Pflegestellen

  • Zitat

    Ich habe das Gefühl, dass entweder ich oder der Rest am ursprünglichen Thema vorbeiredet und klinke mich mal wieder aus.

    Weil du eigentlich meinst, dass explizit neue Pflegestellen unterstützt werden sollten...?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es in dem Fall natürlich schwer ist von außen die Situation zu beurteilen. Also wie stellt man fest, dass jemand wirklich Pflegestelle ist und nicht "einfach nur so" ein bisschen Geld haben möchte. Bei einem bestehenden Verein aus mehreren Personen, kann man sich ja selbst zumindest etwas sicherer fühlen wenn man Geld herausgibt...

    Lg,

    Jana

  • Hallo Jana,

    ich versuch´s nochmal : Serena-t hat eine Umfrage gestartet, warum normale Rattenhalter nicht auch Pflegeratten aufnehmen. Die Antwort war bei den meisten "aus Geldmangel" .

    Darum hatte ich die Idee, ob man die Leute, die eigentlich Zeit und Platz für Pflegeratten hätten, nicht finanziell unterstützen könnte.

    Das sollte NICHT heißen, dass die "alten" bzw. richtig großen Pflegestellen jetzt nicht unterstützt werden sollen, in welcher Weise auch immer. Aber ich dachte, dass es hier um die Schaffung von neuen Pflegeplätzen ging und darauf bezog sich meine Idee eigentlich.

    Klar, nicht "einfach so" Geld überweisen - die Person müsste mir dann schon entweder länger hier aus dem Forum oder persönlich bekannt sein.

  • Huhu,

    Ich möchte gerne ein paar Zeilen schreiben.

    Ich bin jetzt seid ca zwei Jahren Pflegestelle, meistens werden hier von Luzelin Tiere verteilt.

    Im Moment hab ich auch wieder 7 zuckersüße Miniweibchen da.

    Ich bin auch noch in der Ausbildung und habe nicht viel Geld, aber ich brauche es einfach Tieren zu helfen. Dann gehen halt meine Rücklagen für nen Tierarztbesuch drauf anstatt für neue Schuhe.

    Das Gefühl ist unbeschreiblich Tiere aufzunehmen die aus schlechten Bedinungen kommen und ihnen eine neue "Chance" zu geben.

    Auch haben wir Pflegestellen guten Kontakt unter einander und helfen uns sehr viel.

    Wenn ich mich einer Pflegesituation nicht gewachsen fühlen würde, oder Hilfe bräuchte hätte ich hier auch immer Ansprechpartner.

    Gut Platz ist so ne Sache aber mein Freund ist Gott sei dank auch bei nem Jumbo in der Küche sehr tolerant.

    Ich kann es jeden nur empfehlen der irgendwie die Möglichkeit dazu hat.

    Mich macht es einfach sehr glücklich ^^

    Lg Teresa

  • Hallo,

    Zitat

    Hallo Jana,

    ich versuch´s nochmal : Serena-t hat eine Umfrage gestartet, warum normale Rattenhalter nicht auch Pflegeratten aufnehmen. Die Antwort war bei den meisten "aus Geldmangel" .

    Darum hatte ich die Idee, ob man die Leute, die eigentlich Zeit und Platz für Pflegeratten hätten, nicht finanziell unterstützen könnte.

    Das sollte NICHT heißen, dass die "alten" bzw. richtig großen Pflegestellen jetzt nicht unterstützt werden sollen, in welcher Weise auch immer. Aber ich dachte, dass es hier um die Schaffung von neuen Pflegeplätzen ging und darauf bezog sich meine Idee eigentlich.

    Klar, nicht "einfach so" Geld überweisen - die Person müsste mir dann schon entweder länger hier aus dem Forum oder persönlich bekannt sein.

    Das stelle ich mir insofern schwierig vor, weil ...

    1. Du ja von einer Unterstützung von neuen PS redest, das impliziert für mich, dass die Unterstützung irgendwann mal endet. Dann sollte eine PS aber im Idealfall weiterhin bestehen bleiben können. Nur kurzzeitig eine PS schaffen, die - klingt etwas blöd, ich weiß - "finanziell von wem anderes und dessen Spendenwillen abhängig ist", ist in meinen Augen fraglich.

