Vermieter überzeugen (Lebensmittelladen)

  • Hallo liebe Rattencommunity,

    ich habe eine kleine Frage an Euch Profis, für die ich etwas weiter ausholen möchte.

    Vor ca. einer Woche (Samstag, 17.07.) habe ich zufälligerweise eine Farbratte entdeckt, die in einem Hinterhof unterwegs war. Da dank eines Umzugs große Kartons zur Verfügung standen, habe ich ihn mit Unterstützung eingefangen (naja, er ist von allein in den Karton hinein). Auf Nachfrage in der Nachbarschaft wusste niemand, ob er aus der näheren Umgebung stammen könnte. Darauf habe ich sie am folgenden Montag ins Tierheim Gießen gebracht, da dort die Fundstelle für Tiere der Gemeinde Gießen ist und glücklicherweise auch Tierarzttag, denn der arme Kerl hatte einen ziemlichen Zeckenbefall…

    Bislang hatte ich wenig mit Ratten als Haustieren zu tun, habe den Kleinen aber bereits ins Herz geschlossen und auf den Namen Sniff getauft und könnte ihn seitens des Tierheims auch wieder zu mir holen, zusammen mit ein paar Rattenkumpels, die gerade ebenfalls dort eingetroffen sind. Ich habe dementsprechend versucht mich über die artgerechte Haltung und natürlich auch die potentiellen Kosten zu informieren. Das Problem ist nur, dass sich mein Vermieter jetzt querstellt. Als ich ihm von Sniff und dem Wunsch, ihn ggf. bei mir aufzunehmen berichtete, war er nicht begeistert, er klang aber auch nicht entschieden dagegen, da er mit mir über Gitterabstandsgröße sprach. Das war, bevor mir das Tierheim letzten Samstag zugesagt hatte. Heute habe ich ihn also ernsthaft und nicht mehr nur theoretisch gefragt und er hat leider abgelehnt.

    Das Kernproblem ist, dass wir über seinem Lebensmittelladen wohnen und er die Befürchtung hat, die Ratten könnten ausbrechen und über seine Waren herfallen. Er meinte, dass er dann aus Hygienegründen schließen könne. Ich habe bereits im Forum gelesen und das Rechtliche, inwiefern er es mir Verbieten kann oder auch nicht, wäre eine Sache. Allerdings möchte ich es auch gar nicht darauf ankommen lassen, denn ansonsten verstehe ich mich ausgesprochen gut mit ihm. Ich würde gerne versuchen, ihm seine Bedenken zu nehmen, nur bräuchte ich dafür natürlich geeignete Argumente.

    Bislang eingefallen sind mir ausbruchssicherer Käfig und Übernahme von Schäden mit einer Haftpflichtversicherung. Aber das ist vielleicht noch ein wenig dünn. Vielleicht hat einer von Euch noch Tips, wie ich meinen Vermieter überzeugen könnte? Würde Sniff und seine hoffentlich bald neuen Freunde ungern im Tierheim versauern lassen :-/

    Liebe Grüße

    Tobias

  • hallo sniff,

    meines wissens kann dein vermieter dir rechtlich nicht verbieten kleintiere zu halten,

    bei einem bernardiner sähe das schon anders aus.

    um himmels willen, vergiss das mit der haftpflichtversicherung !

    auch wenn die kleinen mal aus ihrem käfig ausbrechen würden, was relativ selten vorkommt im allgemeinen.

    müssten sie ja dann noch das zimmer respektive deine wohnung verlassen, um danach bei ihm einzusteigen.

    also der erfinder dieser geschichte sollte lieber krimis schreiben finde ich.

    lg, redrat

  • Soweit ich das verstanden habe, hast du da ein Männchen. Die sind ja tendenziell ruhiger und machen meist weniger Ausbruchsversuche (Ausnahmen bestätigen die Regel). Damit kannst du ja auch argumentieren. Mache ihm klar, wie viele Türen ja zwischen seinem Laden und dem Rattenkäfig sein werden und dass es ausgeschlossen ist, dass da einer ausbrechen und in seinem Laden rumturnen kann. Zeig ihm Bilder von dem Käfig, den du für die Kleinen kaufen würdest. Dann sieht er selber, wie ausbruchssicher die sind. Am besten finde ich da die Käfige von Kaskadendom. Die sind sogar abschließbar. Die würde ich dir empfehlen, wenn es finanziell passt.

