Therapieratten?

  • Hi an alle :)

    Ich wurde letztens von der Ergotherapeutin meines Sohnes angesprochen, ob Ratten sich zur therapie mit Kindern eignen würden. Diese Frage wollte ich gerne mal an euch weitergeben.

    Die Kiddies würden für die Nasen z.B. töpfern oder dinge aus Holz Basteln und auch in kontrollierten kontakt mit ihnen sein. Die Nasen hätten einen eigenen Raum, würden also nicht im Käfig gehalten. Ich sehe da wenig Probleme. Wie seht ihr das?

  • Hallo


    Wie groß soll der Raum sein, was für Käfige werden verwendet, wie ist das mit dem Auslauf geregelt, wer hat den Schlüssel zu diesem Zimmer und wie wird eine Ausbruchssicherheit gewährleistet, gibt es eine Bezugsperson für die Tiere, leben Sie in einer Familie, schaut jeden Tag jemand nach ihnen, gibts jemanden der sich richtig gut mit Ratten auskennt? Ein langjähriger Rattenhalter, der die Tiere richtig gut kennt, wäre zwingend erforderlich, denn nur dann ist es möglich die Tiere einzuschätzen und zu bestimmen, welche Tiere sich dazu eignen und welche nicht. Ratten sind große Charaktertiere.


    Ratten sind neophob, sie haben Angst vor neuen Dingen, Kinder, grade solche die ihre Bewegungen vielleicht nicht 100 % unter Kontrolle haben und herumschreien, sind nicht unbedingt der Traum einer Ratte. Zudem können die auch immer mal beißen und was dann?


    Ich finde zu Therapiezwecken gäbe es geeignetere Tiere, denen es nicht dermaßen viel Stress bereitet, wie z. B. Hunde (die man zumindest besser darauf vorbereiten und schulen kann).


    VG

  • Hallo,


    ich sehe das genauso wie Springender Punkt. Die Therapie muesste schon in privaten Raeumen stattfinden wo die Therapeuten auch leben, denn ansonsten sehe ich die Versorgung der Tiere nicht optimal und artgerecht gegeben.


    Zudem sollte auch beruecksichtigt werden, dass Ratten nicht sehr alt werden. Sehr junge Ratten sind als Therapietiere nicht geeignet, da sie noch keinen gefestigten Charakter haben. Sie koennen im Uebermut auch mal zwicken, was dann nicht boese gemeint ist, aber ein Kind veraengstigen und erschrecken kann. Aeltere Ratten sind ebenfalls nicht geeignet, da sie alles andere als den Stress und die neuen Eindruecke brauchen. Auch kranke Ratten sollten nicht genommen werden, um zusaetzlichen ST

    Stress zu verhindern.

    Sprich die Gruppe muss staendig erweitert werden, damit ausreichend Therapietiere vorhanden sind., Waehrend der INtegrationsphase sollten aber aussergewoehnliche Ereignisse nicht stattfinden, um die gestressen Tiere nicht noch zusaetzlich zu stressen.


    Ich sehe da einfach nichtmal einen Anfang wie das mit Ratten umsetzbar sein koennte.


    LG

    Lakes

    "Weeds are flowers too, once you get to know them." A.A. Milne
    Meine Nasen: Leni + 61 unvergessene hinter der Regenbogenbrücke
    Die Hamstervilla steht zur Zeit leer

  • Hi =D

    Danke für die schnelle antwort

    Der Raum hat ungefähr 18 m² in dem die rattis ungehindert Laufen können da sonst keine käfige verwendet werden sollen. Die Türe soll mit einer art "Schleuse" versehen werden damit keine der Nasen ausbrechen kann. Die Therapeutin wohnt im selben Haus,und ist auch am we und in den Ferien mehrere Stunden am Tag in ihrer Praksis.

    In der Terapie selbst würde hat sie schon mit Hunden und bis vor kurzem mit Pferden(die jetzt zu alt sind zum "arbeiten") gearbeitet und sie sucht alternativen zur Therapie mit den Hunden da einige Kinder Angst oder Allergien haben. Sie wollte sich bei Züchtern umsehen wovo ich ihr allerdings abgeraten habe da viele notfällchen in den tierheimen sind und sie meiner erfahrung nach dort was ihre charaktäre angeht auch besser eingeschätzt werden können. Sie würde auch nicht alle Kiddies ungehindert auf die Nasen "loslassen".

    Gruß Fylgja


    (Entschuldigt meine Rechtschreibung bin legastenikerin ^^ )

  • Hallo


    Ratten brauchen aber artgerechte Käfige, auch, wenn sie sonst einen Raum haben, sie brauchen einen Rückzugsort, ihr sicheres Zuhause.


