Alterungsprozess bei Ratten

  • Abgetrennt von https://www.ratteneck.eu/thread/7074-wie-alt-wurden-eure-ältesten-ratten-und-wo-dran-sind-sie-gestorben/

    Des öfteren wurden hier ja Vergleiche mit Menschen hochgezogen,

    z.B. wurde das Alter der verstorbenen Großmutter als Indiz verwendet.

    Als Faustregel kann man sich sagen, dass ein Rattenjahr in etwa dreißig Menschenjahren entspricht.

    Natürlich ist die Formel dahinter statisch, sprich die unterschiedlichen

    Entwicklungsphasen von Ratte und Mensch wurde nicht mit einbezogen.

    Wenn hier also jemand behauptet, dass eine Ratte vier Jahre oder sogar noch älter geworden ist,

    kann man prinzipiell von einer Unwahrheit ausgehen.

    In Relation wäre das Tierchen mit einem über hundertzwanzig Jahre alten Menschen zu vergleichen.

    (Ältester Mensch war Jeanne Calment mit 122 Jahren, geschichtlich sind etwa 1500-2000[Je nach Quelle]Über-Hundertzehnjährige verzeichnet worden)

    Dazu kommt noch ein weiterer biologischer Fakt, nämlich das Ratten einfach nicht für ein langes Leben ausgelegt ist.

    Indizien hierfür wären:

    Schneller Stoffwechsel

    Schneller Puls (Je kleiner das Tier, desto schneller muss das Blut durch den Körper gepumpt werden, damit dieser warmgehalten werden kann)

    Frühe Geschlechtsreife / Häufige Fortpflanzung / Kurze Tragzeit / Große Würfe

    Wichtig ist natürlich auch, wie gut die Ratten pränatal (Sprich noch im Mutterbauch) versorgt werden.

    Dann kommt noch die Zeit nach der Geburt.

    Wie wächst die Ratte auf, hat sie genügend Platz, dass richtige Essen, eine funktionierendes Rudel, wenig Stress, sind Allergien vorhanden, etc.

    Selbst die DNA spielt eine Rolle.

    Wenn die Elterntiere und noch ältere Generationen schon krankheitsanfällig waren, kann auch das die Lebensspanne verkürzen.

    Zitat

    "Die Anfälligkeit für bestimmte Krebsarten ist vererbbar.

    So werden für Tierversuche bestimmte 'Rattenlinien' gezüchtet, bei denen spezielle Tumorarten gehäuft auftreten.

    Je nach Zuchtlinie variiert diese Anfälligkeit bei einer Tumorart (z.B. zwischen 17 und 75% bei Mammatumoren) extrem."

    Quelle: VdRD, *obsolet*

    Auch ein rapider Anstieg der Krebserkrankungen deutet darauf hin, das die maximale Lebenszeit der betroffenen Spezies erreicht wurde.

    Dies lässt sich bei einer Großzahl von Lebewesen verzeichnen.

    Wenn eine Ratte also drei Jahre oder etwas älter wird, ist das möglich, wenngleich es auch nur selten bis sehr selten passiert.

    Viere Jahre sind schon als utopisch zu betrachten, es ist zwar auch noch möglich,

    allerdings werden selbst unter 1.000.000 Ratten noch nicht einmal fünf dieses Alter erreichen.


    Meine Ratten sind in der Regel zwei bis zweieinhalb Jahre alt geworden, eine ist leider schon mit achtzehn Monaten verstorben.

    Die älteste Dame bei mir war 3 Jahre und geschätzte 1-2 Monate alt, als sie in den ewigen Schlaf gefallen ist.

    Ihr hat man das Alter auch deutlich angemerkt, dass Haar wurde stumpfer und dünner,

    Sie hat mehr geschlafen, weniger gegessen und wurde im allgemeinen sehr ruhig.

