Gegen Zooladenkäufe

  • Huhu!  :winki:

    Hm. Langer Artikel... aber du hast doch auch Ratten. Und gehst nicht mit gutem Beispiel voran? Warum hast du denn deine Ratten?

    Das soll nicht angreifend gemeint sein; aber mich macht das eben stutzig: du bist für ein Haustierverbot, hast aber selbst welche.

    Ich bin dafür, dass man, um Haustiere zu halten, einen Nachweis braucht. Allerdings wird das nie machbar sein, denn wer sollte es kontrollieren? Und außerdem wird dafür immer noch zu viel Umsatz mit Haustieren im Allgemeinen gemacht, sei es nun in der Zucht, der Futterherstellung oder dem Zubehör.

    Ich für meinen Teil komme gut damit klar, meine Ratten "in einen Käfig zu sperren", sie "nach Belieben rauszuholen" und ihrer "natürlichen Lebensweise" (Kanal, unkontrollierte Vermehrung) zu berauben.

    Ich gebe ja auch! Ich gebe erst mal ein warmes, sicheres Heim und eine gute Versorgung. Außerdem gebe ich alle Liebe, die ich übrig habe, und das ist bei wenig Freunden, keinen Kindern und einer kleinen Familie sehr viel.

    Man sollte auch nicht unterschätzen, welchen wertvollen Beitrag Haustiere leisten: Menschen mit Haustieren sind glücklicher, gesünder!

    Darunter fallen keineswegs die Tiermessis, vertseht mich nicht falsch.

    Aber ein Kind, welches mit einem Haustier (oder mehreren) aufwächst, lernt viel mehr, als ein Kind ohne Haustiere. Es lernt Verantwortung, lernt, dass man mit Tieren sorgsam umgehen muss, dass sie, genau wie Menschen, krank werden und sterben können.

    Gerade Ratten finde ich als Haustiere für ein Kind ab ca. 10 Jahren sehr gut geeignet. So wird es an den Tod herangeführt, an die Pflege. Und da Ratten nicht so lange leben wie ein Hund, kann es sich nach ca. 2 Jahren immer wieder neu entscheiden, ob es noch weiterhin Tiere haben möchte oder nicht.

    Dabei muss es natürlich Eltern haben, die hinter ihm stehen.

    Leider können wir nicht jeden Tierhalter kontrollieren. Aber gibt uns das das Recht, die Tierhaltung generell zu verbieten?

    Wieviel alte Omis werden daran zugrunde gehen, wenn sie ihren alten Dackel nicht mehr behalten dürfen? Wievielen Kindern wird das Herz gebrochen, weil der geliebte Schnuffi nicht mehr da sein darf? Wieviele Menschen werden vereinsamen, weil ihre Tiere ihnen den einzigen Halt gegeben haben?

    Das hat nun eigentlich nichts mehr mit Zooladenkäufen zu tun. Aber auf das Tierhaltungsverbot musste ich einfach reagieren...


    Grüßlein!


    Edit:

    Es ma egoistisch klingen: wir Menschen brauchen Haustiere für unser seelisches und körperliches Wohl. Aber es ist einfach so.

    Und ein verantwortungsvoller Halter, der seine Tiere wirklich liebt, der wird ihnen das bestmöglichste Leben geben, was er kann.

    Hätte ich weniger Platz, hätte ich trotzdem Tiere. Dann eben keine Ratten, Hunde oder Katzen. Sondern Echsen, Frösche, Spinnen, die weniger Platz brauchen als Ratten.

    Aber ganz ohne Tier geht nicht.

  • Irgendein intelligenter Mensch hat mal gesagt: "Wir sind für immer verantwortlich für das was wir einmal gezähmt haben."

    Erstenseinmal sind wir Tiere, warum sollen wir also nicht mit Tieren zusammenleben?

    Ich sehe nicht ein warum Haustierhaltung nicht als eine Art Symbiose gesehen werden kann. Meine Tiere bekommen Gesundheit, gutes Futter, Aufmerksamkeit und müssen nicht ununterbrochen in Angst leben, ich dagegen habe sie als "Naturersatz".

    Ich habe lange und gründlich über Tierhaltung nachgedacht, als ich meinen ersten Fisch bekam. Was wäre aus unseren Ratten wenn wir sie nicht hätten? Den Großteil gäbe es gar nicht. Ich habe hier 2 Schwestern sitzen. Bei einem System im Gleichgewicht würde jede Rattenmutter in ihrem Leben 2 Ratten bekommen, die lang genug überleben um eigenen Nachwuchs zu bekommen. Die meisten unserer Haustiere würde es nicht geben. Denkst du sie vermissen gejagt werden und als Gebärmaschinen zu fungieren? Kann ich mir nciht vorstellen.