    Kann oder will der andere dann nicht mehr Spenden, muss die PS ihre Tiere abgeben - evtl. sogar recht schnell, weil akut auftretende TA-Kosten nicht mehr getragen werden können.

    Denn:

    2. sind die Kosten schwierig kalkulierbar.

    Um mal harte Zahlen zu nennen ... wir von der Notrattenhilfe haben seit 28.06.2014 in unserem internen Bereich einen Thread, in dem alle PS die TA-Kosten von Vermittlungtieren posten, weil es mich auch mal interessiert hat, wie viel das so an Kosten aufkommt.

    Vom 28.06.2014 - 04.12.2014 (also innerhalb von nur ca. 5 Monaten) sind dort, wie ich eben summiert habe, über 850€ zusammengekommen.

    Teilen wir die Summe mal durch 3 (sind eigentlich 4 PS, aber nicht jeder hatte zu jeder Zeit Ratten bei sich sitzen), dann sind das durchschnittlich fast 300€ pro PS.

    Ich zweifle gerade sehr, dass so eine Summe als Spende so einfach zusammenkommt. Jedes halbe Jahr um 300€ ...

  • Hallo,

    möchte auch was dazu schreiben.

    Ich könnte mir gut vorstellen, selber eine Pflegestelle zu werden. Bei mir ist es nicht das Geld sondern der Platz was mich davon abhält.

    Wenn ich mir überlege, dass ich immer wieder mein Stammrudel sozusagen mit neuen Nasen "versorgen" muss, habe ich schon 2 Käfige hier stehen. Beide stehen in einem Raum ( nicht optimal ) Wenn ich nun einen 3. Käfig stellen müsste, dann bräuchte ich ein 2. Zimmer. Auch für den Auslauf bräuchte man ja noch mal Platz. Ich merke das gerade, weil 2 Rattenrudel in dem selben Auslauf laufen. ( Ich integriere grade) von dem her finde ich es nicht störend, aber zu Beginn habe ich die ganze Auslaufeinrichtung am Abend jeweils gewechselt, damit die Tiere von den jeweils anderem Geruch nicht gestresst wurden. Das war dann schon Arbeit.

    Desweiteren hätte ich auch noch ein wenig Angst, alles richtig zu machen. ( Bin erst 11/2 Jahre Rattenbesitzerin) Manchmal bin ich ja schon bei meinen Neuzugängen etwas überfordert und brauche Tipps..

    Aber in 3-4 Jahren könnte ich es mir durchaus Vorstellen, Plegenasen hier zu peppeln und zahm zu knuddeln.

    Jetzt jedoch siegt einfach die Vernunft und versuche auf anderem Weg Tierheime und Nothilfen zu unterstützten in Form von Sachspenden, Futter und auch Geldspenden.

    Grüße

    Simi

  • Schweres Thema. Vorstellen könnte ich es mir schon, eben weil es sowas hier in direkter Umgebung nicht gibt, glaube ich.
    Wenn die Inti von den vieren zu meinem Rudel klappt hätte ich sogar einen Käfig frei, allerdings sehe ich auch das Problem, dass ich mich eventuell zu sehr an die Tierchen binden würde. Darüber könnte ich eventuell noch hinwegkommen mit dem Gedanken, dass es den Tierchen hilft. Zudem habe ich kein Auto, was einige Sachen erschweren würde und wahrscheinlich auch einen großen Minuspunkt gegen eine Pflegestelle wäre. Kosten und Zeit wären nicht so die Sorge. Wenn es für 10 Ratten reicht, reicht es auch für 2-4 mehr.
    Nur eben das Auto ist so mein größtes Problem an der ganzen Sache.

  • Hai ihr ^^

    Habe jetzt nun diesen Thread auch endlich einmal komplett gelesen...

    Mache mir schon, seit er eröffnet wurde viele Gedanken zum Thema. Ich bin nun (erst) seit zwei Jahren bei den Rattenfreunden Nürnberg, die wenn man es genau nimmt nur aus meiner Partnerin aus Erlangen und mir bestehen.