    Bei meine jetzigen Mädchen muss ich mich aber zum Glück noch nicht mit dem Thema befassen,

    die müssen erstmal groß und stark werden. :)


    Ich hoffe, ich konnte den Einen oder Anderen hier mit meinem Beitrag etwas helfen. :)

  • Hallo

    Johnny

    Ich frage mich eher, woher du das hast? Hast du das irgendwo abkopiert oder selber geschrieben, sind das wissenschaftlich ausgewertete Daten, von denen du dein Wissen her hast oder sind das nur so Quellen wie die zitierte? Nicht, dass ich damit nicht prinzipiell überein gehen würde, aber ich würde mich hüten sowas definitiv zu schreiben als gegebenen Fakt, wenn ich das nicht beweisen könnte.

    Was du schreibst ist letzten Endes Statistik, aber die sagt über ein Individuum nichts aus. Genetik ist Wahrscheinlichkeitsrechnung, wenn Eltern etwas hatten kannst du nicht sicher sagen, ob der Nachwuchs das wieder hat, sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Generationen können ein Gen tragen, trotzdem muss Generation 10 dieses Gen nicht automatisch haben. Bei sexueller Vermehrung spielen da eh nochmal andere Faktoren mit rein.

    Woher hast du das? Fakt oder Meinung?

    LG

    Judith

  • Hallo,


    ich würde die Existenz von belastbaren Studien erst einmal pauschal und bis zum Beweis des Gegenteils als unwahrscheinlich bezeichnen. Das Zitat des VdRD über Krebsraten ist z.B. komplett aus dem Zusammenhang herausgerissen worden. Denn es geht dort um ganz spezifische Labor-Zuchtlinien, die wir in der Heimhaltung eigentlich nicht haben. Denn auch wenn Farbratten aus Laborzucht hervorgegangen sein mögen: "die" Laborratte gibt es gar nicht, es gibt unterschiedliche Linien, und die Heimhaltung hat sich vor längerer Zeit abgetrennt, weshalb die genetische Vielfalt bei Farbis meiner Ansicht nach deutlich höher ist als bei den beschriebenen krebsanfälligen Laborlinien. Aus meinen bisherigen (natürlich anekdotischen) Erfahrungen mit der Krebsinzidenz bei Farbratten zeigen Farbis nicht grundsätzlich eine höhere Neigung als beispielsweise HaWis. Es gibt immer wieder einzelne Würfe, die es sehr früh erwischt, aber es gibt keinen Grund, warum es das nicht auch in wilden Populationen geben sollte. Im Gegenteil ist bei einer Tierart, die im Mittel in freier Wildbahn etwa 6-12 Monate alt werden dürfte, eine erhöhte Tumorrate jenseits der 18 Monate evolutionär irrelevant.

    Die tatsächlichen Alterswahrscheinlichkeiten abzuschätzen, ist außerdem sehr schwierig, zumindest außerhalb der "üblichen" Bereiche. Die Altersverteilung einer Population folgt bei den meisten Spezies normalerweise einer Weibullverteilung, und ich habe damit mal eine statistische Auswertung an knapp 150 Individuen bei Farbratten durchgeführt. Im Bereich bis zu knapp drei Jahren kann man damit die Lebenserwartung ziemlich genau beschreiben. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 25 Monaten, der Median bei etwa 22.5, und etwa 90% der Individuen wird maximal 32 Monate alt. Oberhalb wird es absolutes Herumraten, denn es ist eigentlich nicht legitim, aus einer Stichprobengröße von 150 Aussagen über Wahrscheinlichkeiten zu ziehen, die wahrscheinlich deutlich unter von 1:500 liegen. Ich glaube daher auch nicht, dass es diesbezüglich belastbare Studien überhaupt geben kann, denn diese müssten riesig sein.

