Begleitschutz auf dem letzten Weg?

  • Huhu! :winki:


    Ich habe mal eine Frage, die eigentlich in Gesundheit und Verhalten passt - also hab ich sie mal hier rein gestellt.

    Zum Glück ist diese Frage nicht aus einem akuten Grund, sondern einfach nur so.


    Wenn wir zum TA müssen, kommen ja immer mindestens 2 Ratten mit, damit sich die kranke Rattz nicht so einsam fühlt. Nur, wenn es klar war, dass es auf den letzten Weg geht, kam nur die betreffende Nase mit, alleine.

    Ich habe hier aber mal gelesen, dass es gut für die Ratten ist, wenn sie sich verabschieden können, also den Körper der Verstorbenen noch mal sehen, riechen und bekuscheln dürfen.


    Sollte man dann auch alle Nasen mitnehmen, wenn es für eine Nase Abschied nehmen heißt?

    Sollten das Rudel beim Tierarzt mit dabei sein, wenn es zu Ende geht?

    Denn ich kann nicht jede Ratte in unserem "Garten" begraben, das würde irgendwann jemand merken, und wir würden sicher Ärger bekommen. Ich würde am liebsten alle hier begraben, aber das geht nun mal nicht. :(


    Habt ihr da Erfahrungen sammeln können oder Vermutungen / Tipps?


    Zum Glück habe ich im Moment keine Nase, die in absehbarer Zeit gehen muss, aber ich wüsste es schon gerne mal.


    Vielen Dank für eure Antworten schon im Voraus!


    Grüßlein von mir und meinen 5en!

    Wir könnten auch Briefmarken sammeln, aber die freuen sich nicht so, wenn wir Abends nach Hause kommen!

  • Hallo,


    bei normalen TA Besuchen, habe ich grundsätzlich eine Begleitratte dabei (außer ich habe hier eine zu integrierende Einzelratte, dann ist das was anderes ;) ). Wenn feststeht, dass eine Ratte ihren letzten Gang antritt kommt sie alleine zum TA. Sie wird in der TB noch beschmust usw, aber ein Begleittier bekommt sie nicht mit.


    Ich finde übrigens nicht, dass das Rudel sich von der toten Ratte verabschieden sollte und würde das auch nicht befürworten... ganz im Gegenteil: ich halte es für riskant, dem Rudel ein totes Tier nochmals zu zeigen. Außerdem denke ich, dass es für das Rudel nicht förderlich ist, beim Einschläfern selbst dabei zu sein. Ich denke, das kann dir Tiere verstören.

    In einem großen Rudel hatte ich noch nie das Gefühl, dass ein totes Tier "vermisst" wird - klar sind erstmal alle komisch, suchen das fehlende Tier usw. aber richtig trauern kam hier noch nie vor. Vielleicht vermenschlicht man die Tiere auch zu sehr.


    Steffi

    Steffi

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  • Hi,


    wir nehmen das Tier auch immer alleine auf den letzten Gang mit - anschließend wird es bei uns aber dennoch nochmals in den Käfig gelegt, damit die anderen Nasen verstehen, warum sie nicht wieder ins Rudel zurückkehrt und nicht einfach so verschwindet.

    Schlechte Erfahrung haben wir damit nicht.


    Aber ich würde, wenn diese Möglichkeit nicht gegeben wäre, trotzdem kein 'Begleitschutz' mitnehmen.

    Tiere sind oft wesentlich feinfühliger, ich würde befürchten, daß sie da merken, irgendwas stimmt gerade nicht. Sie 'hören' da ja auch mehr und verstehen den Grund nicht, so daß der TA-Besuch u.U. eine negative Erfahrung darstellt.


    LG

    Alex & Nasenvolk

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  • Hallo,

    ich kann mich da auch nur anschließen. Für normale Tierarztbesuche nehme ich immer noch eine andere Ratte aus dem Rudel mit.

    Auf dem letzten Weg mache ich das aber nicht. Da kommt nur die jeweilige Rattz mit. ch glaube ich könnte dann auch in dem Moment keine andere dabei haben bzw. ich möchte mich dann auch nur auf die Rattz konzentrieren die gehen muss. So kann ich richtig Abschied nehmen.

    Ich zeige die toten Tiere dann allerdings auch nicht nochmal dem Rudel.