  • Hallo,

    Du hast geschrieben, Du hast im Forum hier schon zu dem Thema recherchiert. Ich verlinke Dir trotzdem nochmal einen Beitrag, den ich recht umfassend finde und den Du ja vielleicht nicht gefunden hast. Das Thema wurde hier im Forum nämlich tatsächlich sehr ausführlich erörtert. So wie ich das sehe, ist die Rechtslage bei Ratten (und anderen sogenannten "Ekeltieren") nicht einheitlich. Ich würde daher auch lieber versuchen, den Vermieter zu überzeugen, als jurististisch an das Thema heranzugehen.

    Hier der Link:

    Anja
    15. Dezember 2013 um 15:39

    Grüße

    Steffi

  • Hallo,

    *seufz* das Imageproblem der Ratten ....

    Meerschweinchen würde er dir mit Sicherheit ohne Probleme erlauben. :rolleyes:

    So wie ich das sehe, ist ein Lottogewinn wahrscheinlicher als der Fall, dass eine deiner Ratten in seinem Laden landet. Bei einem ordentlichen Käfig, der den richtigen Gitterabstand hat, gut gebaut ist und wo die Türen ordentlich schließen, kommt es praktisch nicht vor, dass Ratten ausbrechen können. Aus meiner Savic Suite ist noch nie eine herausgekommen ohne, dass ich es wollte. Und falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die Kleinen es schaffen sollten aus einem Käfig auszubrechen, sind sie ja auch erstmal nur in dem Zimmer. Wie Ryuzaki schon geschrieben hat, da sind noch ein paar Türen zwischen dem Käfig und dem Laden. Und die Ratties haben dann wahrscheinlich eher ein Interesse daran in ihren Bau zurück zu kommen, als einen auf Pinky und Brain zu machen und die Weltherrschaft an sich zu reißen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Vermieter noch überzeugen kannst!

    Liebe Grüße

  • Guten Morgen,

    ich schließe mich meinen Vorrednern an ^^

    Kleintiere dürfen zwar nicht verboten werden, aber wie bereits gesagt wurde, sind da die Urteile bei Rattenhaltung unterschiedlich ausgegangen.

    Außerdem liegt zwischen Theorie und Praxis immer viel Platz. Denn ich kann gut verstehen, dass du die Nasen nicht gegen den Willen deines Vermieters aufnehmen willst. Denn ist ein Streit erstmal da, wird vielleicht doch noch nach anderen Möglichkeiten für eine Kündigung gesucht.

    Du meintest ja, dass du dich gut mit deinem Vermieter versteht. Vielleicht mag er dich ja mal zum Tierheim begleiten. So ein Blick aus kleinen Knopfaugen hat schon so manches Skeptiker-Herz zum schmelzen gebracht ;)

    Vielleicht bringt es auch etwas, ihm zu erklären, dass Farbratten keine Wildratten sind. Sie über tragen normalerweise keine Krankheiten oder Parasiten und sind sehr an ihr Revier (in dem Fall ja ihr Käfig und deine Wohnung) gebunden. Da fühlen sie sich wohl und zuhause. Für die meisten Ratten besteht gar keine Veranlassung dafür, auszubrechen.