    Wenn ich meine eigene Auswertung heranziehe, komme ich zum Beispiel für ein Alter von 48 Monaten oder mehr auf eine geschätzte Inzidenzrate von etwa 1 in 3000. Aber wie gesagt, das ist eine Schätzung, bzw. eine Extrapolation aus einer eigentlich dafür zu kleinen Stichprobe. Auch dass die Rattenpopulationen in Heimhaltung wirklich genau einer Weibullverteilung folgen, müsste erstmal gezeigt werden. Mir sind bezüglich Lebenserwartung bei Rattus norvegicus keine "richtigen" Studien bekannt, falls es welche gibt, wäre das durchaus mal interessant.

  • Hey,

    Judith_München

    Für die Umrechnung der Lebenszeit (Ratten- und Menschenjahre)

    habe ich eine einfache Rechenformel genommen, die mir in der Schule beigebracht wurde,

    die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen, dividiert durch die des Tieres.

    Wie gesagt ist diese Rechnung rein statisch, da sowas wie die Geschlechtsreife und die verschiedenen

    Entwicklungsphasen außer acht gelassen wurden.

    Jetzt zur meiner aufgestellten These zur allgemeinen Lebenserwartung:

    Zitat

    Evolutionär gesehen ist Altern immer eine Kosten-Nutzen-Analyse.

    Denn jedes Geschöpf verbraucht Energie. Und jedem Wesen, so die Theorie,steht ein gewisses Kapital an Lebensenergie zur Verfügung.Je körperlich intensiver ein Geschöpf lebt, umso schneller ist dieses Guthaben verbrauchtund desto effektiver muss die Produktion der Nachkommen erfolgen. Es war der US-Biologe Raymond Pearl,der die Stoffwechselrate als Grundlage des Alterns von Organismen sah und 1928 seine „Rate of Living“Theorie aufstellte, die auch auf Daten von Max Rubner basierte.Damals war aufgefallen, dass es beispielsweise Mäuse und Elefanten zeitlebensauf eine ähnliche Zahl von Atemzügen und Herzschlägen bringen. Pearl zufolge verhält sich dieLebenserwartung eines Organismus um,gekehrt proportional zu seiner Stoffwechselrate,die wiederum abhängig von der Körpermasse ist. Quelle: Spiegel WISSEN 04/2010 LINK

    Besagte Rate-of-Living Theorie gilt als veraltet, da sich damit nicht erklären lässt,

    warum sich die Lebenserwartung bei Mensch und Ratte durch sportliche Aktivität nicht verkürzt.

    Vögel konnte man auch nicht auf dieses Modell übertragen,

    da sie im Vergleich mit einem Säuger bei gleicher Stoffwechselrate,

    eine deutlich höhere Lebenserwartung haben.

    Der Rate-of-Living Theorie zugrunde liegend, wird heute die

    Theorie der freien Radikale angewandt (Wobei dieser auch nur ein Faktor von vielen ist).

    Diese Theorie besagt, dass die durch den Stoffwechsel anfallenden freie Radikale,

    bei ihrer Freisetzung die Zellen schädigen, was wiederum den Alterungsprozess bewirkt.

    Zitat

    Besonders sensibel auf die chemisch aggressiven Formen von Molekülen reagieren die Mitochondrien,jene Organellen der Zelle, die für die Energieproduktion verantwortlich sindund für die Bildung der hochreaktiven Sauerstoff radikalen.Doch just diese greifen lebensnotwendige Moleküle an, darunter Proteine,Lipide und auch die Erbsubstanz der Mitochondrien,was nach und nach zu Organ- und Gewebeschäden führt. Quelle: Spiegel WISSEN 04/2010

    Zitat

    Die Theorie der freien Radikale besagt,dass infolge der

    Stoffwechselprozesse aus molekularem Sauerstoff in Zellen sogenannte freie Radikale entstehen.Diese kurzlebigen Molekülfragmente, wie beispielsweise das Hydroxyl-RadikalOH,spielen bei einer Reihe von zellbiologischen Prozessen eine wichtige Rolleund sind durch verschiedene analytische Verfahren nachweisbar. Quelle: Wikipedia / Theorie der freien Radikale, LINK

    Zitat

    Zu Beginn wurde die Theorie der freien Radikale von vielen Gerontologen abgelehnt und teilweise als parawissenschaftlich betrachtet.