    Auch bei zb. vielen Ziersischen: Sie sind hauptsächlich Futter und verstecken sich in ihrer Heimat ununterbrochen. Im Aquarium bekommen sie Sicherheit und ein stressloses Leben mit gesichertem Futter. Sie zeigen dafür auch tolle Verhaltensweisen die in der Natur kaum zu beobachten sind.

    Ich verstehe auch nicht warum du sagst dass man sich lieber um die Tiere in der Natur kümmern sollte- schließt das eine das andere aus?

    Man kann darüber diskutieren ob es sinnvoll ist Tiere zu domestizieren, aber jetzt können wir sie ohne moralisch schwer durchsetzbare Handlungen nicht mehr loswerden.

  • Hallo,

    ich kann Lorna schon verstehen. Das sind sehr idealistische Ansätze aus tierrechtlicher Sicht.

    Es geht nicht darum, dass unsereins die Tiere nun wieder weggibt (das käme ja Aussetzen gleich) - die meisten hier haben ihre Ratten doch aus Notfällen. Das sehe ich nach wie vor als unsere Pflicht an, uns um die Lebewesen zu kümmern, die unsere Vorfahren gezähmt und gezüchtet haben und die "nun mal schon da" sind und auf uns angewiesen sind.

    Es geht darum, die Hobby-Haustierhaltung und die Nachzucht von Tieren für unser Hobby zu hinterfragen. Und da gehe ich mit Lorna konform.

    Da tut es mir dann auch Leid, Murphy, aber wenn ich lese, dass "Haustiere einen wertvollen Beitrag leisten", indem sie ihre Besitzer "glücklicher" und "gesünder" machen, Kindern das Thema "Verantwortung", "Pflege" und "Tod" näherbringen, usw., dann rollen sich mir die Fußnägel hoch. Kein Tier der Welt ist dazu da, um irgendetwas davon zu erfüllen. Ein Tierleben muss doch keinen Zweck für die Menschheit haben!

    Zitat

    Wieviel alte Omis werden daran zugrunde gehen, wenn sie ihren alten Dackel nicht mehr behalten dürfen? Wievielen Kindern wird das Herz gebrochen, weil der geliebte Schnuffi nicht mehr da sein darf? Wieviele Menschen werden vereinsamen, weil ihre Tiere ihnen den einzigen Halt gegeben haben?

    Dann sollen die Omis zu Grunde gehen und die Kinderherzen gebrochen werden! Wer so wenig mit sich selbst und seinem Leben anfangen kann, dass "Tiere einem den einzigen Halt geben", gehört meiner Meinung nach in Therapie. Das meine ich auch gar nicht ironisch, sondern ganz ernst. Ich kann doch nicht als erwachsener Mensch mein seelisches Wohlbefinden und mein mentales Gleichgewicht davon abhängig machen, ob sich in meinem Haus eingesperrte Tiere befinden? Das finde ich sehr bedenklich.

    Nehmen wir mal den (völlig utopischen) Fall an, alle Tierheime der Welt wären leer und es gäbe auch keine anderweitigen Notfälle. Dann würde ich keine Tiere halten. Ich mache das alles ja nicht meinetwegen (weil ich die Gegenwart von Tieren "brauche"), sondern der Tiere wegen, die in Not sind.

    Natürlich profitiere ich auch davon - man bekommt viel zurück, fühlt sich angenommen, wird geliebt, einige Tiere sind sehr dankbar. Aber das wäre mir nicht Grund genug, mir welche anzuschaffen.

    Ich liebe die Kleinen, die bei mir wohnen, wirklich sehr. Aber das wäre nicht nötig dafür, dass ich ihnen ein Zuhause gebe, genau so wenig wie es nötig wäre, dass sie mich mögen. ;)

    Zitat

    Ich sehe nicht ein warum Haustierhaltung nicht als eine Art Symbiose gesehen werden kann. Meine Tiere bekommen Gesundheit, gutes Futter, Aufmerksamkeit und müssen nicht ununterbrochen in Angst leben, ich dagegen habe sie als "Naturersatz".

    Eine Symbiose bezeichnet die freiwillige Vereinigung von verschiedenen Arten in einer Beziehung, die für beide vorteilhaft ist.

    Von Freiwilligkeit kann man aber dann nicht mehr sprechen, wenn jemand ein Tier "besitzt", ihm eine Leine umlegt oder es in einen Käfig sperrt.

