Lohnt sich die Rattenhaltung?

  • Guten Tag ihr Lieben!

    Ich überlege nun seit über einem Jahr mir nach 7 Jahren wieder Ratten zuzulegen und bin noch etwas unsicher. Meine letzten waren so gut wie nie krank, von Anfang an umgänglich und generell sehr pflegeleicht. Sie wurden 3 1/2 und fast 4 Jahre alt (ja, damals hatte ich nur zwei, mittlerweile würde ich das nicht mehr so machen).

    Nun habe ich viel gelesen und Angst, dass ich auf Grund dieser positiven Erfahrungen viel zu blauäugig an das Ganze rangehe und vielleicht doch schnell gestresst und emotional sein werde bei potentiellen häufigen Tierarztbesuchen. Ich habe noch zwei Katzen und einen Hund (aber viel Platz) und diese nehmen zwar viel Zeit in Anspruch, was ich aber sehr genieße.

    Also was sagt ihr, sind die Tierarztbesuche im Schnitt wirklich so extrem häufig, dass sich die Haltung nicht mehr lohnt? Meine eine Katze musste letztes Jahr sehr häufig zum TA, sonst sind alle drei nur jeweils so drei Mal im Jahr dort.

    Vielen Dank schonmal 🙋🏻‍♀️ ich hoffe ich habe alles richtig gemacht, ist mein erster Beitrag.

    Liebe Grüße

    Linn

  • Hallo Linn,

    Wie meinst Du die Frage, ob sich die Haltung "lohnt"? Die Frage würde ich jetzt nur bei einer Art von Tierhaltung verstehen, bei der es eine Art von Einnahme gibt, die man dann den Ausgaben gegenüberstellt. Aber vielleicht verstehe ich Dich auch falsch? Ich hatte immer mehrere hundert Euro Tierarztkosten im Jahr, als ich noch Ratten hatte. Aber da es jetzt mit meinem Hund zumindest im Alter eher mehre tausend sind, ist das immer noch günstiger.. aber da steckt man halt nie drin.

    Grüße! Steffi

  • Hallo Orangina.

    Ob es etwas für Dich ist kannst nur Du selbst beantworten. Wenn Du Dich hier im Forum in verschiedene Beiträge reinliest kannst Du sehr viel erfahren. Von Ratten, die nie richtig handzahm werden und solchen die klug und gelehrig und wahre Kuschelmonster sind. Von Ratzen, die friedlich im Käfig sterben, aber auch solchen, die fast wöchentlich zur TÄ müssen. Sie gehen zu lassen ist oft emotional. Und eine Haltung manchmal auch nur von kurzer Dauer. Ab gesehen von den Kosten für eine artgerechte Haltung... Käfig, Auslauf, Zubehör... Ggf Medizin. Für mich ist die Betreuung meiner eigenen nicht etwas was ich im Vorbeigehen erledige, sondern mit Herzblut tue. Falls Du die Möglichkeit hast, nimm doch Kontakt zu einer Rattenhilfe auf. Die unterstützen Dich auf jeden Fall und haben immer ein paar Pflege-felle, die auf ein schönes zu Hause warten.

    Ich liege bestimmt richtig, wenn ich sage, dass wir alle unser Bestes geben und auch viel zurückbekommen. Obwohl Jede/r es anders macht und auch jede Ratte eine eigene Persönlichkeit hat.

  • Hallo, Orangina,

    persönlich finde ich, dass Ratten sehr viel Liebe und Spaß geben. Allerdings ist es nicht einfach, mit der relativ kurzen Lebenszeit umzugehen, denn du musst deutlich häufiger Abschied nehmen als bei Hunden und Katzen.

    Vor allem im höheren Alter, ab etwa zwei Jahren, wirst du mit einigen Kosten beim Tierarzt rechnen müssen. Das ist aber nicht wirklich abzuschätzen. Manche Ratten brauchen mehr, andere weniger Tierarztbesuche.

    Ich habe derzeit zwei alte Herren, beide 2,5 Jahre alt. Mit zweien war ich im letzten halben Jahr vermutlich drei Mal beim Tierarzt, der dritte Bruder war aber immer nur Begleitung. Einer der drei Brüder ist inzwischen eines natürlichen Todes gestorben. Einer braucht lebenslang Medikamente, der zweite hat mittlerweile einen Tumor - mindestens einen - entwickelt und ich überlege aktuell, ob ich ihm noch eine Operation zumuten kann. Die sind relativ teuer, aber definitiv günstiger als bei Hunden oder Katzen, zumindest bei meiner Klinik.

  • Hallo Orangina.

