Nach Einschläfern beim Tierarzt lassen

  • Hallo,

    was passiert denn mit der Ratte, wenn man sie nach dem Einschläfern beim TA lässt?

    Macht das jemand von euch? Oder habt ihr alle die Möglichkeit, sie zu beerdigen?

    Ich habe sie immer bei meinen Eltern im Garten vergraben, doch denen wird es langsam zu viel.

  • Puh. Soweit ich weiß, werden die Tiere mit vielen anderen eingeäschert und beerdigt oder entsorgt. Persönlich bevorzuge ich eine Einzeleinäscherung und hebe die Beutel mit der jeweiligen Asche in einer Urne auf.

  • Man kann die Tiere beim Tierarzt entweder "gruppen-einäschern" lassen, dann wird die Asche zusammen mit anderen auf einer Wiese verstreut.

    Oder man kann sie einzeln einäschern lassen und bekommt dann die Asche zurück, dies ist leider sehr teuer. Für die Einzelkremierung meines Katers habe ich damals circa 300 € bezahlt.

    Gruppenkremierung ist für mich OK.

    Siehe "Rosengarten" Tierbestattung

    ROSENGARTEN-Tierbestattung: Bundesweiter Service in Ihrer Nähe
    Die ROSENGARTEN-Tierbestattung bietet Ihnen beim Tod Ihres geliebten Tieres eine pietätvolle und sofortige Unterstützung direkt vor Ort.
    www.rosengarten-tierbestattung.de
  • Eine Einzelkremierung bei Rosengarten kostet halt für Ratten 130 Euro. Ich frage mich halt, wie sinnvoll das ist, da das Tier ja tot ist.

    Das Geld kann man eigentlich schon in die Versrogung einer anderen Notfallratte investieren. Ich nehme auch oft Ratten auf, die lange niemanden finden und das kann seine Gründe haben und teuer werden (weil die Tiere krank/alt sind). Aufbewahren würde ich die Asche auch nicht, sondern irgendwo verstreuen.

    Andererseits will ich auch nicht, dass irgendetwas Komisches mit dem toten Körper passiert.

  • Achso: Noch eine Frage: Wann setzt ihr euch mit dem "Bestattungsunternehmen" in Verbindung wegen der Einäscherung? Am Tag des Todes und falls ja, bekommt man dann kurzfristig einen Termin?

  • Ich war bisher mit 6 Ratten bei Rosengarten.

    Habe immer sofort einen Termin bekommen.

    Bis dahin habe ich den Körper gekühlt.

    Wenn man den Termin für die Euthanasie schon weiss, dann kann man sich schon vorher anmelden.

    Habe bisher immer einen passenden Termin bekommen, auch immer nach der Arbeit. Die sind sehr einfühlsam und flexibel.

    Ja ganz billig ist es nicht aber ich habe keinen Garten und ein Tier, das mich über Jahre jeden Tag begleitet hat einfach beim TA zu lassen kommt für mich nicht in Frage. Aber die Entscheidung muss jeder für sich treffen und richtig und falsch gibt es nicht.

    Übrigens kann man die Ratte sogar nach einer Sektion in der Pathologie noch kremieren lasen. Dann darf man sie nur nicht selbst abholen sondern muss die Tierbestattung beauftragen.

  • Wenn man sie kostenlos beim Tierarzt lässt werden sie schlicht und ergreifend bei der Tierkadaverentsorgungsstätte entsorgt (so kenne ich es jedenfalls, welcher Tierarzt gibt denn wirklich noch Geld für eine Bestattung aus ohne das in Rechnung zu stellen?). Eine andere Entsorgung als dies oder eine Beerdigung an einer erlaubten Stelle in einer erlaubten Form (vergraben im Garten, insofern kein Grundwasser gefährdet ist, Einäscherung, professionelles Begräbnis...) gibt es nicht. Man kann sie auch selbst dort abgeben, was ich persönlich nicht übers Herz bringen könnte. Kostet so gut wie nichts (2,50€).

    Wenn man also eine liebevolle Beerdigung wünscht und keinen Garten hat oder jemanden der seinen ausborgen würde bleibt einen nur der Weg der professionellen Beerdigung die teuer ist, oder eben eine Ordnungswidrigkeit (ich empfehle diese dringend nicht).