    Bis jetzt haben meine Tiere auch nie sehr stark getrauert. Vielleicht ist das aber auch anderes je weniger Tiere es sind, z.B. 2, da fehlt ja die eine Ratte immens.

    Liebe Grüße,

    Bea.

    Im Regenbogenland:

    Sharly, Shorty, Thara, Smilla, Frownie, Shiva, Nell, Zoey, Neela, Lyn, Sheela, Chipsy, Minou, Rina, Kaja, Evin, Maja, Jale, Hailey, Kira, Leni, Mia & Jule

  • Huhu,


    ich sehe es auch weniger als 'Abschied nehmen' oder 'Trauerbewältigung', daß wir die Ratte nochmals reinlegen, sondern tatsächlich eher zum Verständnis, warum sie dann weg ist.

    Wenn das Tier im Rudel verstirbt, ist das ja automatisch gegeben.


    LG

    Alex & Nasenvolk

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  • Hallo Murphy,


    als ich Jule habe an einem Sonntagmittag bei der Not-Tä habe einschläfern lassen, war keine andere Ratte dabei.

    Als ich aber heim kam, habe ich Jona noch einmal an ihrer Schwester riechen lassen, die beiden kamen als Doppelpack zu mir und hatten eine sehr enge Bindung. Jona roch, schreckte zurück und ich denke, sie hat "verstanden", dass ihre Schwester gegangen war.

    Den anderen Ratten habe ich Jule nicht mehr gezeigt, keine hatte eine so enge Bindung wie Jona.


    Jona hat sich stark verändert danach, sie greift mich nicht mehr an. Als Jule so krank war, hat sie ihre Schwester verteidigt und mich einmal böse erwischt.


    Liebe Grüße, Magenta

    " Ganze Weltalter von Liebe werden notwendig, um den Tieren ihre Dienste an uns zu vergelten." (Christian Morgenstern)

  • Hi,


    also ich nehme immer eine "Begleitratte" mit, außer ich bringe eine zur OP.

    Aber auch den letzten Gang sollen meine Ratten nicht allein gehen, ich nehme auch zum Einschläfern immer noch 2 extra mit... die, mit denen sich die kranke Ratz am Besten verstanden hat.


    Einer Ratte, die sterbenskrank ist, will ich nicht auch noch den Stress antun, allein in der Box zum TA gehen zu müssen, selbst wenn sie den Rückweg nicht mehr erlebt. Das letzte, was sie in ihrem Leben erlebt, soll eine Kuschelrunde mit ihren Liebsten sein und dann Schmuseeinheiten auf meinem Arm - wenn dann die Spritze kommt, ist es ja auch schon fast vorbei. Ratten sind Rudeltiere - und meiner Meinung nach sind sie das auch bis zum Schluss, bis sie gehen.


    Ich lege die tote Ratte dann allerdings nicht in die Box zurück - ich trage sie in einem Tuch im Arm nach Hause oder lege sie seperat ins Auto neben mich auf den Sitz.

    Ich zeige sie den anderen auch nicht. Das halte ich für überflüssig. Schädlich ist das aber nicht, denke ich - es kommt ja auch vor, dass Ratten mal im Käfig ganz plötzlich versterben, da ist ja auch nicht das komplette Rudel anschließend bekloppt. Aber nötig ist es nicht, glaub ich.

    In freier Wildbahn würde der Geruch eines toten Rudelmitglieds die Ratten eher nur beunruhigen, da Verwesung Bakterien mit sich bringt. Sie würden das tote Tier aus dem Nest werfen und gut.



    Liebe Grüße,

    Rowe

  • Huhu! :winki:


    Vielen Dank für eure Antworten!


    Ich denke jetzt, nachdem ich eure Antworten gelesen habe, dass es gar nicht so abwegig ist, die Ratte nicht alleine mit zu nehmen. Allerdings würde dann der Begleitschutz beim TA gar nicht erst aus der Box kommen, sondern ich würde nur die betreffende Ratte rausnehmen.

    So ist sie auf dem Weg nicht alleine, und die Andere(n) bekommen von der Spritze nichts mit.


    Aber ich glaube, das würde ich noch am Verhalten der betreffenden Rattz festmachen. Wenn sie so schwach ist, dass sie sich kaum mehr bewegen kann, wäre es wahrscheinlich blöd, wenn die anderen in der Box noch über sie krabbeln.