    Und dein Wohnzimmer liegt ja auch nicht in seinem Lager ;)

    Meine Ratties sind nicht mal aus dem Käfig abgehauen, als ich einmal aus Versehen die kleine Seitentür aufgelassen habe bevor ich zur Arbeit gefahren bin. Da hätten die neun Stunden Zeit gehabt das weite zu suchen XD

    Viel Erfolg bei der Überzeugung!

    Liebe Grüße

    Athenodorie

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für Eure Antworten!

    redrat Das die Ratten aus Käfig, Zimmer und Wohnung erst einmal ausbrechen müssten, um dann bei ihm einzusteigen, ist ein guter Einwand, den werde ich auf jeden Fall einbringen. Vor allem müssten die dann noch 2 Stockwerke tiefer. Das wäre bestimmt ein spannender Rattenkrimi :D

    Ryuzaki Ich hatte eigentlich vor den Käfig selber zu bauen und abschließbar zu machen, aber ich schließe einen fertigen Käfig der ihn überzeugen könnte auf jeden Fall in die Argumentation mit ein.

    @ Drotning Die Threads habe ich schon gelesen und sehe deshalb die rechtliche Argumentation aus zwei Gründen problematisch. Einmal, weil die rechtliche Lage nicht klar ist und zum anderen, weil ich es mir nicht verscherzen möchte.

    ChampsElysa Ja, es ist definitiv ein Imageproblem. Ich könnte jedes andere Tier halten, sogar einen Hund oder eine Katze. Nur Ratten nicht… ich vermute, es liegt an der Herkunft meines Vermieters aus Asien. Er sieht sie ganz einfach nur als Schädlinge an (Ratten, die Reisfelder zerstören etc.).

    Ich glaube auch weniger, dass der Ausbruchsdrang so stark ist, dass sie gleich Ausbüchsen und das ganze Haus zerlegen. Sniff ist nicht mal aus seinem Notfallwochenendkäfig abgehauen, obwohl das für ihn gar kein Problem gewesen wäre… der war nämlich nicht wirklich ausbruchssicher ^^ Einen verminderten Ausbruchsdrang kann ich ja auch ansprechen.

    Athenodorie Genau, einen Streit möchte ich wirklich nicht vom Zaun brechen und eine Kündigung erst gar nicht provozieren. Das wäre als Hauptmieter meiner Mitbewohnerin gegenüber auch sehr unfair, die würde dann ja mit rausfliegen… Gesehen hat er Sniff kurz, das hat ihn anscheinend noch nicht sehr erweicht. Das sie keine Krankheiten und Parasiten übertragen ist auch noch einmal ein guter Punkt.

    Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten, ich heute noch einmal ab und versuche ihn morgen zu überzeugen.

    Liebe Grüße

    Tobias

  • Zitat

    Kleintiere - Käfigtiere dürfen nicht verboten werden, egal ob Hase oder Ratte.

    Sie möchte ja nicht mit der juristischen Keule kommen und das finde ich auch gut.

    Ich würde vll. noch darauf hinweisen, dass seit dem 19. Jahrhundert Ratten domestiziert wurden und es deswegen deutliche unterschiede im Verhalten zwischen Wild- und Farbratten gibt. Natürlich nicht so ganz so krass wie es z.B bei den Hunden oder Katzen verlaufen ist (wobei die ja auch wesentlich länger mit Menschen leben), aber sich eine Wildratten doch deutlich anders, agressiver, scheuer verhält als es Fabratten tun.

    Ich drücke die ganz fest die Daumen.

    vlg Jenny

  • Hallo

    Der Vermieter klingt ja, als könnte man zumindest mal mit ihm reden. Oft können sich die Leute auch einfach nichts darunter vorstellen, was Rattenhaltung nun bedeutet.

    Ich würd ja mit Bilder arbeiten. Bring ein Bild eines Käfigs mit, wie du dir das vorstellst, sag dazu, dass sie den ganzen Tag da drin eingeschlossen sind und nur rauskommen, wenn du im selben Raum bist und aufpasst. Außerdem hast du nur männliche Ratten, die sich nicht vermehren und nur 2 Jahre leben, daher ist das eine recht absehbare, kontrollierbare Gefahrenlage.