    In der Folgezeit konnten mit dieser Theorie aber einige wissenschaftliche Befunde erklärt werden.Sie dient auch als Erklärungsmodell für die Entstehung einer Reihe von Krankheiten wie Krebs,Arteriosklerose, Diabetes mellitus oder Alzheimer. Quelle: Wikipedia / Theorie der freien Radikale

    Neben den freien Radikalen spielt auch die Zelluläre Seneszenz eine wichtige Rolle beim Altern,

    jedoch glaube ich, dass das für eine Erklärung hier, zu weit ausgeholt wäre.

    Zitat

    Die tatsächlichen Alterswahrscheinlichkeiten abzuschätzen, ist außerdem sehr schwierig, zumindest außerhalb der "üblichen" Bereiche.

    Die einzig "genaue" Angabe "5 unter 1.000.000" ist auch nur reine Spekulation meinerseits.

    In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Rattenzüchter, der in einem gewissen Umkreis für Reptilienhalter züchtet.

    Da dieser auch in einem gewissen Rahmen Buch darüber führt, hab ich einfach mal ganz frei diese Schätzung aufgestellt.

    (Um die Züchter/Vermehrer-Diskussion nicht anheizen zu wollen, ich kenne die Räumlichkeiten und finde,

    das diese mit den gesetzten Regeln konform sind)

  • Hallo,

    sorry, mir war nicht klar, dass wir hier über Ursachen des Alterns und den Zellalterungs-Prozess als solchen herumphilosophieren (denn genau das ist es: akademische Herumphilosophiererei). Dieser Thread dreht sich eigentlich um anekdotischen Wissensaustausch über die Lebenserwartung unserer Mitbewohner. Warum jedes Tier und jede Zelle altert, ist hier dann doch etwas arg off-topic und führt auch sehr schnell in den Bereich der Esoterik.

    PS: bitte die seitenlangen Zitate etwas beschränken, danke. Insbesondere wenn sie mit den vorhergehenden Beiträgen nichts zu tun haben und "von außen" kommen; erstens sind die Themensprünge irritierend, zweitens gibt es ggf. urheberrechtliche Probleme, gerade bei Zitaten aus dem Spiegel oder ähnlichen Quellen.

    PPS: die "Theorie" der freien Radikale als Alterungsgrund ist im wissenschaftlichen Sinn übrigens keine Theorie, denn sie ist so nicht experimentell prüfbar. Diese Nichtprüfbarkeit machen sich auch allerlei Scharlatane zu Nutze, die "Antioxidanzien" als Heilmittel für ungefähr alles von Übergewicht bis Krebs anpreisen. Ich wäre daher mit der kritiklosen Wiedergabe sowieso vorsichtig. Dass freie Radikale im Zellstoffwechsel auftreten und ein Ungleichgewicht hier im Lauf des Alters auftritt, ist zudem ungefähr so sinnvoll wie wenn ich dir sage, dass Benzin eine wichtige Rolle im Ottomotor spielt und bei alten Motoren der Verbrennungsprozess schlechter wird, ergo die Verbrennungsüberbleibsel die Ursache für die Alterung des Motors seien. Das ist offenkundiger Mumpitz, und auch bei der Zellalterung ist man sehr weit davon entfernt, den Zellstoffwechsel und die Zellalterung ausreichend verstanden zu haben, um hier von einer etablierten wissenschaftlichen "Theorie" zu sprechen. Man mag es eine einigermaßen plausible Hypothese nennen, aber das ist noch freundlich.


    PPPS: dass gerade ein Züchter, der an Schlangenhalter verkauft, gute Statistiken über Tiere im Alter jenseits der zwei Jahre liefern können soll, halte ich für ein Gerücht. Die "erzeugten" Tiere werden im Alter weniger Wochen bis Monate Schlangenfutter, und Zuchtweibchen, die ständig werfen müssen, werden ebenfalls nicht alt. Aber das nur nebenbei, das gehört hier nicht her.

