Beerdigen

  • Nichtsdestotrotz ist die Vorstellung, die "geliebten Tiere" auch nach ihrem Tod bei sich zu haben und eben zu wissen, WO sie sind, schön. :)

    Ließe ich Tiere beim TA, wüsste ich nicht, was mit ihnen passiert... Und Menschen, die tote Tiere wegwerfen wie Abfall... :wü:

    Aber selbst meine Familie nennt es schon den "Friedhof der Kuscheltiere", das ist wahr ;)

  • Guten Morgen,

    vor ein paar Wochen hatte mein geliebter Wellensittich Pippin einen tragischen Unfall und starb sofort in meinen Händen.

    Ich stand also vor der Frage: Müll, Tierarzt, Gefrierschrank.

    Bei uns ist es nach wie vor eisig kalt und der Boden richtig gefroren.

    Meine Entscheidung fiel auf die Zwischenlagerung im Gefrierfach... Eine grausame Vorstellung aber nicht so grausam wie der Gedanke an den Müll oder Tierarzt. Das würde ich niemals zulassen wollen.

    Ich habe also meinem kleinen Pippin eine schöne Pappschachtel gekauft und ihn darin liebevoll in vielen Tüchern eingebettet und ihm Kolbenhirse und sein Gitterbällchen mitgegeben.

    Dann kam der kleine Sarg ins Gefrierfach...

    Leider ist er nach zwei Wochen immer noch dadrinnen aber bei uns wird es nun merklich wärmer und ich hoffe dass ich die kleine Tierseele nun bald erlösen kann...

    Da ich noch bei meinen Eltern wohne und wir einen relativ grossen Garten haben konnte ich bis jetzt meine Tiere dort beerdigen und werde es bestimmt auch später, wenn ich ausziehe und keinen Garten habe, noch können.

  • Meine erste Ratte ist viel zu früh von uns gegangen (nur 1 Jahr alt).

    Da sie zu Hause in meiner Hand gestorben ist und ich nicht die Möglichkeit hatte, sie zu begraben (unsere Vermieterin würde mich wahrscheinlich raus werfen...) habe ich mich für eine "Seebestattung" entschieden und sie in den Fluss geworfen. Hat mir ganz schön weh getan, aber irgendwie war es eine würdevolle "Bestattung" im Sonnenuntergang.

    Ob das erlaubt ist kann ich jedoch nicht beantworten. Doch nachdem ich weiß, dass am Ufer viele wilde Ratten leben... Wird schon niemandem etwas auffallen, nicht mal wenn sie doch angeschwemmt wird.

  • Huhu,

    meine ersten beiden Rattz habe ich in einem kleinen Pappschächtelchen mit Heu, etwas zu fressen und einem Glücksbringer (bei meiner ersten einen kleinen Buddah und bei der zweiten ein kleines Kuscheltier) in einem abgelegenen Waldstück vor meinem Fenster begraben.

    Die dritte habe ich zur Einzeleinäscherung gegeben (und gestern auch die Asche wiederbekommen ^^ ), einfach weil ich sehr an ihr hing und ich werde es auch bei allen nachfolgenden Tieren machen. Vielleicht nicht alle zur Einzelkremierung, aber dann wenigstens so, dass sie auf eine Streuwiese kommen! Das ist für mich der schönste Weg und (ich weiß gar nicht ob ich das sagen darf :confu: ) deshalb kann ich aus sehr positiver Erfahrung jedem das "Kleintierkrematorium Im Rosengarten" in Badbergen empfehlen!!!

  • Hallo ihr lieben, was passiert denn genau mit den toten Tieren beim Tierarzt weiß was jemand? Manche sagen ja da würde dann wieder hundefutter draus gemacht oder so ;( mit diesem gedanken würde ich meine kleinen niemals da lassen können :/

  • Hey,

    falls es dich beruhigt : ins Hundefutter dürfen die Tiere - zum Glück - nicht. Auch da gibt es strenge Richtlinien.

    Hier in der Schweiz werden die Tiere zu Tiermehl verarbeitet und dann in der Industrie verheizt. Manchmal wird auch Biogas draus gemacht.

    Es gibt auch Tierärzte, die alle Tiere einem Krematorium zuführen und es dann eine anonyme Sammeleinäscherung samt Verstreuen der Asche gibt. Die sind aber leider selten.

    Gänzlich anders wird es in Deutschland auch nicht laufen.

    Den Weg über ein Tierkrematorium kannst du ohne eigenen Garten auch gehen.

  • Huhu!

    Wir können zum Glück unsere Nasen bei uns im Garten beerdigen, aber es ist auch ein komischer Gedanke was ist wenn wir hier ausziehen (was auch irgendwann bald sein wird).

    So ein Krematorium habe ich mir online auch mal angesehen, aber das macht bei Ratten wohl wirklich wenig Sinn, dann müsste man schon ein ganzes Rudel ansammeln, damit die Kosten nicht so exorbitant sind.