    Als ich noch meinen Garten hatte habe ich ein liebevolles Grab gehabt. Nun nach dem Umzug hatte ich 2 nicht so liebevolle Begräbnisse (beim Tierarzt), da mir alles andere nicht möglich war zu der Zeit. Tat mir ziemlich leid muss ich sagen und macht mich immernoch etwas traurig, aber irgendwo müssen sie ja hin.

  • Mein Tierarzt arbeitet mit Rosengarten zusammen, ich kann das Tier dann einfach dort lassen und es wird abgeholt. Bezahlt wird gleich beim Tierarzt.

    Und dann wählst du eine der Bestattungsmöglichkeiten aus?

    Es gibt aj bei Rosengarten auch die anonyme Bestattung, zB.

    Bei meinem Tierarzt habe ich auch schon Prospekte vom Rosengarten gesehen, weiß aber nicht, ob sie zusammen arbeiten, da es bisher nicht relevant war.

  • Huhu,

    ich überlasse meine Tiere nach ihrem Tod der Tierärztin. Auch zuhause verstorbene Ratten habe ich im Nachhinein noch dort hin gebracht (eine ist nach ihrer Op verstorben, da hat die Ärztin für sich selber auch noch einmal ein Röntgenbild gemacht um eine Ursache zu finden)

    Mir persönlich ist der Körper nach dem Tod nicht mehr so wichtig. Es reicht mir, ihn noch einmal zu streicheln und mich zu verabschieden - dann legt die Ärztin ihn auf ein Tuch, umwickelt ihn und trägt ihn aus dem Raum. Und das bis jetzt immer mit sehr viel Respekt. Das ist mir persönlich momentan so am liebsten, da ich keinen Garten habe, in dem ich sie begraben könnte.

    Die persönliche Einäscherung ist mir zu teuer, ich investiere das Geld lieber in die noch lebenden Tiere. Da bin ich etwas praktisch veranlagt..

    Edit - soweit ich weiß, werden die Tierkörper bei meiner Ärztin gesammelt zur Bestattung Rosengarten gegeben und dann in deren Gärten verstreut. Die Vorstellung finde ich ganz schön..

  • Ich habe die eingeschläferten Ratten immer mit nach Hause genommen. Dort habe ich sie in den Arm genommen, ihnen für die Freude, die sie mir gemacht haben und das sie mich ein Stück meines Lebens begleitet haben gedankt und meinen Tränen freien Lauf gelassen. Danach habe ich sie zu ihren Kumpels in den Käfig gelegt, damit auch sie Abschied nehmen konnten. Nach einer halben Stunde habe ich sie herausgenommen, gut eingepackt und habe den Körper in den Restmüll geworfen. Dieser wurde nicht mehr gebraucht, die Seele hatte ihn verlassen wie ein Schmetterling den Kokon.

    Meinen Körper habe ich - das sei nur am Rande erwähnt - der Uni in Tübingen hinterlassen, damit Medizinstudenten daran üben können und hoffentlich etwas dabei lernen. Meine Seele braucht ihn ja nach meinem Tod nicht mehr.

  • Hallo Ihr,

    ich gebe zu, dass ich meine Mädels immer bei meiner tollen Tierärztin lasse. Mir ist die Begleitung beim Übergang über die Regenbogenbrücke am Wichtigsten. Bei meiner Tierärztin bekommt man die Nase nach der Spritze in einem angewärmten Handtuch auf den Arm und darf ich einem gesonderten Raum Abschied nehmen.

    Danach nehme ich die Erinnerung mit heim...

    Wir wohnen im Mietshaus in der Stadt, da geht Beerdigen im Garten leider nicht.

    Aber ich komme mit dem Vorgehen gut klar, aber ich hasse diese Abschiede.

    Allerdings

  • Was mir zusätzlich noch einfällt zu oben und was ich noch weiter ausführen möchte:

    Die Ratte für "Forschungszwecke" in eine Pathologie bringen. (gekühlt einschicken geht auch)

    Kostet bei uns in München nicht die Welt und die Studenten der Tiermedizin führen dann eine Sektion durch und man bekommt einen ausführlichen Bericht. Ist natürlich hauptsächlich für Tiere mit unklarer bzw. ungeklärter Todesursache bzw. Krankheit interessant. Oft kann man ja nur "auf Verdacht" behandeln.

