Ratten sind nicht neugierig auf den Auslauf

  • Hallo!

    Unsere sieben Nasen leben sich weiterhin gut bei uns ein.

    Nun bauen wir abends den Auslauf auf und sie können ihn auch von der untersten Etage des Käfigs selbst betreten. Da aber alle Nasen immer ganz oben liegen zeigt keiner wirklich Interesse am Auslauf, egal wie wir ihn gestalten. Wenn wir dann sie mal rausnehmen und hinsetzen verkriechen sie sich nur zusammen in eine Ecke und haben auch kein weiteres Interesse am Forschen oder Erkunden.


    Im Auslauf haben wir

    - 1 Mini-Kratzbaum

    - 1 Haus

    - 1 Kokosnuss-Haus

    - 1 Karton


    Nun stellen wir schon abends immer das Frischfutter in den Auslauf, aber das interessiert sie nicht. Nach 3 bis 4 Stunden, wenn wir alles abbauen, bekommen sie es dann in den Käfig gestellt.


    Wie können wir ihnen die Angst vor dem Auslauf nehmen? Wie wird er interessant(er) für sie? Sollten wir sie jeden Abend aktiv in den Auslauf setzen?

    Ist der Auslauf vielleicht noch zu groß? Aktuell ist er 3x2m groß, also 6qm.

  • Hey,


    das war bei uns genauso. Die Schissbuchsen waren zwar neugierig, aber haben sich nicht getraut.


    Da hat die böse Transportbox sie einfach im Auslauf ausgesetzt und irgendjemand hat den Käfig zugesperrt. Dann saßen auch noch komische Monster im Auslauf.


    Gruselig aber doch cool. So cool, dass man ab Tag 3 auf den täglichen Auslauf bestehen muss

  • Uff, bin froh, dass ich das Thema gefunden habe!

    Ich hoffe, es ist ok, wenn ich ein wenig erzähle, wie es bei uns so zugeht - vielleicht hat jemand einen Rat?


    Es gibt nun viele hitzige Diskussionen darüber, ab wann die Ratten Auslauf haben sollen, ob ab dem ersten Tag oder erst, wenn sie halbwegs zutraulich sind. Ich habe mich dazu entschieden, sie erst ein wenig an mich zu gewöhnen und ihnen nicht direkt ab dem ersten Tag nach dem Einzug Auslauf gegeben. Es sind meine allerersten Ratten und ich fand es richtig, dass auch ICH mich erst mal an sie gewöhne und sie vor allem dann richtig einschätzen kann - das lernt man nun mal nur am und mit dem Tier und durch keine Beratung, keine Recherche und auch nicht durch Besuche fremder Ratten ...
    Ich bereue die Entscheidung nicht, es hat, m.E. gut für uns so funktioniert und ich würde es wieder so machen - es war spannend und aufregend genug und es gab genug zu entdecken, auch ohne sofortigen Freilauf. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das der Grund ist, warum sie den Auslauf jetzt ablehnen. Selbst, wenn doch: Räumlich war es mir einfach sicherer, dass wir uns erst aneinander gewöhnen, bevor sie mir entwischen und am Ende etwas passiert wäre. Wie dem auch sei:


    Für den ersten Auslauf hatte ich dann einen kleinen Bereich im Zimmer abgesperrt, ein wenig vertrautes Spielzeug aus dem Käfig reingestellt, das auch schön nach den Jungs gerochen hat, natürlich Wasser dazu usw. Die Kleinen fanden den Auslauf aber ähnlich doof, wie oben von euch schon beschrieben. Es war aber so, dass sie keine Angst hatten, sondern eher versucht haben, aus dem Auslauf auszubrechen, um wieder zurück in den Käfig zu kommen ... Das ganze habe ich an unterschiedlichen Tagen wiederholt versucht. Sie hatten zu dem Punkt schon genug Vertrauen in mich, so dass ich dann auch irgendwann die 'Leiter' zurück in den Käfig wurde (was zwar niedlich war, aber ja nicht den Zweck erfüllt hat, ihnen genug Bewegung zu verschaffen).


