen deiner Meinung.

    Auch ich kämpfe so lange wie es geht um das Leben einer kranken Ratte. Vor allem so lange ich sehe, dass das Tier noch Lebenswillen hat und einfach nur etwas geschwächt durch die erkrankung ist, dass sie halt in der Zeit nicht alleine fressen kann.

    Aber wenn ich z.B. sehe, wie mein derzeit kranker Bub Corazón, freiwillig vom Löffel, meiner Hand oder einem flachen Teller frisst und auch freiwillig trinkt (das soll er Montag abend noch nicht gemacht haben) gibt es mir eine kleine winzige Hoffnung wo ich mit ihm und seinem Rudel für ihn kämpfe. Wenn es morgen dann aber heißen sollte jede weitere Therapie sei nur noch quälerei, würde ich sofort die Notbremse ziehen und ihm bei seinen letzten Weg bei zu stehen.

    Mit einem Haustier, übernimmt man die Verantwortung eines Lebewesen, dass nicht nur in schönen Zeiten unsere Pflege braucht. Besonders dann wenn sie krank werden, sind wir es die ihnen am besten helfen können.

  • Hallo

    ich komme nun doch ins Grübeln , wenn ich lese, dass man nachtfalter unterstellt, er würde Tiere verhungern

    lassen . Mag sein, dass er seine Ratten , wenn sie krank sind, nicht mit Breichen füttert, so wie es viele von uns tun.

    Aber er/sie hat doch folgendes geschrieben:

    wenn eine Ratte trotz tierärztlicher Behandlung nicht mehr frisst und trinkt, würde ich dafür sorgen, dass sie in ihrem Käfig

    immer frisches Wasser und ihr Lieblingsfutter plus Leckerlies zur Verfügung hat. Bis auf eventuelle Medikamentengaben würde

    ich sie dann in Ruhe und somit eben dem Lauf der Natur ihren Lauf lassen. Entweder sie fängt wieder an zu fressen oder sie

    stirbt, von selbst oder durch die Hand des Tierarztes. Es klingt hart für uns, die wir unsere Ratten päppeln usw. , aber Unterstellungen wie "unversorgt verhungern lassen" ist für mich auch schon wieder eine Übertreibung, diesmal in die andere Richtung.


    LG Petra

  • Hallo,

    Zitat

    wenn eine Ratte trotz tierärztlicher Behandlung nicht mehr frisst und trinkt, würde ich dafür sorgen, dass sie in ihrem Käfigimmer frisches Wasser und ihr Lieblingsfutter plus Leckerlies zur Verfügung hat. Bis auf eventuelle Medikamentengaben würde

    ich sie dann in Ruhe und somit eben dem Lauf der Natur ihren Lauf lassen. Entweder sie fängt wieder an zu fressen oder sie stirbt, von selbst oder durch die Hand des Tierarztes.

    Tut mir Leid, aber das heißt für mich genau das: "Wenn eine Ratte nicht selbstständig frisst, kriegt sie Futter hingestellt, entweder sie frisst oder sie stirbt."

    Keiner "unterstellt" nachtfalter die Tiere verhungern zu lassen, er/sie hat es selbst so formuliert. Nur mal um das klar zu stellen.

  • Zitat

    Angesichts des Leides unserer Nutztiere, die bis auf die Knochen verwertet werden, sollte man dann nicht- im Sinne des Tierschutzes- zum Vegetarier werden ?

    Nachdenkliche Grüße

    Petra

    Genau aus diesem Grund lebe ich auch vegetarisch seit 9 Jahren, da ich finde das jedes Tier ein Recht auf ein tolles leben hat und nicht ausgebeutet werden sollte und nicht als Essen zu sehen ist. (weswegen ich warscheinlich auch bald vegan werde)

    Ich finde auch das man seiner Ratte immer helfen sollte solang sie lebenswillen hat, das ist keinesfalls übertrieben.

    Und ich denke es sollte selbstverständlich sein das wenn man merkt das seine Ratte wirklich nurnoch leidet und sich selbst aufgegeben hat und man nicht mehr helfen kann das man sie erlösen lässt. Aber wirklich nur wenn man ihr nicht mehr helfen kann.

    Und da sollte man der Natur auch nicht ihren lauf lassen, oder lässt irgendwer sein Kind hungern nur weil es nicht essen kann.

    Ich denke sowohl Kind als auch Haustier haben die gleiche medizinische Versorgung verdient und es ist unverantwortlich ein Tier sich selbst zu überlassen genauso wie ein Baby.

  • Hallo

    hier wird von "Lieblingsfutter" geschrieben, was das genau ist, weiß keiner hier in der Runde außer der Verfasser selbst.

    Vllt. ist es Brei ? Ich stell alten und kranken Tieren, die ihr Körnerfutter nicht mehr so richtig futtern können, auch in

    den Käfig. Wenn nicht mal mehr richtig gefuttert wird, ist es meistens ernst um das Tier bestellt.

