Kleiner Exkurs:
Haus- und Wanderratten sind Wildtiere, die du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hälst.
Was du wahrscheinlich meinst sind Farbratten. Farbratten haben diese "Natur" die du erwähnst nicht. Sie sind keine wilden Tiere die aus der Natur kommen, sie wurden einzig und allein für die häusliche Haltung gezüchtet. Man kann das Verhalten und die Bedürfnisse von Farb- und wilden Ratten nicht gleichsetzen. Farbratten sollten weder an der frischen Luft im Garten laufen noch im Teich schwimmen - was bei wilden Ratten zum Tagesgeschäft gehört. Farbratten müssen alle paar Stunden fressen, denn so ist "ihre Natur", wenn du es so nennen willst.
Ich habe mir die Studie von dir angesehen. Was mich etwas stört ist, dass ich die Randbedingungen nicht ausmachen kann. Wie groß waren die beiden Kontrollgruppen? Wie lange wurde diese Ernährung durchgeführt? Was wurde gefüttert? Wurde nur Trockenfutter gefüttert oder auch Gemüse? Wurden sie nur in dem typischen Labor Schuhkarton gehalten oder hatten sie auch Bewegung?
Das Problem an Studien die für den Menschen gemacht worden sind ist eben, dass die Tests an Ratten selten wirklich transparent sind. Und das hat Zwetschgenmus ja auch schon betont: Wir haben Zuhause keine Laborzustände. Unsere Ratten dürfen sich bewegen, haben Auslauf und Beschäftigung, was die Laborratten eben niemals haben. Ist diese Studie also auf unsere Farbratten Zuhause anwendbar? Ich würde mal vermuten nein, der Umsatz ist doch ein ganz anderer.
Und eines was mir an der Studie fehlt: Gibt es Daten zu Langzeitfolgen? Es ist ja nur logisch, dass Teilfasten kurzfristig immer zur Verbesserung der Vitalwerte führen wird, die Frage ist nur, ob durch die verminderte Nährstoffzufuhr Langzeitschäden eintreten können. Wie lange macht die Niere das mit? Ich glaube nicht, dass dies an den Ratten explizit getestet worden ist. Da hilft auch die Aussage "haben durchschnittlich länger gelebt" nicht weiter, da die Organfunktionen ja trotzdem geschädigt sein könnten und dies beinhaltet deine Studie nicht.
Und woran willst du festmachen welcher Fütterungs-Rhythmus angemessen ist? Die Studie sagt nicht aus, wie oft Ratten dann doch im Minimum gefüttert werden müssen um eine ideale Versorgung sicher zu stellen, denn, ich wiederhole: Die Studie ist nicht für Ratten sondern für Menschen gemacht.
Was wir wissen ist, dass alle seriösen deutschen Rattenhilfen und Vereine sich auf Aussagen von rattenerfahrenen Tierärzten stützen, die wiederum dringend darauf bestehen, dass Farbratten durchgehend Futter zur Verfügung stehen haben sollten. Das Zitat aus einer Fachliteratur hat Moni oben schon geschrieben.
Was auch schon gesagt wurde: Kein rattenerfahrener Tierarzt wird einen auffordern eine nüchterne Ratte mitzubringen, zum einen weil Ratten sich nicht übergeben können, aber auch zum anderen, weil der Umsatz so schnell ist, dass eine Ratte, die über Stunden nüchtern ist sehr schnell einen Kreislaufzusammenbruch erleiden kann. Und dass das nicht gesund ist sollte klar sein.
Trotzdem eine interessante Studie, wollte ich nur mal anmerken. Allerdings eher für den Menschen. Ich habe durch Teilfasten vor Corona 15kg abgenommen, aber eben nach dem Menschenmodell. Für Ratten gibt es keines das medizinisch ausreichend beleuchtet wäre, zumindest kenne ich keines.
VG
~ Ano