    Du hast ja von dem 30km entfernten Garten geschrieben... Wäre es vielleicht eine Möglichkeit für dich die tote Ratte einzufrieren und tiefgekühlt zu transportieren? Ich kenne mich aber leider auch nicht mit der Leistung von Tiefkühltragemöglichkeiten aus und ob das dann Sinn machen würde. Ist vielleicht auch die Frage ob man das mit dem eigenen Auto oder mit Bus und Bahn machen würde...

    Lg,

    Jana

  • Hallo,

    Tierkörper werden in Deutschland der Tierkörperverwertung zugeführt. Das zugehörige Gesetz ist das Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG), welches die EU-Richtlinie 1774/2002 umsetzt. Heimtiere fallen nach der Richtlinie unter die sog. "Kategorie 1", was alle Tierkadaver sind, die letztlich vernichtet werden müssen. Hierunter fallen z.B. auch Nutztiere, die bei der Epidemiebekämpfung getötet werden müssen; halt generell alles, was der Gesetzgeber als zu gefährlich ansieht, um davon irgendetwas in den Nahrungskreislauf zurückgelangen zu lassen.

    Die vorgesehene Methode der Entsorgung von Tierkörpern ist laut Richtlinie die Verbrennung. Andere Möglichkeiten können erlaubt werden, den aktuellen Stand kenne ich da nicht. Grundsätzlich sind, soweit ich da korrekt informiert bin, die jeweiligen Kommunen verpflichtet, Möglichkeiten zur Tierkörperbeseitigung zu schaffen und aufrecht zu erhalten, und die tierärzlichen Praxen müssen diese auch benutzen, soweit ich weiß.

    Im Sonderfall von Kleintieren (Katzen und kleiner) meine ich mich außerdem an eine Sonderregel zu erinnern, die dem Halter sogar eine "Entsorgung" im Hausmüll erlaubt, aber ich finde die gerade nicht mehr wieder. Wie gesagt, Tierärzte müssen meines Wissens generell die offizielle Tierkörperbeseitigung nutzen, und diese wiederum führt normalerweise zur Verbrennung, weil nur so gesundheitliche Gefahren für die Bevölkerung ausgeschlossen sind; Stichwort: Krankheitserreger. Tierfriedhöfe arbeiten daher vermutlich mit gesonderten Genehmigungen, und die Beerdigung im eigenen Garten findet wohl in einer Grauzone statt.

  • Ich würde aber sagen, dass das mit dem verbuddeln im eigenen Garten auch nur mit Kleintieren geht. Ich weiß z.B., dass es für größere Tiere (Pferde verboten ist). Die gehen dann zur Tierverwertungsanlage.

    Ich hab keinen eigenen Garten und meine Eltern wohnen 300 km weit weg. Deshalb bleiben meine auch beim TA, wenn sie da schon sterben. Für mich stellt sich dann auch gar nicht der Gedanke, was sie dann mit dem Körper machen, da das Tier an sich ja tot ist, daher auch nichts mehr spürt.

    Nennt mich herzlos, aber ich war auch nie am Grab meines Onkels, seit er vor fast 6 Jahren gestorben ist. Eine kleine Stelle auf einem Friedhof erinnert mich nun mal nicht an ihn und so geht es mir bei den Ratten auch.

  • Hallo,

    Zitat

    Nennt mich herzlos, aber ich war auch nie am Grab meines Onkels, seit er vor fast 6 Jahren gestorben ist. Eine kleine Stelle auf einem Friedhof erinnert mich nun mal nicht an ihn und so geht es mir bei den Ratten auch.

    auch wenn es hier streng genommen off-topic ist, so ist es nun einmal so, dass Gräber eher den Hinterbliebenen dienen, egal ob bei Mensch oder Tier. Und ob man ein Grab braucht, um sich zu erinnern, oder ob man sich auch nur erinnern will, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich handhabe das ähnlich: wer hier wuselt, wird geknuddelt und gehegt und gepflegt, aber ich versuche, in der Gegenwart zu bleiben. Ansonsten würde ich nämlich durchdrehen bei der kurzen Lebenserwartung, die die Nasen nun einmal leider haben.

  • Huhu!  :winki:  

    Ich habe bisher 2 Ratten vergraben.

    Die Erste bei meinen Eltern, hinter dem Haus am Waldrand - allerdings hat sie da sicher ziemlich bald ein Fuchs geholt. Damals war ich aber erst 12 Jahre alt, also vergebt mir...  :pfeif:  

    Die zweite Rattz war Murphy. Die Lieblingsratte von meinem Lebensgefährten, die in seinen Händen zuhause gestorben ist. Sie liegt stellvertretend für alle bei uns am Haus, direkt unter dem Flurfenster; hübsch vergraben mit Karton, Deckchen, Leckerli und Foto drin.

    Alle anderen Ratten beliebn beim TA. Wir wohnen in der Stadt, eigentlich dürfte nicht mal Murphy hier liegen.

    Und ich fürchte, jeder Garten wird bald überfüllt sein, bei der manchmal doch sehr kurzen Lebenserwartung der Nasen...  :(  

    Wir machen Zeitlebens viele Fotos von den Nasen, und die schauen wir uns immer wieder an. So werden wir keine Ratte vergessen, auch ohne Grab.