    Ich hoffe aber, dass dieser Zeitpunkt noch lange dauert bei meinen 5en...

    Wie immer, wenn ich ein Rudel habe, kann ich mir kaum vorstellen, dass irgendwann mal eine davon nicht mehr da ist... :(


    Ich finde es sehr gut, dass man hier über ein solches Thema so offen reden kann! Und dass so gute, durchdachte Antworten kommen.

    Vielen Dank an euch alle!


    Wenn noch jemand Gedanken zu diesem Thema hat, kann er natürlich gerne weiter hier antworten!

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  • Hallo,


    was mir Sorgen macht... Ratten unterhalten sich mWn im Ultraschallbereich. Da müsste man die Box mit dem Begleittier ja schon in ein anderes Zimmer tun, damit es überhaupt nichts mitkriegt. Korregiert mich, falls mir da meine Gedanken einen Streich spielen ;)


    Steffi

    Steffi

    Peaches * Muffin * Cookie * Yoshi * Suri * Mia * Jason * Finn * Lilly * Paul * Sammy * Summer * Bella * Opa Eisbär * Amy * Balou * Oscar * Maxi * Ziva * Emma * Grazia * Ben * Emil * Charlie

  • Huhu! :winki:


    Ja, da hast du Recht. Und mir kam auch der Gedanke, dass Tiere ja schlimme Dinge einfach fühlen können.

    Dann gäbe es aber die Möglichkeit, die Nasen wirklich in einen ungenutzten Behandlungsraum zu stellen.

    Bei meiner TA ist sowieso nie was los, das Wartezimmer ist immer leer, dann könnte ich die Box auch dort stehen lassen. Der "bekannte" Geruch des Wartezimmers ist wohl nicht so verstörend wie der Geruch eines fremden Behandlungszimmers, wo es nicht mal nach Mama riecht.


    Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema hier noch entwickelt!

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  • Hi,


    Ratten kommunizieren zwar im Ultraschallbereich, aber sie "erzählen" sich ja nicht direkt Dinge. Sie drücken Wohlbefinden aus, rufen beim Finden von Nahrung, locken Partner an, etc. Sie schreien natürlich in Not auch um Hilfe. Wenn ein Tier eingeschläfert wird, stößt es vielleicht Hilfeschreie aus, wenn der Arzt die Spritze setzt, weil das eben wehtut. (Das ist aber auch bei ganz normalen TA-Besuchen der Fall, stellt man da die Box mit den anderen auch raus?) Ich glaube nicht, dass die Ratte in dem Moment des Einschlafens ihren Artgenossen mitteilt, dass sie gerade stirbt. Das halte ich für unwahrscheinlich, obwohl ich es natürlich auch nicht genau weiß.

    Wenn eine Ratte mal bei mir im Arm gestorben ist, habe ich nie bemerkt, dass die anderen Ratten im Käfig derweil flüchten, panisch werden oder sonstwie auch nur irgendeine Verhaltensänderung zeigen...



    Grüße,

    Rowe

  • Huhu! :winki:


    Also, ich bin der festen Überzeugung, dass Ratten sehr wohl merken, wenn ein Rudelmitglied stirbt.

    Ich kann das im Moment bei Finchen beobachten. Roxy hatte wieder böse Atemgeräusche seit Sonntag. Sie ist die Ranghöchste, und nach ihr kommt Finchen. Roxy machte auf uns einen ganz normalen, fitten Eindruck, aber Finchen hat sie von Sonntag bis Donnerstag eindeutig öfter "attackiert", um ihr den ersten Rang streitig zu machen.

    Seit Donnerstag konnte ich keine Atemgeräusche mehr hören (Roxy ist in AB-Behandlung), und Finchen ist wieder ruhiger geworden. Also schließe ich daraus, dass es Roxy wirklich besser geht, und dass Ratten merken, wenn es einem Rudelmitglied schlechter geht.


    Ich denke nur, dass der Tod für Tiere bzw. Ratten nicht so schlimm ist wie für uns. Sie haben einfach nicht genug Verständnis dafür, um es voll und ganz zu begreifen. Oder der Tod gehört für sie einfach zum Leben dazu.