    Auf Grund der Charakterzüge von Ratten kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie für eine Therapie mit nervösen oder sehr unruhigen/lauten Kindern geeignet wären, zumindest würde ich persönlich meine Tiere dafür nicht dauerhaft nutzen und für diesen Zweck auch keine Ratten vermitteln. Auch werden nicht alle Tiere der Gruppe dauerhaft geeignet sein zur Therapie, also sollten in dem Raum dann auch keine Kinder herumlaufen, wenn z. B. kranke Tiere dabei sind. Es wäre ein ganzer zusätzlicher Raum für Integrationen nötig, es wäre ein Ort für Quarantäne nötig und für kranke Tiere, die ggf. getrennt werden müssen. Außerdem sind Ratten außerordentlich teuer und pflegeaufwendig, das kann doch niemand privat zahlen, der nur mit den Tieren arbeitet? Oder würde die Praxis die Gebühren tragen? Ein ganzer Raum, da hat man auch enorm viel zu putzen, das dauert sicher einen ganzen Tag, soll das alles von den MItarbeitern zusätzlich in der Freizeit geleistet werden?


    Ich finde die Idee nicht ausreichend durchdacht, vor allem, wenn es von Menschen gemacht wird, die vorher noch nie Ratten hatten, die Tiere dadurch nicht ausreichend einschätzen und beurteilen können und auch kein entsprechendes Vorwissen bzgl. Aufwand, Kosten und Pflege haben. Jemand mit Erfahrung kann durchaus einschätzen, welche seiner Tiere er diesem Stress aussetzen kann und einige Ratten vertragen das auch ganz gut, aber von meinen 15 die grade hier sind, würde ich grade mal 2 als geeignet ansehen. Zahm und zutraulich sind hier beinahe alle, aber ich denke nur 2 würden es vom Kopf her können, sind nicht zu alt/krank/sonstiges. Man müsste also wirklich auch schon ein richtig großes Rudel haben. Und wie Lakes schon sagte, sie werden nicht sehr alt und die Gruppe müsste ständig erweitert werden. Integrationen bei Ratten die frei in Räumen wohnen sind aber eine ziemlich große Hausnummer im Gegensatz zu den - ja auch schon nicht immer einfachen - normalen Integrationen (die auch immer mind. 2 Wochen dauern, in denen die Ratten genug gestresst sind und nicht noch den ganzen Tag Kinder um sich herum brauchen + 2 Wochen nach dem Zusammenzug bis sich die Gruppe etwas gefestigt hat wäre auch Pause gut). Auch hat man bei größeren Gruppen, die ein ganzes Zimmer haben, manchmal Grüppchenbildung und müsste auch darauf dann achten, damit sich keine Kleinkriege bilden.


    Weiteres Problem ist, dass die Ratten tagsüber eher schlafen und dabei auch nicht immer geweckt werden wollen. Wie lange und zu welchen Zeiten soll also mit ihnen gearbeitet werden? Ein bisschen kann man sie schon umgewöhnen, aber nicht grundsätzlich ihren Tagesrhytmus umkehren.


    Ich halte die Idee für nicht ausreichend durchdacht und denke Pferde und Hunde sind weiterhin geeigneter.


    VG

  • Hallo,


    dass es geht ist glaube nicht die Frage, die Frage ist ob da nicht auch die Tiere drunter leiden. Und da sehe ich in einer Therapiepraxis ein eindeutiges Risiko.

    Wenn man mit den Tieren fuer eine Zeit in der Schule ist, ist das was anderes. Auch das wuerde ich nur wenigen meiner Tiere zumuten, im Moment nur 1ner von der 9nen, aber hauptsaechlich sind sie halt zuhause im Kaefig bei einer erfahrenen Rattenhalterin.


    LG

    Lakes

    "Weeds are flowers too, once you get to know them." A.A. Milne
    Meine Nasen: Leni + 61 unvergessene hinter der Regenbogenbrücke
    Die Hamstervilla steht zur Zeit leer

  • Hallo,


    ich muss mich den anderen anschließen. Im Einzelfall mag es gehen: es gibt Ratten, die sehr entspannt und sehr menschenbezogen sind. Aber im Regelfall ist der Kontakt mit fremden Menschen (und dann auch noch "im Pulk") reinster Stress. Dasselbe gilt übrigens für Meerschweinchen und Kaninchen, nur dass viele Menschen die Panik der Tiere nicht wahrnehmen, weil deren Reaktion nicht sofortige Flucht sondern eine Art "Starre" ist. Ratten wollen sofort weg, und wenn man sie daran hindert, kann das Ergebnis in heftigen Kratzern und sogar Bissen bestehen.


    Bei Ratten kommt erschwerend hinzu, dass sie helle und offene Bereiche instinktiv meiden. Selbst wenn viel Platz im Raum ist, halten sich die Ratten in als sicher empfundenen Verstecken auf und unternehmen von dort kurze Streifzüge. Kommt nun ein Fremder in den Raum, sind alle Ratten zunächst einmal "verschwunden" und beäugen argwöhnisch das Geschehen. Für einen erfahrenen Rattenhalter ist dieses Verhalten normal und wir finden es im Gegenteil eher niedlich, dann zu beobachten, wie die Neugier langsam über die Vorsicht siegt. Aber ich verhalte mich dann auch entsprechend, bin leise und ruhig.