    Grüßlein!

  • Hey,

    ich persönlich muss meine Ratten begraben. Das ist einfach auch etwas, das mir wichtig ist. Ich muss sie dem Kreislauf der Natur zurück geben. Sie haben sich von der Natur ernährt und nun ernährt sich die Natur von ihren verlassenen Körpern. Das hilft mir sehr, denn ich gebe der Natur zurück, was ich genommen habe.

    Eine Beerdigung gehört für mich zum Trauerprozess dazu. Aber mit Trauer geht ja bekanntlich jeder anders um.

  • Hallo,

    also ich habe bisher jede Ratte die hier gestorben ist, beerdigt. Meist in einem Park. Also in Hamburg sind meine Ratten gut verteilt die dort verstarben :D .

    Hier in Bremen darf ich die Jungs nun im Garten bestatten. Ich finde das beerdigen, ist eine Möglichkeit von dem Tier noch einmal Abschied zu nehmen.

  • Na, ob es erlaubt ist ein totes Kleintier im öffentlichen Park zu vergraben bezweifel ich doch sehr. Glück, dass da kein Ordnungsamt in der Nähe war. Ich stell mir das auch nicht schön vor, wenn Hund oder Kind da spielt und auf einmal eine tote Ratte findet.

    Und zum Thema zur Natur zurückgeben. Wenn du die Ratte beerdigst legst du sie ja meistens nicht einfach so ins Grab, sondern mit Kiste etc. Das ist kein der Natur zurückgeben. Zurückgeben wäre es, wenn durch den Tod einer Ratte ein anderes Lebewesen vorm (Hunger)Tod gerettet werden würde.

    Außerdem würde mich doch sehr interessieren, was du der Natur genommen hast. Das Tier? Nahrung?

    Aber bitte, jedem das seine.

  • Hey,

    Zitat

    Außerdem würde mich doch sehr interessieren, was du der Natur genommen hast. Das Tier? Nahrung?

    Rein theopraktisch wurde auch das Tier einmal der Natur entnommen, vor abertausenden Generationen.

    Aber ich meine eher die Nahrung. Die wächst auf Feldern und in Gewächshäusern und wird nicht im Labor aus Gasen (die ja auch irgendwo Natur sein können, je nachdem, wo man die Grenze zieht) hergestellt ;) Äste aus der Natur erhalten meine Tiere auch.

    Das Tier gibt mit seinem Körper nur sehr wenig zurück, aber es gibt etwas zurück. Lieber so als als klimaschädliches Treibhausgas durch die Verbrennung.

    Und meine Tiere ernähren reichlich sonst hungernde Tiere, jede Menge Kleinstlebewesen, die am natürlichen Abbauprozess beteiligt sind.

    Aber dies hier ist sowieso ein sensibles Thema, es wäre schön, wenn du das auch realisieren würdest und nicht gedankenlos drauf los polterst. Deine Wortwahl klingt schon reichlich verletztend. Auch rechtliche Aspekte kann man freundlich rüberbringen. Ich zweifel auch gar nicht, dass sich 99% der User hier bewusst sind, dass sie die Tiere nur auf eigenem Grund und Boden beerdigen dürfen und nicht in Wäldern und Parks.

  • Zitat

    Nichtsdestotrotz ist die Vorstellung, die "geliebten Tiere" auch nach ihrem Tod bei sich zu haben und eben zu wissen, WO sie sind, schön. :)

    Ließe ich Tiere beim TA, wüsste ich nicht, was mit ihnen passiert... Und Menschen, die tote Tiere wegwerfen wie Abfall... :wü:

    Aber selbst meine Familie nennt es schon den "Friedhof der Kuscheltiere", das ist wahr ;)

    Ja das kenn ich meine Mam sagt das auch immer wenn bei mir ein Tier stirbt und ich im Garten einen Platz suche zum beerdigen

  • Hallo ihr,

    wir stoßen auch langsam an unsere Grenzen. Haben alle Kleintiere (Ratten, Meerschweinchen, ein Kaninchen) auch an unzugänglichen Stellen im Garten vergraben. Man hat sie bei sich und kann sich über den Verbleib sicher sein. Beim Tierarzt lassen würde ich sie auch nicht - unsere lieben Ratten kommen ja auf den gleichen Müllhaufen, auf den auch rausgeschnittene Tumore oder amputierte Gliedmaßen kommen. Entschuldigung falls ich bei euch unangehnehme Vorstellungen erzeuge aber ich hab da ein schlechtes Gefühl bei, wenn die Kleinen auf dem Müll landen.

    Beim nächsten Tod haben wir entweder die Wahl, das erste Grab und dann der Reihenfolge nach wieder aufzugraben oder wir fahren verbotenerweise in einen schönen Wald und lassen sie dort.

    Zwecks Verroten: Bleiben da nicht Knochenreste? Dass das Fleisch relativ schnell weg ist kann ich mir schon vorstellen und der Karton auch, aber die Knochen brauchen doch bestimmt viel viel länger.

    liebe Grüße

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