    Ob es etwas für Dich ist kannst nur Du selbst beantworten. Wenn Du Dich hier im Forum in verschiedene Beiträge reinliest kannst Du sehr viel erfahren. Von Ratten, die nie richtig handzahm werden und solchen die klug und gelehrig und wahre Kuschelmonster sind. Von Ratzen, die friedlich im Käfig sterben, aber auch solchen, die fast wöchentlich zur TÄ müssen. Sie gehen zu lassen ist oft emotional. Und eine Haltung manchmal auch nur von kurzer Dauer. Ab gesehen von den Kosten für eine artgerechte Haltung... Käfig, Auslauf, Zubehör... Ggf Medizin. Für mich ist die Betreuung meiner eigenen nicht etwas was ich im Vorbeigehen erledige, sondern mit Herzblut tue. Falls Du die Möglichkeit hast, nimm doch Kontakt zu einer Rattenhilfe auf. Die unterstützen Dich auf jeden Fall und haben immer ein paar Pflege-felle, die auf ein schönes zu Hause warten.

    Ich liege bestimmt richtig, wenn ich sage, dass wir alle unser Bestes geben und auch viel zurückbekommen. Obwohl Jede/r es anders macht und auch jede Ratte eine eigene Persönlichkeit hat.

    Danke für den Einblick! Das ist wirklich hilfreich. Ich gehöre auch zu den Leuten die Tierhaltung aus Leidenschaft betreiben und jedes Tier als Familienmitglied sehen, daher wäre ich vermutlich auch ziemlich getroffen wenn sie dann mal gehen müssen. Der Tipp mit der Rattenhilfe ist sehr gut, das sollte ich mal tun. 😊

  • Hallo, Orangina,

    persönlich finde ich, dass Ratten sehr viel Liebe und Spaß geben. Allerdings ist es nicht einfach, mit der relativ kurzen Lebenszeit umzugehen, denn du musst deutlich häufiger Abschied nehmen als bei Hunden und Katzen.

    Vor allem im höheren Alter, ab etwa zwei Jahren, wirst du mit einigen Kosten beim Tierarzt rechnen müssen. Das ist aber nicht wirklich abzuschätzen. Manche Ratten brauchen mehr, andere weniger Tierarztbesuche.

    Ich habe derzeit zwei alte Herren, beide 2,5 Jahre alt. Mit zweien war ich im letzten halben Jahr vermutlich drei Mal beim Tierarzt, der dritte Bruder war aber immer nur Begleitung. Einer der drei Brüder ist inzwischen eines natürlichen Todes gestorben. Einer braucht lebenslang Medikamente, der zweite hat mittlerweile einen Tumor - mindestens einen - entwickelt und ich überlege aktuell, ob ich ihm noch eine Operation zumuten kann. Die sind relativ teuer, aber definitiv günstiger als bei Hunden oder Katzen, zumindest bei meiner Klinik.

    Danke auch dir für die ausführliche Antwort! Ja, ich denke auch gerade bei so intelligenten, menschenbezogenen Tieren ist es wirklich schwer. Ich denke auch noch regelmäßig an meine zwei Mädels von vor einigen Jahren und kann mir nur vorstellen, dass es nicht gerade leichter wird. Das mit deinen Ratzen tut mir wirklich sehr leid, ich wünsche euch da definitiv viel Erfolg und alles Gute.

    Eventuell wäre ein Hamster doch besser für mich. Da muss ich nochmal wirklich gut drüber nachdenken und weiterhin in den Austausch gehen denke ich.

  • Hi,

    gerade im Vergleich zu vor 7 Jahren sind die Tierarztkosten wirklich stark gestiegen. Das wirst du sicherlich auch bei deinen anderen Haustieren bemerkt haben. Ich habe Tiere, die tendenziell öfter krank werden (nehme aber seit ein paar Monaten auch bewusst nur noch ältere Tiere auf, einige davon mit ungewissen Vorgeschichten) und bin locker jährlich im vierstelligen Bereich.

    Was die emotionale Frage angeht, kommt es denke ich auf deine Werte und auch deine Resilienz an. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der schnell gestresst ist und sich viele Sorgen um alles Mögliche macht. Für mich ist die Rattenhaltung also oft sehr kräftezehrend, denn man ist sehr oft mit Fragen konfrontiert wie: Geht es der Ratte schlecht oder bin ich nur paranoid? Zum Tierarzt lieber jetzt sofort um 3 Uhr nachts, morgen früh, oder irgendwann diese Woche? Hat die Ratte noch Lebensqualität oder soll ich sie gehen lassen? Streiten sich die Ratten in einem vertretbaren Rahmen oder sollte ich lieber ein paar Schritte zurück in der Inti machen? (Integrationen sind wahrscheinlich mit eine der stressigsten Situationen in der Rattenhaltung für Mensch und Tier...) Und Rattenhilfen und Foren helfen ungemein, aber letztendlich fällt man sehr oft Entscheidungen selbst, die nachhaltige Konsequenzen für das Tier haben können. Das ist ein großer Stressfaktor. Bei anderen Haustieren hast du das zwar auch, aber aufgrund der längeren Lebensdauer wahrscheinlich nicht in so einer Frequenz (kann ich nur mutmaßen, hatte als Erwachsener nur Ratten).