    Ich finde, man sollte sich die Gefangenschaft, in der unsere Tiere bei uns leben (denn genau das ist es letztendlich) nicht zu rosa malen. Natürlich sollen unsere Tiere es bei uns gut haben und niemand sollte die Machtposition, die er als Tierbesitzer automatisch hat, je ausnutzen. Aber von Symbiose kann keine Rede sein, denn nur wir Menschen haben uns für diese Symbiose entschieden. Das Tier wurde nicht gefragt.

    Zitat

    Man kann darüber diskutieren ob es sinnvoll ist Tiere zu domestizieren, aber jetzt können wir sie ohne moralisch schwer durchsetzbare Handlungen nicht mehr loswerden.

    Da gebe ich Dir allerdings Recht!Wir sollten sie auch nicht "loswerden". Wir Menschen haben sie von uns abhängig gemacht, nun müssen wir auch die Verantwortung übernehmen und uns kümmern.

    Ich sehe es generell als ein erstrebenswertes Ideal, dass Tiere überhaupt nicht mehr von uns abhängig sind, aber das erreichen wir nicht, indem wir die, die jetzt schon da sind, fallenlassen, sondern es ist unsere Pflicht, uns zu kümmern und die Suppe auszulöffeln.

    (Nun gehen wir aber ganz schön ins Themengebiet "Ethik" und "Tierrecht"... passt nur noch grenzwertig zum eigentlichen Thema...)


    LG

    Rowe

  • hallo ihr,

    ich war heute erst in einer tierhandlung, weil ich nach einem neuen käfig eher gesagt einer voliere für meine ratzen schaun wollte.und dann habe ich mir blöder weise auch die tiere angeschaut, und sah dann ratten. es waren 3 stück und 1 von ihnen hatte keinen schwanz mehr. ich fragte bei dem händler nach, ob sie es gesehen hatten, und wie das zustande kam, drauf bekam ich nur die antwort :" ach, das hatte sie schon von anfang an". ich stand dann noch bei den 3 nasen. und hätte sie am liebsten mitgenommen. aber dann dachte ich wieder, nein, so leid sie mir tun, und so süß so traurig sie mich doch angeschaut haben, ich kann das den nächsten nicht antun. und bin dann ganz traurig und mit schlechtem gewissen aus der handlung mit meiner mutter rausgeagangen. Im nachinein, tut es mir für die 3 so unendlich leid, aber ich denke, ich habe das richtige getan...

  • Ich gebe Rowennah absolut Recht!!

    Um mal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Zoohandlungen sind schon allein aus dem Grund nicht vertretbar, weil sie Tiere (in unserem Fall Ratten) ZÜCHTEN. Die Zucht ist für uns, da wir uns um die bereits vorhandenen Notfälle kümmern wollen, und vorallem auch für die Natur und die Tiere selbst völlig kontraproduktiv.

    Natürlich wäre es für alle Beteiligten das Beste, wenn es keine Haustiere gäbe, aber es gibt nunmal Notfälle, die auf uns angewiesen sind und die garantiet vorallem aus Zooladenkäufen entstehen. Es ist von vornherein nicht gerecht Tiere zu "halten", aber genauso ungerecht wäre es sie jetzt, da sie da sind und Hilfe brauchen, nicht aufzunehmen und somit noch mehr Leid in ihr Leben zu bringen.

    Ich finde, wir sollten hier nicht darüber diskutieren, wer unwissend seine ersten Ratten aus der Zoohandlung geholt hat, sondern versuchen aufzuklären und jetzt, da wir dieses Wissen haben, keine noch so tolle Zoohandlung unterstützen. Denn die Zoohandlung kann so toll sein wie sie will und die Tiere dort super pflegen, sie verkauft sie dennoch als Ware und fördert weitere Notfälle und einen Überschuss an Tieren, die in der Natur nicht lebensfähig sind. Wer Tiere wirklich mag und das Beste für sie will, sollte sowas weder tun, noch unterstützen.

