Aussage: "Tägliche Frifu ist ungesund, es führt zu Diabetes und ist schlecht für die Verdauung" Was ist da dran?

  • Nabend liebe Ratteneckkler,

    heute bin ich zum ersten Mal über die Aussage täglich Frifu führt zu Diabetes und ist schlecht für die Verdauung gestolpert und ich kann hier dazu nix finden. Als jemand der täglich Frifu (fast ausschließlich Gemüse) nach den gängigen Empfehlungen füttert war das etwas befremdlich. Einmal die Woche sei gesünder.

    Nach einem bisschen Recherche scheint die Grundaussage dahinter, dass Ratten, da sie Granivore sind überwiegend Körner brauchen und aus Frischfutter wie Gurke nicht genug Nähstoffe ziehen (sich daran aber vollfressen) oder aber zuviel Gluckkose statt Kohlenhydraten aus süßen Sachen wie Karotte aufnehmen. Wenn man "Granivore Ratte" googelt findet man eine Seite die es erklärt, allerdings find ich ein paar Dinge unschlüssig/schwammig. Ist es nicht eher die Menge und die Zusammensetzung die zählt? Soviel wie da drei Ratten täglich gefüttert wird fressen hier fünfe nicht.

    Mich würde interessieren was ihr so davon haltet:

    Welche Gründe spreche für seltener Frifu füttern, welche dagegen?

    Was für Aussagen sind wahr und wo ist was zu oberflächlich betrachtet?

    Gruß Katrin

  • Hey

    Ich kenne genau einen Fall einer diabetischen Ratte - das ist Judiths Luna. Ansonsten aber viele pumperlgesunde Ratten, die tägluch Frisches bekommen. Klar sind Ratten vor allem granivor, deshalb bekommen die ja ein Körnerfutter. Aber wo Körner "wachsen", ist immer auch Frischfutter, nämlich die Pflanzen. Müssten Ratten sich nur an Körnrrn satt fressen (sie müssen für den Stoffwechsel immer fressen können), werden sie viel schneller dick, weil Körner nunmal viel gehaltvoller sind als Gurke und Salat. Man darf halt auch nicht nur Obst, Rübli, Peperoni und Co. füttern, sondern auch viel Grünes.

  • Hallo,

    danke, Marlod, dass Du das ansprichst: Eigentlich längst überfällig, das hier mal zu besprechen.

    Es wird leider in etlichen Gruppen auf Facebook gesagt, täglich Frischfutter sei ungesund.

    Ich füttere seit über 11 Jahren täglich Frischfutter (auch überwiegend Gemüse und auch da zB sehr süße Sorten wie Karotten nicht täglich, Obst etwa 1x die Woche). Mehrere hundert Ratten hatten nie Probleme damit.

    Außer der bereits von Niniel erwähnten Luna kannte ich bisher auch keine Ratte mit Diabetes. Was auffällt, wenn es mal einen Tag kein Frischfutter gibt: die Ratten trinken extrem viel mehr als sonst.

    Frischfutter enthält viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, die in Körnern nicht enthalten sind und sie denken einen guten Teil des Flüssigkeitsbedarfs der Ratten. Beides spricht für mich absolut für tägliche Frischfuttergabe.

    Dass Körner schneller dick machen, wurde auch schon erwähnt.

    Verdauungsprobleme mit Frischfutter hatte hier noch niemand. Ratten die vorher kein Frischfutter kannten, werden langsam daran gewöhnt.

  • Ich kann mich Serena da nur anschließen, wir haben zwar erst seit August unsere Jungs, aber mir sind auch keinerlei Auffälligkeiten bekannt. Verdauungsprobleme gab es hier auch keine.

  • Ich denke ein weiter wichtiger Punkt an der Aussage ist die Futterfrequenz. Also z.B. das was ich auf sieben Tage verteilt füttere auf einmal die Woche zu füttern. Dies sei besser, da es sonst zu ungesunden / unangenehmen Ketose (Art des Stoffwechsels) kommen würde.

    Mich stört an dem Argument, dass wenn Körner 24/7 angeboten werden, die Flauschies sich bei Hungergefühl entsprechend entscheiden können. Viele Vitamine (zumindes beim Menschen) können nicht gespeichert werden und der Überschuss wird über den Urin wieder ausgeschieden.

  • Huhu,

    diese Käseseiten im Netz sind ja bekannt. Sie bauen ihre Argumente auf einen(!) Fall auf, bei denen die Tiere keine Körner bekommen, sondern ausschließlich(!) einige Obst und Gemüsesorten. Daraus ziehen sie den Schluss, dass Frischfutter Scheiße ist, und jeder der täglich Frischfutter gibt, ein "Frischfutterfanatiker" ist. Diese Argumentation ist natürlich ganz schön gewagt und wie sich herausstellt, blanker Unsinn.

    Die Webseitenverfasserinnen bauen ihre Argumentation auf einem Hochschrauben des Obst und Gemüseanteils, bei gleichzeitiger starker Reduktion der Körner auf. Zitat: "Bekommt die Ratte nun mehr "kohlenhydratarme" Nahrung vorgesetzt, ist die Ketose vorprogrammiert." Hier wird so getan, als wäre viel Frischfutter bei starker Reduktion von Körnerfutter eine ketogene Diät. Eine sog. "ketogene Diät" bietet Proteine und Fette bei gleichzeitig starker Reduktion der Kohlehydrate. Bei der Diss, die da herangeschleift wird, wird den Tieren genau so eine Diät verabreicht. Fehlen aber die Körner, fehlen nicht nur Kohlehydrate, sondern auch Proteine und Fette. Es geht hier also nicht um eine ketogene Diät. Richtig ist, dass zuwenig Energie (Körner) nicht durch Salat ausgeglichen werden kann. Glückwunsch! Welch bahnbrechende Erkenntnis! Im Volksmund nennt man das Hungern. Was hier mit ewig langem Blabla geschwurbelt wurde, ist schlicht und ergreifend ein unterkalorischer Nährstoffmangel. Körner sind schon wichtig. Ich kenne allerdings niemanden, der das bestreiten würde. Das neben dem Basiskörnerfutter Gemüse allerdings nur ein oder zweimal die Woche gesünder sei, dafür bleiben sie eine Erklärung schuldig. Verständlich - dafür gibt es ja auch keine. Das trieft alles nur so vor hanebüchenem Unsinn und Unlogik, dass jedes Kind die Argumentationskette in der Luft zerreißen kann. (Von dieser Klientel erwarte ich aber auch nichts; schon gar nicht irgendetwas wertvolles für Ratten und ihre Haltung). LG Katharina

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