    Wir beide haben eigentlich so gut wie immer Pflegenasen bei uns Zuhause. Angefangen hat das, als ich mich stärker für die Rattenfreunde eingesetzt habe.

    Allgemeine Überlegungen zur Rattenhaltung

    Ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass fast jede_ Rattenhalter_in, welche länger bei der Sache bleibt mit der Zeit mehr Tiere anschafft. Kaum jemand bleibt über viele Rattengenerationen hinweg bei drei - vier Tieren. Ich denke, durchschnittlich ist eine Rudelgröße von sechs - acht Tieren (bei Langzeithalter_innen) normal. Das ergibt sich schon aufgrund der nötigen Integrationen spätestens alle zwei Jahre. Als Rattenhalter_in ist es irgendwann vollkommen normal zeitweise zwei Käfige in der Wohnung stehen zu haben (eben, wenn eine Integration nötig ist). Außerdem lernt man als aktive Rattenhalter_in viel über die Gesundheit der Tiere und kennt sich bald auch mit den gängigen Krankheitsbildern usw. aus. Ich persönlich spare mir so einige Tierarztkosten, weil ich meiner Tierärztin schon immer ganz gute Tipps geben kann, was fehlt. Durchschnittlich zahle ich pro Tierarztgang unter zwanzig Euro. Teuer wird es nur bei Operationsgeschichten. Auch wenn Operationen bei Ratten keine Seltenheit sind, sind sie auch nicht die Regel.

    Übergang zur Pflegestelle

    Denke ich über meine Arbeitspraxis in den letzten Jahren nach, muss ich leider an viele Ratten denken, denen eine Pflegestelle gut getan hätte. In den wenigsten Fällen ging es dabei um gesundheitlich angeschlagene Tiere. Die wirklich kranken Nasen hätte ich auch erlich gesagt nicht aus meiner Obhut gegeben. Übrig bleiben vor allem Jungratten, welche an die Hand gewöhnt werden sollten und Einzelratten, die zu einem neuen Rudel integriert gehören. In beiden Fällen ist kein großer finanzieller Aufwand von Nöten. Natürlich kann auch bei jungen Ratten jederzeit ein Tumor/Abzess oder Ähnliches auftreten und ein gewisster Notgroschen sollte immer in der Tasche sein, aber würde ich ständig damit rechnen, dass alle meine Ratten gleichzeitig krank werden könnten, bestünde mein Rudel aus drei Nasen. Bezieht man die Überlegungen von weiter oben mit ein, bedeutet ein Pflegerattenrude aus drei Tieren nicht mehr Aufwand, als der, den man während einer Integration betreibt. Auch kostentechnisch bewegen wir uns pro Pflegeratte und Monat bei ca. 20 Euro (wobei hier schon ein Notgroschen für den Tierarzt eingerechnet ist). Natürlich ist das Geld und nicht jeder kann es so leicht berappen, aber wenn ich mir ansehe, was wir Menschen im Monat so alles kaufen, sind 60 Euro für drei Tiere wirklich nicht viel. Ein zweiter Käfig ist meist eh schon vorhanden (Integration), oder kann (zumindest bei uns Rattenfreunden) ausgeliehen werden. Falls ein Pflegetiert einer externen Pflegestelle wirklich schwer krank sein sollte und hohe Tierarztkosten hat, würde ich auch immer versuchen finanziell zu unterstützen und zumindest einen Teil der Kosten übernehmen.

    Für mich war es damals selbstverständlich Pflegestelle zu sein als ich das erste mal darauf angesprochen wurde. Von Anfang an habe ich so gut wie alle Pflegetiere auch weiter vermittelt. Das fiel mir persönlich auch nie schwer, weil so wieder Platz für neue Näschen geschaffen wurde und ich mich immer gründlich davon überzeugt habe, dass es meinen Pflegis im neuen Heim gut geht.