    LG, Ronja

  • peta hat meiner meinung nach über die jahre mächtig nachgelassen, aber darum geht es ja nicht...

    ich war letztens im fressnapf am südringcenter (rudow) und hab da mal nachgefragt, woher die kleinen babyratzen kommen.

    die verantwortliche war sehr freundlich, hat mir erzählt, dass sie selbst den nachwuchs kontrolliert und dass im aufenthaltsraum der angestellten ein käfig für den papa und ein käfig für die mama stehen, die zusammen mit ihren kleinen leben, die nicht verkauft wurden.

    das hat mich doch recht positiv überrascht muss ich sagen! beim kauf erhält der neue besitzer eine art kaufvertrag, wo er versichern muss, dass er die tiere nicht als futtertiere verwenden möchte, sondern die tiere artgerecht hält. zusammen mit adresse und telefonnummer, also so, wie es bei mir im TH war, als lynn mich zu ihrem leibeigenen machte ^^

    das hat meine meinung auch ein wenig geändert. zwar sind meine 2 auch notfellchen, aber wenn man sich im handel danach erkundigt, wo sie herkommen, etc spricht für mich nichts gegen einen lauf im zoohandel.

  • Hi

    Hast du die Ratten in ihren Käfigen denn anschauen dürfen? Wie lebten die da?

    Was genau ist besser an Zooladenratten, dass man die lieber "nachzüchten" lässt, als sich die zu nehmen, die schon da sind (sprich: Tierheim und Co)?

    Da fehlt doch noch ein ganz wesentlicher Punkt im Verständnis dafür, warum die meisten hier so hartnäckig dagegen sprechen, sich Ratten von Zuchten zu holen. Wir sind nach wie vor an einem Punkt, wo eine Zucht einfach nicht nötig ist, weil sich jeder "Bedarf" an Ratten mit Notfalltieren decken ließe.

    Im hiesigen Tierheim sitzen zB grad ca. 20 junge, liebe, superhübsche Ratten mit allen Farben, die man sich grad wünschen kann. Aber die sitzen da nun erstmal für ein paar Monate. Dahingegen hat die hiesige Züchtercommunity grad einen Wurf am Laufen mit ca. 16 Ratten, die jetzt schon alle vermittelt sind. Außerdem sind noch drei Würfe in Planung für die nächsten Wochen. Hätte man diese Abnehmer mal alle ins Tierheim geschickt wären die genauso glücklich mit ihren Ratten gewesen und es hätten keine zusätzliche Ratten produziert werden müssen.

    Was hat man erreicht?

    Die Tierheimratten sitzen weiter, eine Ratte muss eine anstrengende Geburt und schlimme Aufzucht erleben (so viele Babies sind anstrengend) und viele gesundheitliche Risiken eingehen und ein Mensch, der sich nen Teufel um das Leid von Ratten schert, hat sich ne goldene Nase verdient.

    Herzlichen Glückwunsch...

    Frustrierte Grüße

    Judith

  • Hi,

    PlagueRat, da hast Du den wesentlichen Punkt, den hier die Zucht- und Vermehrungsgegner immer ansprechen, wohl nicht so ganz richtig verstanden. ;)

    Es geht nicht prinzipiell darum, Zooläden und Züchter zu boykottieren, weil böse und Tierquäler und was weiß ich.

    Es geht darum, die Tierheime und Vermittlung zunächst einmal zu unterstützen, damit das ganze Notfallsystem weiter funktionieren kann. Ohne freie Notfallplätze keine neuen Aufnahmen... und die nächsten Notfälle müssen gucken, wo sie bleiben.

    Tierschutz ist eine tolle Sache, aber Notfalltiere brauchen Zeit, Platz und Geld. Am ehesten unterstützt man Auffangstationen oder Tierheime dadurch, dass man ihnen Tiere abnimmt und sie dadurch entlastet.

    Die Behauptungen "Zooladenratten sind alle immer vermilbt, krank, verhaltensgestört, schwanger, durch Inzucht entstanden, kommen alle aus Hinterhofvermehrung" sind natürlich übertrieben und verallgemeinert. Es gibt genug Züchter und Zooläden, die ihre Tiere ganz toll halten und auch nur Schutzvertrag und in Grüppchen abgeben. Das mag ja sein. Schön, dass es bei euch auch so einen Laden gibt. Dennoch tut Zucht und Vermehrung generell nicht Not, ganz egal, wie die Haltung aussieht. Es gibt Ratten bis zum Abwinken!

    Solange die Notfalltiere nicht alle ein Zuhause gefunden haben, braucht man überhaupt nicht zu produzieren und zu züchten. (Und danach auch nicht, meiner Meinung nach, aber das ist ein anderes Thema...)

    Notfälle kann man nicht verhindern, die gibt es leider immer wieder. Aber neue Babys kann man verhindern.

    Deshalb spricht immer etwas gegen einen Kauf im Zooladen oder beim Züchter.


    LG

  • Hey.

    Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen...