    An meine Mädchen würde ich vielleicht meine Nichte lassen, und das nur einzeln, nach vorheriger Erklärung, was sie darf und was nicht, und natürlich unter direkter Aufsicht durch mich. Gleich mehrere Kinder in einen Raum mit Ratten zu lassen, und seien es "nur" zwei oder drei, halte ich für sehr problematisch. Und es bringt meiner Meinung nach "therapeutisch" den Kindern auch nichts, d.h. man versetzt die Tiere für gar nichts in Panik.

    Gruß, Robert

    Aktuelle flauschig-graue Radau-WG: verwaist. :(
    In liebevoller Erinnerung: Magrat, Agnes, Nanny, Esme, Sif, Idunn, Hel, Skadi, Gefjon :(

  • Hallo,


    was in den meisten Artikeln zu tiergestützer Therapie oder Pädogik deutlich zum Ausdruck kommt, ist, daß die Tiere gezielt für diese Aufgabe ausgewählt und ausgebildet werden; genauso verfügen die Therapeuten über eine spezielle Ausbildung in dieser Therapieform und Erfahrungen mit der jeweiligen Tierart.


    Ich selbe halte Ratten auch nicht für die ideale Wahl, aber es gibt wohl auch positive Erfahrungen mit Rudeln, in denen jedes einzelne Tier auf seine Eignung hin geprüft wird und den Kontakt mit Kindern bereits früh lernt und übt.


    Wenn die obengenannte Ergotherapeutin eine solche Sache erwägt, sollte sie sich meiner Meinung nach zunächst einmal selbst mit der entsprechenden Literatur auseinandersetzen und ihre Verfasser kontaktieren.



    LG Ezabeth

  • Zitat

    was in den meisten Artikeln zu tiergestützer Therapie oder Pädogik deutlich zum Ausdruck kommt, ist, daß die Tiere gezielt für diese Aufgabe ausgewählt und ausgebildet werden; genauso verfügen die Therapeuten über eine spezielle Ausbildung in dieser Therapieform und Erfahrungen mit der jeweiligen Tierart.


    Man müsste hier aber auch die Frage stellen, ob es überhaupt Sinn macht, so kurzlebige Tiere wie Ratten dafür "auszubilden"? Darüber hinaus sind Ratten auch häufig krank o.ä. und können dann nicht für die "Arbeit" eingesetzt werden.

    Ich sehe in der tiergestützten Ergotherapie durchaus einen Sinn, aber man sollte da meiner Ansicht nach auf andere Tierarten zurückgreifen.


    Steffi

    Steffi

    Peaches * Muffin * Cookie * Yoshi * Suri * Mia * Jason * Finn * Lilly * Paul * Sammy * Summer * Bella * Opa Eisbär * Amy * Balou * Oscar * Maxi * Ziva * Emma * Grazia * Ben * Emil * Charlie

  • Hallo,

    ich habe Ratten und eine 4 Jahre alte Tochter und würde auch eher von Ratten zu Therapiezwecken für Kinder abraten. Ich hätte aber einen anderen Vorschlag. Schafe scheinen mir ideal. Ich war mit meiner Tochter auf einem Ferienhof mit Schafen, wo die Kinder jederzeit auf die Schafweide konnten. Die Schafe kamen immer wieder zu den Kindern und die Kinder waren glücklich. Ich würde Schafe für Kinder empfehlen.

    utegrüße

  • Hallo,


    nur leider ist die Schafhaltung um noich einiges Anspruchsvoller als die Haltung von Kleintieren ^^


    LG

    Lakes

    "Weeds are flowers too, once you get to know them." A.A. Milne
    Meine Nasen: Leni + 61 unvergessene hinter der Regenbogenbrücke
    Die Hamstervilla steht zur Zeit leer

  • Hallo,

    meinen letzten Beitrag ließ sich nicht abschicken, glaube ich. Also nochmal. Schafe sind recht anspruchslos, wenn man eine riesengroße Wiese hätte. Es gibt nicht viele, die das haben. Aber wenn man das hat, dann brauchen sie nicht viel und werden auch selten krank, sie beißen nicht und haben nichts gegen schreiende Kinder. Wenn ich ein großes Grundstück hätte, hätte ich drei Schafe als Haustiere für meine Tochter. In unserer Stadtwohnung habe ich dann eben vier Ratten für mich, und meine Tochter hat nicht so viel davon. Außer ein bisschen Kontakt mit Tieren und sie lernt, dass Tiere auch beißen bzw. zwicken können. Schadet auch nicht. Aber sie darf nicht mehr mit im Auslauf sein, weil sie immer wieder vergisst, dass da noch die Ratten sind. Und sie hat sich schon fast draufplumpsen lassen. Kinder sind einfach zu gefährlich für Ratten

    utegruß

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