    Die Tiere verbleiben dann dort oder man kann das Krematorium mit der Abholung beauftragen.

    So kann man etwas für zukünftige Generationen tun, weil die Tiermedizin dazulernen kann.

    Ich konnte z. B. damit dem TH sagen, daß die Behandlung gegen Leptospirose nach über einem Jahr immer noch erfolgreich war und dass keine Ratte wegen dieser (ohne Frage gefährlichen) Zoonose "rein prophylaktisch" euthanisiert werden muss.

    Selbst lernt man für zukünftige Ratten auch dazu weil man die Symptome dann besser deuten kann und die Behandlung eventuell früher in die richtige Richtung lenken kann.

    Alles nur als Denkanstoß, jeder geht mit dem Thema anders um.

  • Hallo

    Ich bin da auch eine von denen, die nach dem Versterben der Tiere keine so große emotionale Beziehung mehr mit dem Körper haben. Die hatte ich ja mit dem lebendigen Wesen. Ich bin da persönlich zuhause immer recht paranoid, dass das Tier auch wirklich nicht mehr lebt, nach so vielen Jahren hat man doch sehr oft schon den Albtraum gehabt, dass eins wieder aufwacht. Das war nie der Fall, aber ich warte doch ausreichend sichere Todesanzeichen ab.

    Ansonsten hab ich früher auch viele zur Pathologie gebracht, als man noch gar nichts über Rattenkrankheiten wusste und wir da wirklich hilfreiche Informationen erhalten konnten. Mittwerweile kamen da schon lange keine sehr spannenden neuen Erkenntnisse heraus, derer man sich nicht auch vorher schon sehr sicher war. Außerdem sind die Preise so gesalzen, dass das schon eine wichtige finanzielle Überlegung ist. Auch eine Kremierung o.ä. kommt für mich persönlich nicht in Frage, weil ich das zwar nett finde, aber nicht glaube, dass das Tier davon noch etwas hätte, und ich auch nicht. Dann wäre das alles nur extrem teuer, immerhin habe ich hier jedes Jahr sicher 15 Ratten, die ich zur Euthanasie bringe.

    Ein Aspekt, der mir sehr wichtig ist, ist, dass ich unbedingt will, dass die Tiere nach ihrem Versterben verbrannt werden. Das liegt daran, dass mir viel daran liegt, dass ihre Überreste in keiner Weise in die Umwelt gelangen. Sie sind zum Zeitpunkt ihres Todes mit mehreren Milliliter Narkosemittel, teilweise Antibiotika, Schmerzmittel, Cortison und anderen Medikamenten voll, was dann alles in die Natur gegeben wird. Insbesondere bei Antibiotika und Narkosemitteln ist es mir sehr wichtig, dass die nicht in die Umwelt gelangen. Darum kommt für mich ein Begraben nicht in Frage.

    Für mich ist es schon traurig, wenn ein Mitbewohner stirbt, es ist aber auch insofern leichter zu ertragen, dass es wichtige Voraussetzung dafür ist, dass ich diese Arbeit hier eigentlich machen kann. Jeder Abschied bedeutet auch eine Chance für ein anderes Tier und ich empfinde es da auch als meine Verantwortung, nicht so viel Geld für Dinge auszugeben, die wir nicht brauchen, da Notfallarbeit mittlerweile zu 90% nur noch eine finanzielle und keine Platz- oder Zeitfrage mehr ist :/

    Liebe Grüße

    Judith

  • Wow, 15 Todesfälle - das wäre mir zu viel. Wobei ich gar nicht den Tod an sich am schlimmsten finde. Er ist traurig, aber das Schlimme ist die Zeit davor, wenn man überlegt: Wann einschläfern? Den Fall habe ich zurzeit hier wieder. Der Tod kommt ja selten so wie wir uns das wünschen einfach ganz freundlich im Schlaf. Es ist ein langsames Gehen, das Beschwerden mit sich bringt.

    Der Tod ist dann natürlich traurig, bei manchen Tieren besonders. Aber so wie du sagst, wird ja dann wird ein Plätzchen für eine andere Ratte frei.

    (Schlimm finde ich auch, wenn eine Ratte sehr krank ist und unerwartet jung stirbt. Zum Glück habe ich das nicht so oft).

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