    "Pflegestellen" der Rattenfreunde

    Wir besitzen im Moment lächerliche drei Pflegestellen. Zwei davon sind meine Partnerin aus Erlangen und ich. Das heißt im Klartext, dass wir drei Rattenrudel zur Pflege aufnehmen können. Das ist nicht viel und deckt nicht einmal ansatzweise den Bedarf den wir hätten.

    Spenden gibt es auch so gut wie gar keine, obwohl wir versuchen präsent auf Tierheimfesten usw. aufzutreten. Der Eckeltierstatus macht uns da ganz schön zu schaffen, wenn man unsere Arbeit mit der von vergleichbaren Kaninchennotfallvermittlungen usw. vergleicht. Wenn Menschen hören, dass wir so gut wie alles aus eigener Kasse finanzieren hört man leicht ein: "Da muss man doch was tun! Da müssen Spenden her!". Passieren tut nie was. Einige Male habe ich schon erlebt, wie Neurattenhalter_innen mit richtig viel Elan plötzlich unser ganzes System umwerfen wollten. "Da muss ein Verein her!", "Gemeinnützigkeit ist wichtig!", "Ihr macht zu wenig Werbung!" usw. Wenn aber genau diese Leute merken, wie zeitaufwändig die Arbeit ist, sind sie ganz schnell wieder weg und die langweiligen Aufgaben, die kein Prestige einbringen, wie zb. Pflegestelle sein, oder im Tierheim nach den Ratten sehen, möchte keiner machen. Das ist leider ein schöner Spiegel unserer Gesellschaft. Jeder redet und wirklich machen tut keiner etwas. Auch hier fehlt meiner Meinung nach die Konstante: Also Menschen, die bereit sind dazu zu lernen und nicht das gesamte System umkrempeln wollen, ohne es zu kennen. Menschen, die klein anfangen wollen und bereit sind, sich unterstützen zu lassen. Menschen, die wissen, wo ihre eigene Grenze liegt und diese weder unter- noch überschreiten. Es gibt für fast jede_n Interessierte_n die richtige Aufgabe im Tierschutz. Würde sich zum Beispiel eine Person bereit erklären, Tierarztgänge o. Ä. für Pflegeratten zu übernehmen, könnte evtl. eine beruflich stark eingebundene Person eine Pflegestelle übernehmen. Eine dritte Person hat vielleicht keine Lust auf ein Pflegerattenrudel und übernimmt dafür die Futterkosten, oder Ähnliches. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass Leute im Tierschutz häufig wenig konstant sind und der Aufbau solcher Netzwerke oft garnicht erst Zustande kommt.

    Sooo, jetzt habe ich sehr viel geschrieben und meine Überlegungen sind eher philosophisch als praxisbezogen...

    Ich hoffe, sie interessieren trotzdem jemanden ^^

    liebe Grüße

    Noelana

  • Hallo,

    ich muss mich jetzt auch mal in das Thema Pflegestellen einklinken.

    Ich habe zur Seit bei mir auch zwei Käfige mit Vermittlungstieren sowie wegen aktueller Inti 3 Käfige mit eigenen Nasen (mein Stammrudel sowie zwei Einzelweibchen) sitzen. Verteilt sind diese auf 3 Räume, da mein Stammrudel quasi ein eigenes Zimmer hat und ich die Vermittlungsböcke möglichst weit von den Weibern weg stehen haben möchte. Bei 5 Käfigen ist es manchmal natürlich Stress pur in Bezug auf Auslauf und wenigstens etwas Zeit mit den Nasen verbringen sowie anderes Privatleben. Dabei müssen bei der Auslaufzeit vor allem die Vermittlungstiere etwas zurückstecken, da sie sich den Auslauf teilen, allerdings mit unterschiedlicher Einrichtung. Wenn ich grade etwas schwierigere Vermittlungstiere habe (wie bisher fast immer), versuche ich natürlich mit denen besonders anfangs etwas mehr Zeit zu verbringen damit ihre Vermittlungschancen etwas erhört werden. Das ist auch ein Punkt, warum ich gerne als Pflegestelle arbeite. Es ist toll zu sehen wie sich die Tiere entwickeln, immer mehr Vertrauen fassen, nicht mehr bzw. kaum noch zwicken und zum Teil richtige Kuschelratten werden.