  • Hey,

    Zuallererst einmal empfinde ich es arg frech, einen Beitrag der Länge wegen zu kritisieren,

    wenn eben jene von dir geschriebene Kritik im "PPPPPS"-Wahnsinn durch Kleinschrift und Auslassen von Absätzen minimiert wird.

    Noch frecher ist es allerdings, überhaupt zu allem eine Stellung zu beziehen,

    wenn doch vorher alles als Off-Topic, ergo als hier nicht diskutierbar abgefertigt wird.

    Du nimmst mir die Möglichkeit mich zu deinen Unterstellungen hinreichend zu erklären.


    PS: Warum sollte es urheberrechtliche Probleme bei Teilzitaten mit korrekter Quellenangabe geben? Das wäre mir neu.

    PPS: Überdenke mal dein Verhalten gegenüber wildfremden Menschen. Ich hab dich nirgends angegriffen, also kein Grund mir gegenüber so einen Ton anzuschlagen.

    Das war's soweit von mir hier.

  • Hallo

    Nun, Statistik hin, Statistik her ... meine Erfahrungen liegen etwas anders als deine statistischen Spekulationen. 3 Jahre ist ein hohes Alter für eine Ratte - trotzdem habe ich regelmäßig 3-jährige hier (gesichert 3-jährige).Wobei der Schnitt auch bei uns hier bei 2-2,5 Jahren liegt - schätzungsweise.

    Zitat

    Wenn hier also jemand behauptet, dass eine Ratte vier Jahre oder sogar noch älter geworden ist,

    kann man prinzipiell von einer Unwahrheit ausgehen.

    Sorry, wenn ich dir auch hier widerspreche, aber tatsächlich kommt ein solches Alter durchaus vor - es ist superselten, aber es kommt vor. Die älteste Ratte, die ich erlebt habe, war stolze 4 Jahre und 1 Monat alt. Und eine knapp unter 4 (starb eine Woche vor dem 4. Geburtstag). Ich bin die letzte, welche extrem hohe Altersangaben für möglich hält - aber diese beiden habe ich selbst erlebt. Wohl aber kann ich sagen: es ist sehr sehr selten. Ich habe einige Hunderte Ratten gehalten und das waren die einzigen, die ein solch biblisches Alter erreichten.

    Bei all deiner Statistik bzgl. Lebenserwartungen hast du leider auch vergessen, dass nicht nur der natürliche Alterungsprozess Auswirkungen auf die Lebenserwartung hat, sondern auch Haltungsbedingungen und medizinische Versorgung. Ratten, bei denen Krankheiten und altersbedingte Tumorerkrankungen behandelt werden (auch operativ) haben eine deutlich höhere Lebenserwartung als solche, welche nicht derart behandelt werden.

    Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen im Mittelalter lag so z.B. bei knapp einem Drittel der heutigen.

    kalessin:

    Zitat

    Aus meinen bisherigen (natürlich anekdotischen) Erfahrungen mit der Krebsinzidenz bei Farbratten zeigen Farbis nicht grundsätzlich eine höhere Neigung als beispielsweise HaWis.

    Dem kann ich so zustimmen. Ich halte seit Jahren immer auch "Vollwildies" und bemerke da nicht weniger oder mehr Tumore als bei den Farbratten auch. Man kann aber feststellen, dass es auch bei Wildratten familiäre Dispositionen gibt.

  • Zitat

    Bei all deiner Statistik bzgl. Lebenserwartungen hast du leider auch vergessen, dass nicht nur der natürliche Alterungsprozess Auswirkungen auf die Lebenserwartung hat, sondern auch Haltungsbedingungen und medizinische Versorgung.

    Ne, habe ich nicht vergessen, ich zitier mich selbst,

    Zitat

    Wichtig ist natürlich auch, wie gut die Ratten pränatal (Sprich noch im Mutterbauch) versorgt werden.

