Tierbestattung

  • Hallo ihr lieben,

    heute habe ich mal ein unschönes Thema. Ich ziehe nächsten Monat um und habe dann keinen Garten mehr. Bisher habe ich meine geliebten Jungs im Garten begraben, was für mich auch immer ein sehr großer Beitrag zur Trauerbewältung war.

    Nun ist es für mich so, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann sie über den Müll zu "entsorgen", das würde mir das Herz brechen. Auch finde ich illegale Lösungen im Wald bedenklich, denn ich verstehe den Sinn hinter den Gesetzen durchaus.

    Ich hatte überlegt sie einäschern zu lassen und die Asche zu verstreuen, bin aber aus allen Wolken gefallen was das kostet. Das kann ich mir bei einem Rudel von 6 Tieren beim besten Willen nicht auch noch leisten.

    Am neuen Wohnort kenne ich leider niemanden mit Privatgrundstück, der mich die Nasis dort beerdigen lassen würde.

    Sie beim Tierarzt zu lassen würde mir zwar einfacher fallen, als sie selbst unwürdevoll zu "entsorgen", aber im Endeffekt kommt es ja auf dasselbe hinaus dort und nicht jede Ratte stirbt beim Tierarzt....

    Ich denke mein Dilemma ist klar.

    Deshalb meine Frage: Habt ihr noch eine andere Idee wie ich die Jungs würdevoll verabschieden könnte? Wie habt ihr das gelöst?

    Danke euch.

    VG

    ~ Ano

  • Hallo Ano,

    ich hatte mal dasselbe Problem und bin dann mit meinen Ratz eine Stunde bis zum Garten meiner Pflegeeltern gefahren. Das war mir lieber, als die Einäscherung über den TA.

    Gibt es innerhalb deines Bekanntenkreises wirklich niemanden, ggf. mit einem Schrebergarten? Es muss ja nicht immer ein richtiger Garten sein.

    Alles Liebe

    Ann-Ka

  • Zitat

    vor 26 Minuten schrieb xharuhix: Gibt es innerhalb deines Bekanntenkreises wirklich niemanden, ggf. mit einem Schrebergarten? Es muss ja nicht immer ein richtiger Garten sein.

    Nein, leider gar nicht. Die Einzigen mit Gründstück (egal welcher Art) sind Verwandte meines Mannes, die eher gehobenes Alter sind und sich schon so vor den Ratten ekeln. Die brauche ich gar nicht zu fragen, denn die Antwort wird sein, "dass man keine Krankheiten im Garten möchte". Meine eigene Familie (zu der ich zur Not fahren würde) will auch nichts davon wissen.

    Vierlleicht versuche ich einfach mal einen Bauern oder so zu finden, der kein Problem damit hätte ein kleines Fleckchen auf seinem Grundstück gegen kleines Geld zur Verfügung zu stellen für mich. Oder sowas in die Richtung.

    Zitat

    vor 12 Minuten schrieb oldpunkgirl: Google Rosengarten.

    Die sind 230km von mir entfernt, eher aussichtslos, oder?

  • Zitat

    vor 1 Minute schrieb oldpunkgirl: Woher hätte ich das wissen sollen?

    Hättest du nicht, habe nur drauf hingewiesen.....

    Und vielleicht hättest du ja noch ein anderes Unternehmen parat gehabt, deshalb fragte ich.

    Kein Grund gleich so zu reagieren...

  • Ich habe bisher alle (6) Jungs bei Rosen* kremieren lassen und vorher natürlich vom TA mit nach Hause genommen.

    Es war immer sehr sehr gemacht mit viel menschlicher Nähe und Verständnis.

    Die haben immer mehr Filialen und kremieren zentral.

    In größeren Städten gibt es sicher noch mehr Tierkrematorien.

    Die Jungs sind jetzt in (mit Fotos belebten) Urnen. Bisschen Fell habe ich in einem kleinen Fläschchen dran gehängt

    Wenn Du noch mehr wissen willst gerne.

    Viele Grüße

    Melanie

  • Zitat

    vor 2 Stunden schrieb Anonymiss: Bauern

    Das könnte ich mir tatsächlich gut vorstellen, dass sich da jemand finden würde. Vielleicht eher, wenn man seine „Meerschweinchen“ HUST HUST begraben möchte. Bauern haben in der Regel kein gutes Verhältnis zu Ratten -> „Ungeziefer.“

    Zitat

    vor 43 Minuten schrieb Mellische: Rosen*

    Die sind aus München, oder?

    Vielleicht ergeben sich nach dem Umzug irgendwann schöne Freundschaften mit verständnisvollen Nachbarn. Das wäre eigentlich das Schönste.

    Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr eine zufriedenstellende Lösung findet.

  • Ich entschuldige mich bei oldpunkgirl, tatsächlich gibt es eine Filliale in der Nähe. Ich wusste nicht, dass sie verschiedene Fillialien haben. Auf den ersten Blick sieht es preislich ja tragbar aus, das wäre es mir jedenfalls wert - der Müll kommt einfach nicht in Frage.

    Mellische eine Urne kommt für mich tatsächlich eher auch nicht in Frage. Lieber lasse ich die Asche auf einer Wiese verteilen, so sind sie für immer frei. Aber nimm das bitte nicht böse, es ist absolut in Ordnung, wenn es dir gefällt. Und danke für den Hinweis der Fillialien.

  • Kein Thema.

    Möglichkeiten gibt es viele.

    Du bekommst nur die Asche und kannst dann damit machen was Du willst.(natürlich auch verstreuen lassen)

    Aber klar, das sieht jeder anders und nicht jeder will dann eine Urne zu Hause haben.

    Kannst Dich mal unverbindlich auf deren Seite informieren.

    Und der Preis... Wenn ich die TA Kosten anschaue, die vorangegangen sind ist das tatsächlich ein Klacks.

    xharuhix

    Die sind aus Badbergen haben aber wie gesagt zig Filialen. Verbrannt wird zentral.

    In München kenne ich nur das Krematorium direkt am TH.

    Sorry wenn das jetzt vielleicht ein bißchen abgeklärt klingt zu diesem traurigen Thema aber als Rattenhalter ist man ja wirklich oft mit dem Tod konfrontiert. 😪

    Viele Grüße

    Melanie

  • Hallo,

    meine Lösung ist bestimmt auch nicht für jeden etwas. Ich mach es aber schon lange so. Bei meinen Eltern im Garten liegen nur meine ersten beiden Buben. Alle danach (bis auf einen, der zur Obduktion ging - die bekommt man ja leider nicht zurück) habe ich einäschern lassen. Allerdings nicht jeden einzeln, weil das etwas teurer ist. Die Preise bei meiner Einäscherungsdame sind nach kg gestaffelt. Ich reize es nicht komplett aus, sammel aber immer ganz gerne vier Ratten, die dann zusammen zur Einäscherung gehen. Wir haben allerdings auch einen ganzen Gefrierschrank, in dem ein kleines Fach sozusagen für die Ratten reserviert ist. Im Moment werde ich die vierte aber wohl nicht mitgeben, weil die mit den anderen nichts zu tun hatte. Die darf dann im TK Fach auf ihre Schwestern warten. Könnte zwar eigentlich egal sein, ist mir aber irgendwie lieber.

    Ich hab dann immer so meine Rituale. Die tote Ratte wird noch bißchen gestreichelt und vorm Steifwerden schön hingelegt und dann vorsichtig auch so eingefroren. Kurz vorm Abholtermin packe ich sie aus, streichel sie nochmal und erinnere mich an die gemeinsame Zeit. Die meistens vier kann man dann schön zusammen in einen Schuhkarton legen. Die Asche kommt dann später in einer kleinen Tüte. Für die gesammelten Tütchen habe ich mir einen schönen Karton geholt, der bei mir zu Hause steht.

    Wie gesagt, bestimmt nicht für jeden was, aber vielleicht ja doch für den ein oder anderen eine gute Alternative :)

  • Zitat

    vor 3 Minuten schrieb kukima: Ich reize es nicht komplett aus, sammel aber immer ganz gerne vier Ratten, die dann zusammen zur Einäscherung gehen.

    Danke für diese Idee!

    Ich überlege tatsächlich auch schon seit einer Weile, was ich im Fall des Falles machen will.

    Ich will sie auch kremieren, aber für einzelne Tiere ist das ja schon recht teuer. Ich finde es eine schöne Idee, mehrere zusammen einzuäschern, so sind sie quasi auch im Tod vereint.

    Zitat

    vor 5 Minuten schrieb kukima: Die Preise bei meiner Einäscherungsdame sind nach kg gestaffelt.

    Wo ist denn diese Dame? Oder geht das bei Rosengarten auch?

  • Zitat

    vor 2 Minuten schrieb Eve003: Wo ist denn diese Dame? Oder geht das bei Rosengarten auch?

    Ich wohne in Schleswig Holstein. Aber ich glaube, die Tiere gehen zum Einäschern auch zu Rosengarten, bei mir Hamburg. Die Dame hier organisiert das nur alles für mich bzw. ist eine Zwischenstation. Die ist immer sehr nett und mitfühlend. Musst du mal googeln. Vielleicht bietet bei euch auch jemand so etwas an.