    Ich glaub, wenn er sieht, dass das wirklich eine gut kontrollierte Sache ist und auch mal Fotos gesehn hat... wird er es verstehen.

    Wenn nicht, musst du wirklich mit dir selber ins Zwiegespräch gehen. Ich persönlich würde davon abraten, mit Ankündigung gegen den Wunsch deines Vermieters anzugehen. Man kann sich das Leben auch schwer machen. Mal schnell umziehen ist ja auch nicht so einfach :/

    Liebe Grüße

    Judith

  • Hallo liebe Leute,

    was soll ich sagen, vielen lieben Dank für Eure Hilfestellung! Ich konnte meinen Vermieter heute doch überzeugen, allerdings mit einer kleinen Auflage: Ich soll einen Käfig kaufen/bauen, durch dessen Maschen kein Bleistift passt, bzw. mich noch einmal informieren, welche Maschengröße nicht überschritten werden sollte. Ich habe letzte Nacht zwar davon geträumt, dass er es mir erlaubt, aber gerechnet hatte ich damit eigentlich nicht mehr ^^ Argumentativ hat glaube ich Käfigsicherheit und Ausbruchsdrang den Ausschlag gegeben. Vielen Dank für Eure tatkräftige Unterstützung :dank:

    Liebe Grüße

    Tobias

  • Zitat

    Hallo liebe Leute,

    ...Ich soll einen Käfig kaufen/bauen, durch dessen Maschen kein Bleistift passt...

    es wurde oben schon mal erwähnt,

    am sichersten ist der kaskadendom.

    der ist natürlich nicht billig, aber schön.

    ich wess nicht wie dein budget ist ?!

    aber auch aus einer voliere können höchstens mal jungratten ausbrechen,

    die dann halt noch irgendwo durchpassen.

    etwas ältere haben bei meiner voliere zum beispiel absolut keine chance.

    wenn man da ein paar euros investiert, dann bekommt man auch was vernünftiges.

    redrat

  • Hallo Tobias!

    toll, dass Dein Vermieter zugestimmt hat! Aus eigener Erfahrung würde ich ebenfalls einen Kaskadendom empfehlen. Ist auch am einfachsten sauberzuhalten, abschließbar, beliebig erweiterbar etc..

    Aber das sind ja jetzt Detailfragen. Im Bereich Käfig / Auslauf findest Du sicher genug Tipps und Anregungen was den Käfig angeht.

    Viele Grüße und viel Spaß bei allen weiteren Vorbereitungen!
    Steffi

  • Die Gitterlücken bei meinem Kaskadendom sind 9mm hoch und breit. Ich denke schon, dass da ein Bleistift durchpasst. Aber das Gitter ist so stabil, dass man ohne Werkzeug diese Lücken nicht weiter aufbiegen könnte und eine Ratte kann die schon gar nicht aufbiegen. Durch die Lücken kommt auch keine Ratte durch, selbst eine Babyratte wäre da zu groß für. Du kannst deinen Vermieter mal fragen, ob das auch ok wäre. Du kannst ihm ja auch Bilder davon zeigen, da kann er dann sehen, dass das alles vollkommen sicher ist.

  • Hallo,

    ja inwiefern diese Bleistiftvorgabe sinnvoll ist, dass sei mal dahingestellt :D Ich werde auf jeden Fall das weitere Vorgehen zum Käfig mit meinem Vermieter absprechen und erst einmal fleißig nach Optionen recherchieren. Der Kaskadendom wäre schon eine Deluxevariante, da muss ich mal schauen, ob es finanziell passt. Aber ich habe zum Glück noch etwas Zeit, da Sniff erst einmal im Tierheim mit anderen Nasen vergesellschaftet wird.

    Liebe Grüße

    Tobias

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!