    Dann kommt noch die Zeit nach der Geburt.

    Wie wächst die Ratte auf, hat sie genügend Platz, dass richtige Essen, eine funktionierendes Rudel, wenig Stress, sind Allergien vorhanden, etc.

  • Hey,

    Johnny_Retro: Ich sehe hier als Außenstehende nicht, dass dich irgendwer beleidigt hat - gut, vielleicht war die Kritik von kalessin etwas ausschweifend, aber ich befürchte, das ist bei ihm eine Berufskrankheit :bähh: (Es sei mir verziehen *ähem*)

    Zu deiner Theorie mit der Lebenserwartung in Relation zu der Anzahl an Pulsschlägen:
    Wie sieht's da mit Chinchillas aus? Immerhin werden die in menschlicher Obhut gut bis zu 20 Jahre alt, ihr Herz schlägt aber auch 200-300 mal pro Minute (bei einer Ratte sind's glaub ich 300-400 mal? Korrigiert mich da...). Sie sind auch nicht wesentlich größer als unsere Ratten - gut, allerdings vermehren sie sich nicht ganz so explosionsartig.. aber ihr Leben ist auch schon sehr intensiv, wenn man die so beobachtet...

    Freie Radikale... ja, hat sich ja kalessin schon genug drüber ausgelassen. Ich halte das persönlich auch für nicht wissenschaftlich genug, um daran zu glauben. Es stimmt schon, dass zu viele Radikale den Körper schädigen und dass es beispielsweise bei Wiederkäuern durch Selen und Vitamin E-Mangel (den sogenannten "Radikalfängern") zur Schädigung der Muskulatur kommen kann. Allerdings halte ich den Körper für so gut durchdacht, dass er die meisten Schädigungen selbst reparieren kann. Dass diese Radikale jetzt grundlegend den Alterungsprozess bestimmen (oder war das nicht deine Aussage?), glaube ich nicht.

    War da aber nicht mal sowas mit den Telomeren der DNA, die im Laufe der Zeit immer kürzer werden, weil die Transkription und Tranlation sonst nicht anders funktioniert? *Wissen aus alten Zeiten ausgrab* Bei Mäusen hatten sie mal dieses Enzym da (keine Ahnung mehr, wie das hieß...) "abgeschaltet" und die wurden tatsächlich sehr alt...

    Wie dem auch sei - woran auch immer das Altern liegen mag: wir werden alt, Ratten werden alt und irgendwann gehen wir alle mal in die ewigen Jagdgründe ein.

    Ich kann dazu nur sagen: Qualität vor Quantität und nach dem Warum fragt am Ende eh niemand mehr. Ganz davon ab fühle ich mich jetzt schon alt und ob das an Radikalen, meiner DNA oder einfach daran liegt, dass ich schlecht geschlafen habe - wayne interessiert's :bähh:

    In diesem Sinne,

    liebe Grüße,

    Maren

  • Hallo,

    man könnte noch Degus anführen. Größe ähnlich wie Ratten, ebenso rapider Stoffwechsel, aber Lebenserwartung bis zu 8 Jahre unter günstigen Bedingungen. Aber die These mit der endlichen Lebensenergie bzw. Anzahl Herzschläge wurde ja auch nicht ernstlich vorgeschlagen, soweit mich mein Leseverständnis nicht im Stich lässt. Das ist auch Esoterik pur.

    Am plausibelsten erscheint mir die Hypothese, dass aufgrund der DNA-Degeneration bei Zellteilung eine vorprogrammierte Schwelle die Zelle an zu vielen Teilungen hindert. Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, ist das quasi ein Schutz gegen frühen Krebs, um den Preis der Alterung. Wenn der Mechanismus bei Versuchstieren beeinflusst wird, steigt entweder die Krebsinzidenz rapide, oder aber die Lebenserwartung sinkt deutlich. Oder so ähnlich, ist nur aus dem Gedächtnis zitiert.