    Ich finde es auch schön, wenn sie auch später noch ein Rudel sind.

  • Zitat

    vor 28 Minuten schrieb Mellische: Sorry wenn das jetzt vielleicht ein bißchen abgeklärt klingt zu diesem traurigen Thema aber als Rattenhalter ist man ja wirklich oft mit dem Tod konfrontiert. 😪

    Ich finde das absolut in Ordnung, denn wie du sagst: Als Rattenhalter ist der Tod der ewige Begleiter. Mir ist gestern der Gedanke gekommen, weil ich so langsam aber sicher meiner Herzensratte Ohm das Alter ansehe und mich dann fragen musste, was ich denn dann mache...

    Ich denke es ist auch gut drüber zu reden und sich vielleicht auch schon im Vorfeld darüber klar zu werden, wie es ablaufen soll, anstatt im Kummer solche Entscheidungen treffen zu müssen, die man zu einem anderem Zeitpunkt mit klaren Kopf vielleicht anders entschieden hätte.

    Ich persönlich gehöre zu der Sorte Rattenhalter, die eigentlich viel zu emotional mit dem Tod der Nasis reagiert und andere mit meinem Empfinden haben die Rattenhaltung deshalb schon aufgegeben. Ich komme damit auf die Dauer auch nur zurecht, weil ich so meine Rituale habe. Ich schmücke das Grab ja z.B. immer mit kleinen Namenssteinen. Das Grab wird es zwar nicht mehr geben, aber auf dem Balkon werde ich einen großen Kübel stellen in dem ich dann die Namens-Steine häufen kann. So habe ich sie doch immer irgendwie bei mir und eine kleine Trauer- und Erinnerungsstätte und es fühlt sich auch so an, als wenn sie dann alle beieinander sein können.

    Ich danke jedenfalls euch allen für eure unterschiedlichen Ansätze und Rituale, ist schon interessant wie ihr damit umgeht.

  • Zitat

    vor 33 Minuten schrieb kukima: Ich hab dann immer so meine Rituale. Die tote Ratte wird noch bißchen gestreichelt und vorm Steifwerden schön hingelegt und dann vorsichtig auch so eingefroren. Kurz vorm Abholtermin packe ich sie aus, streichel sie nochmal und erinnere mich an die gemeinsame Zeit.

    Ich muß sagen, ich hab das mit Blümchen ganz genauso gemacht. Ich habe Blümchen ja eingefroren, bis sie beerdigt werden konnte.

    ich fand es tröstlich, sie zwischendurch immer mal in die Hand nehmen und streicheln zu können.

  • Zitat

    vor 4 Stunden schrieb Anonymiss: Auch finde ich illegale Lösungen im Wald bedenklich, denn ich verstehe den Sinn hinter den Gesetzen durchaus.

    Hey ich wusste gar nicht dass im Wald vergraben oder so illegal ist. Warum?

  • Zitat

    vor 3 Minuten schrieb TytoAlba: Hey ich wusste gar nicht dass im Wald vergraben oder so illegal ist. Warum?

    Der Hauptgrund ist Grundwasserschutz. Durch das Verwesen des Kadavers kann das Grundwasser verunreinigt werden.

    Offiziell erlaubt ist das Vergraben von Kleintier-Kadavern nur auf dem eigenen Grundstück und das auch nur, wenn keine Grundwassergefährdung vorliegt.

  • Und mal ne ganz blöde Frage was ist wenn man sie offen hinlegt? Dann wird sie doch gefressen bevor sie das Grundwasser verschmutzt? Die ganzen anderen Tiere im Wald sterben ja auch irgendwann und liegen dann da?

  • Gute Frage. Ich bin kein Rechtler, deshalb kann ich das so genau auch nicht beantworten.

    Ich vermute aber, dass es trotzdem verboten ist, weil es Entsorgung von "Abfall" ist (ich weiß es nicht besser zu bezeichnen in dem Sinne). Kannst ja auch nicht einfach deinen Biomüll im Wald entsorgen, auch wenn er einfach verrotten würde. Dazu kommt, dass wenn das jeder machen würde unsere Wälder wohl voll mit Tierkadavern wären - mehr als gefressen werden können. Zudem dann wohl auch die Nahrungsketten und Tierpopulationen gestört werden würden, wenn die Fleischfresser ein Übermaß an Nahrung haben.

    Aber das ist reine Spekulation, so genau kenne ich mich damit auch nicht aus. Aber selbst wenn würde ich das wohl nicht so gern machen - meinen Schatz zur Verfütterung in den Wald legen ;)

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