    Rowe, du hast Recht, wenn eine Rattz eine Spritze bekommt, stelle ich die anderen auch nicht raus. Aber ich denke, sie könnten vielleicht mekren, dass die andere Ratte immer schwächer wird, was sie evtl. nicht verstehen können. Gerade, wenn es der Rudelchef ist, könnte das vielleicht verwirrend für die Nasen sein.


    Ich freue mich auf weitere Anregungen zum Thema! So langsam wird das ein Thread, der mehr ins Verhalten passen würde... :pfeif:


    Grüßlein von mir und meinen Monsterchen!

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  • Hallo,

    da ich ja nur die zwei Mädels habe und immer beide mit zum Tierarzt kommen, werde ich auch die zweite mitnehmen wenn ich mit einer der beiden zu ihrem letzten Besuch beim TA gehe. Ich werde auch auch noch die tote beschnuppern lassen von der anderen. Weil sie immer zu zweit waren und auch eine starke Beziehung zueinander haben.

    Vielleicht ist das nur einbildung von mir, aber ich denke mir so kann sie vielleicht leichter damit abschließen und sich besser in ein neues Rudel integrieren lassen.

    Trotzdem hoffe ich das es bis dahin noch eine lange, lange Zeit ist, das wäre dann das erste mal das ich einen meiner Lieblinge gehen lassen müßte. :(


    Lg Christina

    Grüße von Glöckchen und Näßchen

    und von mir

  • Huhu,


    Zitat

    Also, ich bin der festen Überzeugung, dass Ratten sehr wohl merken, wenn ein Rudelmitglied stirbt.

    Ich kann das im Moment bei Finchen beobachten. Roxy hatte wieder böse Atemgeräusche seit Sonntag. Sie ist die Ranghöchste, und nach ihr kommt Finchen. Roxy machte auf uns einen ganz normalen, fitten Eindruck, aber Finchen hat sie von Sonntag bis Donnerstag eindeutig öfter "attackiert", um ihr den ersten Rang streitig zu machen.

    Seit Donnerstag konnte ich keine Atemgeräusche mehr hören (Roxy ist in AB-Behandlung), und Finchen ist wieder ruhiger geworden. Also schließe ich daraus, dass es Roxy wirklich besser geht, und dass Ratten merken, wenn es einem Rudelmitglied schlechter geht.

    ich stelle nicht in Frage, dass Ratten sehr, sehr deutlich merken, wenn ein Rudelmitglied älter und schwächer wird. ;)

    Es ist zwar gemein, aber gerade ranghöhere Tiere werden oft ziemlich gemobbt, wenn sie krank werden... man will sie vom Thron stürzen. Wenn man das Verhalten, dass sie ja von ihren wilden Verwandten haben, in der Natur mal beobachtet, macht das ja auch Sinn: Der Rudelchef hat ja nicht nur Privilegien, sondern auch die Pflicht, das Rudel zu führen, zu verteidigen und zu beschützen. Das kann nur ein gesundes, starkes Tier... sobald das alt und krank wird, wird es von der Position vertrieben, damit das zweitstärkste Tier den Rang übernimmt.


    (Du willst ja auch keinen weichgespülten Waschlappen zum Chef haben, sondern einen, der clever, gerecht und charakterstark ist und die Firma gut zu führen weiß. ;) )


    Was ich meinte, war: Ich glaube nicht, dass beim Einschläfern die betroffene Ratte den anderen über Ultraschall mitteilt, dass sie in diesem Moment verstirbt. Sicher haben die anderen schon lange vorher gemerkt, dass sie krank und schwach wird. Und sie merken auch, dass diese Ratte irgendwann nicht mehr zurückkommt. Aber ich bezweifle ganz stark, dass in dem Moment, in dem die Narkosespritze gesetzt wird, die anderen Ratten in der Box Angst vor dem Tod bekommen. Sie hören vielleicht Hilferufe, weil die Spritze piekst, aber sie hören nicht "Mama und der Tierarzt bringen mich gerade um!" - das ist völlig vermenschlicht.

    ;)


    Ich find das hier auch interessant. Vor allem erstaunt bin ich darüber, wie viele Rattenhalter ihre verstorbenen Tiere nochmal dem Rudel zeigen - ich hätte gedacht, dass das kaum jemand macht. Sehr interessant! ;)



    Grüße,

    Rowe

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