    Aber dann hätte das Altern einen tatsächlichen evolutionären Grund, denn in freier Wildbahn stirbt eher selten ein Tier an Altersschwäche. Dazu passt auch, dass der Zivilisationsmensch mit Medizin genau wie ein Tier in Gefangenschaft unter optimalen Bedingungen zwar älter wird, aber nicht extrem (Faktor 2-3 würde ich schätzen): die biologische Uhr tickt also sozusagen gerade "lang genug", nicht länger.

  • Hey,

    ah, okay, das hatte ich mal einfach überlesen (*Aufmerksamkeitsspanne einer Spitzmaus besitz*).

    Hm, die Sache mit den Telomeren hatte ich eher so in Erinnerung, dass eben die Replikation der DNA nicht ablaufen kann, ohne dass am Ende immer ein Stück abgekabbert wird - deswegen wird am Ende der DNA eine ewig lange repetitive Sequenz an Basen gepackt, die dann im Laufe der Zeit schrumpft.

    Ob das die Zelle an zu vielen Teilungen hindert, weiß ich nicht.. es gibt ja immerhin auch viele Gewebe, die sich ständig und unbegrenzt teilen (bspw. die Haut oder das Darmepithel). Dann müssten da ja besonders oft Tumore entstehen - tun es ja aber nicht unbedingt, weil die Zelle viele Regulations- und Korrekturmechanismen besitzt. Oder es gibt auch Gewebe, die sich wieder teilen können, wenn sie irgendwie geschädigt werden - glaub, das war z.B. bei der Leber der Fall...?

    Oder reden wir jetzt völlig aneinander vorbei??

    Aber sind dann die Telomere bei Ratten kürzer als beim Menschen oder teilen sich da alle Zellen schneller und öfter?

    Na ja, ich denke, der Mensch denkt da eh wieder zu monokausal - es ist eben nicht immer alles gleich der Summe seiner Teile...

    Und wieso sollte Altern keinen evolutionären Grund haben?

    Würden wir nicht altern und sterben, schwämmen wir wahrscheinlich immer noch alle gemeinsam glücklich in einer Ursuppe ;)

    Liebe Grüße,

    Maren

  • Huhu,

    es gibt Zellen, die sich unbegrenzt teilen können, das stimmt. Zum Beispiel Hautzellen, Rückenmark... da gibt es dann einen anderen Mechanismus, um entartete Zellen abschalten zu können; ich bin kein Biologe und kein Arzt, frag mich also nicht nach dem Fachwort. Krebs ist dann wohl jedenfalls der Zustand, wenn bei den Zellen weder der automatische Stopp funktioniert, noch der gezielte. Aber ich würde lügen, wenn ich behauptete, da mehr als Laie zu sein.

  • Hey,

    na ja, hier geht's ja auch eh um den Alterungsprozess der Ratten als um die Tumorentstehung. Trotzdem nur kurz Klugscheißermodus:

    Ich muss ehrlich gestehen, ich hab die Theorie der Tumorentstehung mal gelernt (ist aber auch nur Theorie) und so genau erinnere ich mich nicht mehr daran. Jedenfalls ist es nie nur ein Schritt, der zur Entstehung von Tumoren führt. Es müssen immer mehrere Bedingungen erfüllt sein - einmal muss die DNA in irgendeiner Weise verändert werden, dann muss es zu einem Anstoß der Zellteilung kommen (da ja auch Tumore in Geweben entstehen, deren Zellen sich nicht mehr teilen können) und am Ende müssen eben jene Regulationsmechanismen versagen, die verhindern, dass ich Zellen mit veränderter DNA vermehren (die ja für gewöhnlich zum Absterben gebracht werden). Irgendwie so war das... :grü:

    Vielleicht steigt im Alter einfach nur die Wahrscheinlichkeit für diese fehlerhaften Prozesse?
    Und ob jetzt die Ratte wirklich tumoranfälliger ist als der Mensch ist dann ja eventuell auch so nicht komplett wahr - immerhin bekommen Menschen auch recht oft Krebs, wie ich finde... Hm..