    Natürlich sind bei aktuell 8 Vermittlungstieren TA-Koste auch immer so ein Punkt. So gibt es hier einen Kandidaten, der auch schon das volle Programm inkl. röntgen hatte. Vor allem Fundtiere oder Ratten aus schlechter/komischer Haltung bleiben bei Aufnahme daher auch erst einmal in Quarantäne bis eine Kotprobe untersucht wurde und sie gespottet sind, damit sich meine Nasen nicht mit irgendwelchen Parasiten anstecken. Aber ich finde grade bei jungen Ratten und wenn es bei diesen bei Aufnahme auf einer Pflegestelle bereits negative Kotprobe gibt bzw. diese auch gespottet sind, halten sich die TA-Kosten sehr im Rahmen im Gegensatz zu den etwas älteren Exemplaren. Bei mir werden die TA-Kosten (egal ob eigene Ratten oder Vermittlungsratten) immer direkt vom Konto bezahlt. Ich habe zwar auch einen mittlerweile ganz guten Puffer auf dem Sparbuch, das ist aber nicht speziell nur für die Ratten und da gehe ich wirklich nur im äußerste Notfall dran, wenn es überhaupt nicht anders geht.

    Zum Schluss der Punkt, warum ich mich eigentlich eingeklinkt habe, die Bindung zu den Tieren. Natürlich ist es oft schwer, die Tiere wieder abzugeben und so mancher ist hier hängen geblieben. Zwei Omis sind aufgrund der sehr schlechten Vermittlungschancen (>2 Jahre + Tumore) letztendlich nur noch wenige Wochen geblieben und meine eine aktuelle Einzeldame Amy, weil ich mich in die schon verliebt habe als ich sie aus der Wohnung geholt habe, wo sie zurück gelassen wurde. Bei den Vermittlungsjungs siegt dann doch immer die Vernunft, da ich auf Dauer keine zwei eigenen unterschiedlich geschlechtlichen Rudel haben möchte. Daher bin ich eigentlich froh, wenn hier Jungs zur Vermittlungs sitzen und keine Mädels. Mein 6er Vermittlungsrudel, was jetzt schon seit über 4 Monaten bei mir ist, hat jetzt z.B. Interessenten und ich freue mich darüber tierisch. Auch wenn mir bei denen die Abgabe schon sehr schwer fällt, da ich u.a. mit deren Rudelchef aufgrund von Krankheit viel durchgemacht habe. Aber ich weiß, sie bekommen dann ein tolles Zuhause, wo sie die Aufmerksamkeit ihrer Futterspender nicht mit anderen Rudeln teilen müssen.

    LG Tanja

  • Mir kam das Auto als wichtig in den Sinn, da ihr ja auch die Tiere abholt und in die neuen Häuser bringt, oder ? :D

    Darf ich mal fragen, wie ihr den Anfang als Pflegestelle gemacht habt? Ist denke ich für viele ganz interessant zu wissen ob ihr bei Tierheimen einfach angefragt habt oder ob ihr durch einen Verein dazu gekommen seid etc. :)

  • Hai du ^^

    Also ich habe kein Auto und habe auch nicht das Gefühl für die Pflegestellentätigkeit eins zu gebrauchen. Klar ist es manchmal blöd keines zu haben, aber es geht auch gut ohne. Ich bringe die Ratten via Öffentlichen Verkehrsmitteln ins neue Heim. Oft konnte ich auch schon mit den neuen Besitzer_innen mitfahren. Irgendwie findet sich immer ein Weg.

    Wegen deiner zweiten Frage:

    Da kann ich nur für Nürnberg und Umgebung reden. Hier würde ich auf keinen Fall direkt ans Tierheim herantreten, sondern über uns Rattenfreunde Nürnberg gehen. Das Tierheim würde die Hilfe vermutlich ablehnen und einfach so mitnehmen geht nicht, weil im Schutzvertrag festgehalten ist, dass die Tiere nicht weitervermittelt werden dürfen. Wir haben das mit dem Tierheim schon vor langer Zeit geregelt und können die Tiere da gut rausholen. Außerdem wissen wir, welche Nasen aus dem Tierheim besonders pflegebedürftig sind.