    Ich hab dann inzwischen den Raum möglichst rattensicher gestaltet, den abgetrennten Auslauf weggelassen und ausprobiert, ob sie es lieber mögen, wenn ihnen direkt das ganze Zimmer zur Verfügung steht. Auch das haben sie bisher nicht angenommen. Der Käfig ist immer noch 'schöner'.


    Mein letzter (mehrmaliger) Versuch war, dass ich vor dem Käfig einige Klettermöglichkeiten aufgebaut habe, von denen aus die drei auch auf den Boden ins Zimmer hätten klettern können. Sie fanden die Kletterei an sich gut und sind darauf dann auch gern außerhalb des Käfigs rumgeturnt. Sie sind allerdings nie freiwillig bis auf den Boden geklettert und wenn ich sie dann einfach mal geschnappt und vor mir auf die Erde gesetzt habe, dann fanden sie das nicht besonders toll ... Entweder ging es sofort an mir oder an den Klettermöglichkeiten zurück nach oben.


    Es kann bei weitem nicht daran liegen, dass sie nicht genug Eingewöhnungszeit hatten und das Zimmer hier vielleicht mit seinen Geräuschen und Gerüchen gruselig finden (Inzwischen ist das alles längst bekannt!) und sie haben genug Ausblick, den Raum vom Käfig nahezu komplett zu erfassen und überblicken zu können. Ich habe unmittelbar vor dem Käfig immer für Versteckmöglichkeiten gesorgt und auch Sachen dazu gelegt, die nach ihnen selbst gerochen haben. Mit Futter locken nützt auch nichts, denn sie fressen nur im Käfig, auf meiner Schulter oder auf dem eben beschriebenen Kletterparcours.


    Wenn ich den Käfig ausmiste, stecke ich die drei jetzt immer in ihre Transportbox, denn das ist der einzige Ort, wo sie sich außerhalb des Käfigs wohlzufühlen scheinen (sie schlafen dann meist nach ein bisschen Gewusel darin). Wenn ich sie aber in die Transportbox setze und diese irgendwo hin stelle, damit sie von dort aus Auslauf kriegen, dann wollen sie trotzdem wieder zurück in den Käfig - es ist zum Haare ausraufen. Ich finde es sehr schade für sie. Sie haben einen schönen großen Käfig mit viel Platz, aber ich würde ihnen gerne mehr an Bewegung bieten und auch außerhalb des Käfigs mit ihnen spielen.


    Inzwischen lasse ich den Käfig abends zur Hauptbeschäftigungszeit eine ganze Weile offen und sie könnten, wenn sie denn wollten, raus und runter klettern. Aber das tun sie nicht und ich mag sie auch nicht 'zwingen' (zumal das ja auch nicht klappt). Das einzige, was ich zurzeit diesbezüglich tue ist, dass ich einen von den Jungs, wenn er auf meiner Schulter sitzt, mal auf einen kleinen Spaziergang durchs Zimmer trage oder mich mit ihm dann irgendwo anders im Raum hinsetze und ihn dort streichele, dass er den Raum mal von allen Seiten kennenlernen kann.


    Ich habe hier gelesen, dass einige von euch das Sofa oder das Bett als Auslauf nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das noch einen Versuch wert wäre, weil beides nicht so nah am Käfig steht und weil man sich gut dazu setzen kann. Vielleicht probiere ich das demnächst mal aus ...


    Vielleicht hat noch jemand einen Rat oder einen Erfahrungsbericht, der weiterhilft? Danke schon mal.

  • Ich weiß nicht, ob es interessiert, aber das Problem ist inzwischen Schnee von gestern - zum Glück!

    In den ersten Wochen nach meinem Beitrag oben, habe ich es beharrlich mit einem abgetrennten Bereich für den Auslauf probiert und inzwischen dürfen sie für den Auslauf fast die ganze Wohnung nutzen, was sie nun endlich auch mit Freuden tun! Wir sind da inzwischen ein ganz gutes, eingespieltes Team geworden und das ist sehr schön zu erleben.

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