    Viele Rattenhalter füttern dann noch eine Weile mit Spritzchen. Wenn man es ganz korrekt macht, müsste man

    alle paar Stunden füttern. Da das aber nur die wenigsten können, ist es dann meistens so, dass die Ratten im Laufe der

    Zeit abnehmen /abbauen. Ich habe immer mal wieder alte/kranke dabei, die ich noch ne Weile verwöhne. Aber ich kann es

    nicht alle paar Stunden, nur morgens und Abends und Spätabends. Die meisten Leute, die noch andere Verpflichtungen haben, können nicht alle paar Stunden füttern.

    Man sollte bei ller Liebe zum Tier immer daran denken , welche Lebensqualität dieses Tier dann überhaupt noch hat

    und dann irgendwann eine Entscheidung treffen. Auch wenn es weh tut :(

    Drotning, bei aller Liebe, aber ihr unterstellt und interpretiert da was rein, was so garnicht gemeint ist .


    LG Petra

  • Das stimmt wenn man merkt das Tier leidet und hat sich aufgegeben sollte man es wirklich gehen lassen da geb ich Gerrybaer schon recht.

    Aber ich finde schon das man alles versuchen sollte um dem Tier zu helfen. Und nicht nur weil die Ratte nicht fressen kann oder schlecht laufen kann es erlösen lassen.

    Es gibt wirklich Ratten die vielleicht eine Hinterhandslähmung haben aber ihr Leben echt noch voll genießen und voller Lebenskraft sind.

    Deswegen sollte man das wirklich von Ratte zu Ratte entscheiden. Und jeder Halter merkt denke ich wann es Zeit ist seine Nase gehen zu lassen.

  • Es sagt ja auch keiner was dagegen ein Tier gehen zu lassen wenn es keine Lebensqualität mehr hat.

    Aber das ist ja nun etwas völlig anderes als es verhungern zu lassen. Ich finde es auch ziemlich gemein zu sagen man stellt dem Tier was nicht mehr selber fressen kann sein Lieblingsfutter hin... Da hat es ja viel von... :(

    Und ein Tier, das in der Zukunft noch Aussichten auf Besserung hat verhungern zu lassen scheint mir auch sehr fragwürdig.

    Lg,

    Jana

  • Wir hatten schon immer Tiere, Katze, Hund, Kaninchen, Pferd, Wellensittiche(bis auf die Kaninchen und die Wellensittiche haben wir den Rest auch immer noch) & ich ja jetzt meine drei Mädels.

    Bei uns hieß es steht’s: Wenn die Zeit gekommen ist lassen wir sie gehen, aber wenn noch eine Chance besteht wird sie natürlich genutzt und das war weder eine Frage der Mühe, des Aufwandes noch der Kosten.

    Wenn ich mir Kinder anschaffe dann habe ich ihnen gegenüber eine Verantwortung und wenn ich mir Tiere anschaffe habe ich dieselbe Verantwortung, Die Kinder werden nur irgendwann groß und sind in der Lage selbst ein Stückchen Verantwortung für sich zu übernehmen, Tiere bleiben sozusagen immer kleine Kinder. Sie brauchen immer Jemanden der ihnen Futter hinstellt und sich um sie kümmert wenn sie z.B Krank sind. Früher als ich klein war hat meine Ma mir meine Medikamente gekauft und mich zum Arzt gefahren, heute geh ich selber…Meine Tiere können aber nicht einfach aufspringen und beschließen ihnen geht’s nicht gut, sie müssen jetzt zum Tierarzt gehen, sondern es liegt in meiner Verantwortung dafür zu sorgen das sie dahin kommen.

    Ich hatte mir vor ein paar Monaten das Handgelenk gebrochen und wurde auch wieder zum Kind, ich bin unglaublich froh das meine Eltern mir geholfen haben…konnte mich nicht mal allein anziehen XD und wäre nicht unbedingt verhungert, aber…Dosen mit einer Hand zu öffnen ist gar nicht so einfach.

    Wenn meine Tiere nicht mehr allein fressen können dann füttere ich sie und wenn es sein muss steh ich dafür gern des Nachts auch Drei Mal auf. Aber das sind Dinge die wusste ich vorher und ich finde nichts dass das was mit kranker Tierliebe zu tun hat, sondern das nennt man Verantwortung für etwas übernehmen.

    Zum Thema der Natur den Lauf lassen. Wo fängt es an, wo hört es auf. Sry, aber willkommen im 21 Jahrhundert. Ich sag ja auch nicht: „Hey Oma…kannst nicht mehr selber essen?! Na Pech…lassen wir der Natur ihr Lauf. Früher wärst du ja auch nicht so alt geworden.“

    Für die gute Statistik.

    Ich bin eine Frau, ich habe auch keine Kinder(aber die kommen nachdem Studium bestimmt) und ich kümmere mich aufopferungsvoll um meine Mitlebewesen, da steht es außer Frage ob es meine Ratten, meine Freunde, meine Familie oder etc. sind.

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