    Als ich damals eingestiegen bin in die Rattennotfalltätigkeit hab ich mich an den nächsten Rattennotfall"verein" gewendet und gefragt, ob ich helfen kann. Ernst gemeinte Hilfsanfragen sind bei uns immer gerne gesehen ^^

    liebe Grüße

    Noelana

  • Hey

    Klar, aber das ist ja nicht Pflicht :) ich fahre z.b. alles bis zu 3std einfache Fahrt, was auch vielen zu weit wäre. Es gibt aber auch viele die die Nasen selber abholen können oder man kommt mit öffis gut hin.

    Die ersten Pflegeratten die ich hatte waren eigentlich Urlauber die aber ein halbes Jahr hier waren.

    Dann hab ich im November zwei Kastraten aus Göppingen übernommen und bin seit dem mit denen dort in Kontakt, erst nur in Haltung usw beraten dann für die ratten die dort saßen neue Besitzer gesucht.. im Frühjahr dann ein großer Notfall in Tübingen mit über 60 Babys da hin Bilder für die Vermittlung gemacht und alle paar Tage neue Infos geholt und zahm geknuddelt.

    Dann war im Juli der Notfall mit den ausgesetzten feldwegratten die dann allesamt direkt am nächsten tag zu mir kamen da die finderin selbst Frettchen hatte und die ratten nur notgedrungen in ne trabo gesetzt hatte. Nach ca einem Monat waren alle erfolgreich vermittelt.

    Dann mit einer Freundin so langsam angefangen und in den näheren TH immer wieder reingeschaut und versucht zu vermitteln, Bilder zu machen usw. Dann kamen ins th Göppingen wieder viele ratten darunter auch einzelne die dann auch hier her kamen, integriert wurden und letzte woche ausgezogen sind. Zudem stelle ich die Zu vermittelnden auf alle möglichen Plattformen und mache auch Transporte für die ratten aus dem th wenn sie Interessenten haben die weiter weg sind.

    Dann hab ich drei der scheusten Mädels her geholt damit die mehr menschenkontakt bekommen denn das fehlt im th am allermeisten.

    Und nun sind wir dabei eine Homepage zu gestalten auf der wir dann alle Rudel aus "unseren" Th aufführen mit Infos und Bildern sowie unseren Voraussetzungen für die Vermittlung. Und wir haben uns Visitenkarten gemacht um neuen TH wo wir noch nicht waren auch Infos über uns zu geben :)

  • Hallo,

    zu meinem Anfang:

    Meine ersten Vermittlungstiere hier waren 2 Weibchen, die eine entferntere Bekannte eigentlich nur 2 Wochen während ihrem Umzug hier parken wollte und dann nicht mehr wiederhaben wollte. Also habe ich sie vermittelt.

    In den folgenden 3 Jahren nahm ich vereinzelt Tiere auf, von denen ich hörte, dass sie dringend beim Besitzer weg mussten und vermittelte.

    Meine eigenen Tiere stammten von Anfang an aus Notfällen und ich hatte da mit Vermittlern und Pflegestellen zu tun bei der Übernahme. Daher hat mich von Anfang an interessiert, was die alles leisten und wie das läuft.

    So bin ich einfach immer mehr da "reingerutscht"; auch weil parallel hier in der Stadt früher aktive Leute aufgehört haben und z. B. die Betreuung des THs sonst vermutlich nicht mehr so aktiv gelaufen wäre.

    Parallel war ich seit Beginn meiner Rattenhaltung im örtlichen TH aktiv (da kam ich über den Stammtisch und die Leute dort in Kontakt); schließlich auch in umgebenden THs und habe auch deren Ratten in den Foren aufgelistet.

    Da läuft die Zusammenarbeit bist heute sehr verschieden: Ein TH gibt Ratten sofort möglichst an uns weiter (gefühlt innerhalb 1 Stunde rufen die uns an, ob in den PS Platz ist). In einem anderen TH nehmen wir nur scheuere Tiere oder Mamas mit Babys oder andere Problemfälle möglichst raus, wenn Platz ist.