    Hach ja, interessante Themen hier :D

    Liebe Grüße,

    Maren

  • Huhu! :winki:  

    Ich habe auch keinen Medizinischen Hintergrund, aber ich denke, dass Krebs oft entsteht, wenn das Lebewesen zu alt wird. Wir alle sind von der Natur eben zu einer gewissen Lebensspanne gemacht - egal, wie.

    Versuchen wir, länger zu leben, müssen wir uns wohl oder übel ins Bett legen und an den Tropf hängen; und das ist meiner Meinung nach nicht unbedingt ein schönes verlängertes Leben.

    Und wenn der Körper nur für eine bestimmte Lebendauer ausgelegt ist, dann erscheint es mir nur logisch, dass irgendwann etwas kaputt geht - da sind uns Maschinen gar nicht so unähnlich... ^^

    Ich persönlich möchte lieber kürzer leben, dafür halbwegs in Würde sterben. Das Gleiche möchte ich auch meinen Nasen ermöglichen. Mir ist es egal, welches Erbgut sie haben, ob sie 3 Jahre oder nur einige Monate alt werden - hauptsache, sie sind in dieser Zeit gesund und munter.

    Entscheidend ist für mich nicht die Dauer eines Lebens, sondern die Qualität, mit der es geführt wurde. Qualität vor Quantität, wie hier schon gesagt wurde.

    Grüßlein!

  • Hallo Ihr Lieben,

    hm..... ich benutze ja auch diese Faustformel "1 Rattenjahr = 30 Menschenjahre", "gefühlt" und vom Aussehen, Körperbau und Verhalten der Tiere kommt das ungefähr hin. Allerdings ist das halt eine Faustformel, nicht mehr und nicht weniger.

    Und zu der Lebensqualität schliesse ich mich dem Beitrag von murphy 100% an.

    Viele Grüsse

    Anja

  • Ich finde das Alter einer Ratte lässt sich ganz leicht bestimmen: Sie sind jung und putzig - und irgendwann 12 Wochen alt. Dann werden sie zu den "Erwachsenen" integriert. Mensch, die kleinen sind so wuselig und die Großen ja schon ganz genervt von diesen aufgedrehten kleinen Quirlen.

    Und dann läuft das alles so seine Bahnen. Die "Erwachsenen" und die aufgedrehten "Kleinen". Und die "Kleinen" sehen ja noch so putzig und jung aus und die Erwachsenen sind ja so "gestanden und reif".

    Und irgendwann stirbt dann eine Ratte und man denkt sich "jetzt ist ja irgendwie ganz schön ruhig im Käfig :(" ... und entweder man entschließt sich, wieder zwei kleine aufzunehmen oder man übernimmt sie aus einem Notfall.

    Und oh mein Gott sind die kleinen mit 4 Wochen noch tapsig und süß und haben ein zum sterben putziges Gesicht. Und dann sieht man die "kleinen", die ja vor zwei Tagen noch richtig süß und putzig waren und stellt dann fest: Gott, die sind ja alle erwachsen.

    Das ist der Moment in dem man merkt, dass die Tiere älter wurden. Ich hoffe, dass das mit Kindern nicht genauso ist, sonst kann man ja als Elternteil nie loslassen ^^

  • Huhu! :winki:  

    Das ist bei uns auch so: die neuesten Ratten sind immer die "Kleinen", solange noch ein Alttier lebt. Und wie du schon sagtest: irgendwann holt man dann mal wieder jüngeren Rudelnachwuchs, und plötzlich sind die ehemals "Kleinen" tatsächlich die "Großen", und erst dann wird einem richtig bewusst, dass auch die ehemaligen "Kleinen" irgendwann erwachsen geworden sind... :pein:  

    Grüßlein!

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