    Aber gleichzeitig ist die Bindung, die man zu den Tieren aufbaut, so schön, selbst zu denen, die nicht super kuschelig oder menschenbezogen sind. Sie haben einfach ungemein viel Persönlichkeit und sind schlau und witzig. Und gerade die Pflege einer kranken Ratte kann auch irgendwo wahnsinnig erfüllend und intim sein.

    Ich würde auf jeden Fall zustimmen, dass es eine gute Idee ist, mal bei einer Rattenhilfe ein Gespräch zu führen. Lies dir auch gern hier im Forum mal Tagebücher durch, die normalen sowie die Inti-Tagebücher. Da erlebt man Freud und Leid meistens gut in allen Facetten mit. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung :)

  • Hallo,

    Ich kann sagen das es zwei Seiten einer Rattenhalrunf gibt. Es gibt viele schöne, lustige Momente aber auch viele traurige wenn man sie gehen lassen muss.

    Ich hatte einen Fall da habe ich 4 Nasen in 3 Mobaten verloren. Das war wirklich hart und ich zweifle oft ob ich noch weitermachen möchte.

    Und ich bin auch ein bisschen wie husanniang und mache mir viele Sorgen und Gedanken über die kleinen.

    Letztendlich kannst es nur du selber entscheiden .

    LG

  • Hi,

    gerade im Vergleich zu vor 7 Jahren sind die Tierarztkosten wirklich stark gestiegen. Das wirst du sicherlich auch bei deinen anderen Haustieren bemerkt haben. Ich habe Tiere, die tendenziell öfter krank werden (nehme aber seit ein paar Monaten auch bewusst nur noch ältere Tiere auf, einige davon mit ungewissen Vorgeschichten) und bin locker jährlich im vierstelligen Bereich.

    Was die emotionale Frage angeht, kommt es denke ich auf deine Werte und auch deine Resilienz an. Ich bin zum Beispiel ein Mensch, der schnell gestresst ist und sich viele Sorgen um alles Mögliche macht. Für mich ist die Rattenhaltung also oft sehr kräftezehrend, denn man ist sehr oft mit Fragen konfrontiert wie: Geht es der Ratte schlecht oder bin ich nur paranoid? Zum Tierarzt lieber jetzt sofort um 3 Uhr nachts, morgen früh, oder irgendwann diese Woche? Hat die Ratte noch Lebensqualität oder soll ich sie gehen lassen? Streiten sich die Ratten in einem vertretbaren Rahmen oder sollte ich lieber ein paar Schritte zurück in der Inti machen? (Integrationen sind wahrscheinlich mit eine der stressigsten Situationen in der Rattenhaltung für Mensch und Tier...) Und Rattenhilfen und Foren helfen ungemein, aber letztendlich fällt man sehr oft Entscheidungen selbst, die nachhaltige Konsequenzen für das Tier haben können. Das ist ein großer Stressfaktor. Bei anderen Haustieren hast du das zwar auch, aber aufgrund der längeren Lebensdauer wahrscheinlich nicht in so einer Frequenz (kann ich nur mutmaßen, hatte als Erwachsener nur Ratten).

    Aber gleichzeitig ist die Bindung, die man zu den Tieren aufbaut, so schön, selbst zu denen, die nicht super kuschelig oder menschenbezogen sind. Sie haben einfach ungemein viel Persönlichkeit und sind schlau und witzig. Und gerade die Pflege einer kranken Ratte kann auch irgendwo wahnsinnig erfüllend und intim sein.

    Ich würde auf jeden Fall zustimmen, dass es eine gute Idee ist, mal bei einer Rattenhilfe ein Gespräch zu führen. Lies dir auch gern hier im Forum mal Tagebücher durch, die normalen sowie die Inti-Tagebücher. Da erlebt man Freud und Leid meistens gut in allen Facetten mit. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung :)

    Vielen Dank, ja, das mit den Tierarztkosten stimmt. Gerade seit der Preissteigerung vor ein zwei Jahren ist es wirklich teuer.

    Ja, so bin ich auch, sobald meine Tiere auch nur kleinste Anzeichen von Unwohlsein haben mache ich mir riesen Sorgen und gehe dann natürlich auch zum Tierarzt. Meistens haben meine drei zum Glück nichts.

    Danke, das mache ich! Tagebücher habe ich mir auch schon durchgelesen, die sind wirklich hilfreich.

    Ich bin tatsächlich mittlerweile ziemlich unschlüssig und wirklich stark am überlegen doch einen Hamster zu wählen und in Zukunft Ratten, wenn ich (hoffentlich) etwas besser mit der emotionalen Seite klar kommen würde.

  • Das klingt wirklich hart, vier in so kurzer Zeit!

    Ja, das ist richtig. Ich muss da wirklich selbst durch was die Entscheidung angeht.

    LG

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