    Bei beiden haben wir deren absolutes Vertrauen und sie überschreiben übernommene Tiere auf uns, so dass wir direkt von uns aus ohne Rückfrage weitervermitteln können.

    Andere THs lassen es weiterhin mit ihrem Vertrag und allem laufen und geben Tiere nicht in PS. Sie lassen sich aber z. T. sehr gerne helfen bei der Herstellung von Kontakten zu Interessenten.

    Also wirklich von TH zu TH verschieden.

    Insgesamt denke ich, sollte jeder, der als PS anfangen möchte, immer zuerst schauen, ob in seiner Nähe eine Rattenhilfe oder ein Vermittler aktiv ist und sich da einklinken.

    Denn warum sollte man das Rad neu erfinden, nochmal bei Null anfangen und womöglich auch noch anderen Leuten in die Arbeit reinkrätschen?

    Wenn schon jemand aktiv ist, dann bestehen oft schon Kontakte mit THs, Abmachungen mit diesen, Kontakte zu Rattenabnehmern usw.

    Wenn so etwas nicht existiert, dann braucht man vor allem Geduld, kann ich nach meinen Erfahrungen sagen.

    Hier hat es mittlerweile über 7 Jahre gedauert, bis mit unserem Haupt-TH (hier in Bielefeld) so ein Stand erreicht wurde, wie er heute ist.

    Ich wurde schon manchmal von Leuten angeschrieben, wo ich den Eindruck hatte, sie würden gerne in Hau-Ruck-Verfahren alles erreichen, jammern weil das TH etwas so oder so macht und dies und jenes, was ich ihnen gegenüber erwähnt habe, geht bei ihnen nicht ...

    Es sind immer viele kleine Schritte, mit der man so eine Zusammenarbeit und v. a. auch gegenseitiges Vertrauen aufbauen muss. Das kommt nicht von heute auf morgen und kann durchaus Jahre dauern.

    Abschrecken lassen sollte man sich davon nicht, aber es immer im Hinterkopf haben.

  • Hey ^^

    Ja, diese Hauruck-Leute gibt es wohl überall.

    Leider musste ich hier auch schon erleben, wie genau solche Leute ein langsam aufgebautes Vertrauen schädigen können.

    Tierheime unterscheiden leider häufig nicht zwischen "hier beliebige Rattennothilfe einsetzen" und Leuten, die sich einbilden, das Tierheim mit der Pistole auf der Brust zu irgendwas zu zwingen... Wenn irgendjemand in Nürnberg ins Tierheim kommt und sagt, dass er sich um Notfallratten kümmert, denken die sofort, er oder sie käme von uns. Tierheimmitarbeiter_innen sind (häufig) eher speziell und so hatten wir letztes Jahr zb. erst eine Phase, wo wir das Verhalten einer anderen Person im Tierheim ausbaden mussten... Solche Leute wollen dann meist sofort jetzt alles verändern und sind nicht bereit in kleinen Schritten zu denken.

    Als Notfallvermittler_in muss man auch mal die Klappe halten, selbst wenn das Tierheim Frühstücksflocken an die Ratten verfüttert. :bähh:

    Deshalb würde ich auch jedem Interessierten empfehlen: Guckt euch nach der nächsten Rattennotfallhilfe um. Fragt was das Zeug hält, wenn ihr etwas nicht versteht ("Warum sagt ihr das zu den Leuten, aber das nicht?") und arbeitet euch langsam rein. Macht das, was euch Spaß macht und überarbeitet euch nicht. Nur so kann eine langfristige Hilfe aufgebaut werden. Gemeinsam entsteht so ein Netzwerk und auch wenn man "nur" den Stammtisch einmal im Monat organisiert, oder "nur" 10 Euro spendet, oder sich "nur" für die Fahrt zum Tierarzt bereit erklärt, kommt am Schluss etwas Tolles dabei raus ^^

    liebe Grüße

    Noelana

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