    Ohne die Zooläden gäbe es doch gar keine (bzw. kaum mehr) Notfellchen in den Tierheimen.

    Jetzt bitte, bitte, bitte nicht falsch verstehen. Ich bin gegen den Kauf von Tieren in einer Zoohandlung.

    Aber ist es nicht wirklich so?

    Jmd. geht in den Zooladen, kauft sich zwei Tiere, beide sind trächtig voilà: Zwei Notfallwürfe...

    Nehmen wir jetzt einfach mal rein in der Theorie an:

    Alle Rattenhalter werden mit einem Mal super verantwortungsbewusst, halten nur noch ein Geschlecht, vermehren, "züchten" nicht mehr, holen sich keine Tiere mehr aus der Zoohandlung, nur noch aus dem Tierheim bzw. aus Notfällen.

    Innerhalb von 3-4 Jahren gäbe es keine zahmen Farbratten mehr, weil alle gestorben sind und niemand mehr Nachwuchs produzieren würde.

    Sehe ich das richtig oder mache ich da, mal wieder, einen Denkfehler?

  • Huhu!  :winki:

    So sehe ich das auch, Mille!

    Unsere Babys kommen ja indirekt auch aus einer Zoohandlung - nur, dass sie da eben noch in der Mama waren.

    Aber es wird sowieso nie soweit kommen, dass es keine Ratten oder andere Kleintiere mehr gibt. Es wird immer Menschen geben, die versehentlich oder absichtlich Babys bekommen (Tierbabys!!!), die dann als Notfellchen landen.

    Wenn alle Ratteneckler nur noch Notfellchen aufnehmen, können wir die Zahl der Notfellchen nur geringfügig verringern. Es werden immer genug da sein, weil eben nicht jeder Rattenhalter weltweit in einem Forum wie dem Ratteneck ist und diese Denkweise übernommen hat.

    Und wenn auch noch so viele Tierschützer dagegen sind, es wird immer unvorsichtige oder unverantwortliche Menschen geben. Daher brauchen wir uns ganz sicher keine Gedanken machen, dass irgendwann mal keine Notfellchen mehr da sind.

    Und noch was zur Haustierhaltung allgemein: Die Menschen haben nun mla angefangen, Tiere zu domestizieren. Das können wir nicht mehr rückgängig machen. Würden wir alle unsere Haustiere sterben lassen, aussetzen oder sonst irgendwie "loswerden", würden viele Tierarten einfach aussterben, weil sie als Wildtier einfach nicht mehr leben können.

    Warum also Tierarten aussterben lassen, nur weil wir nach 1000 Jahren auf einmal doch einsehen, dass Tierhaltung nicht so schön ist wie Wildtiere?

    Es sterben schon genug Tiere aus, da müssen unsere Heimtiere nicht auch noch dran glauben. Daher wird mich auch niemand davon abbringen, Tiere weiterhin als Haustiere zu halten.

    Grüßlein!

  • Hey.

    Zitat

    Es werden immer genug da sein, weil eben nicht jeder Rattenhalter weltweit in einem Forum wie dem Ratteneck ist und diese Denkweise übernommen hat.

    Ich habe ja auch nur gesagt rein theoretisch ;)

    Und ich stimme dir vollkommen zu, dass es quatsch ist domestizierte Tiere auszusetzen, eben weil sie nicht mehr überleben könnten.

    Hast Du/habt ihr zufällig die Doku "Nach den Menschen" (oder so ähnlich) gesehen? War ziemlich abgefahren, wie sich die Welt verändern würde, wenn es auf einen Schlag keine Menschen mehr geben würde.

    Aber darum gehts ja hier (eigentlich) gar nicht ^^

  • Hey.

    Habe mal eben Youtube bemüht:

    *Video leider nicht mehr verfügbar*

    Ich glaube das war diese Reportage.

    Wirklich sehr interessant, auch wenn viele Spekulationen dabei sind.

    Würde aber sagen, jetzt wieder back to topic ;)

  • Hi,

    natürlich kommen die meisten unserer Notfellchen ursprünglich aus Zooläden bzw. Zooladenschwangerschaften, Futtertierzucht, usw.

    Und da dieser Unsinn nie aufhören wird, werden auch wir Notfallratten-Aufnehmer immer genug Tiere haben, um sie uns bis unter die Decke stapeln zu können. :rolleyes:

    Ob man theoretisch, wenn der völlig utopische Fall eintreten würde, dass es keine Notfellchen mehr geben würde, sich dann Haustiere vom Züchter kauft, hat was mit der Grundeinstellung gegenüber Tieren zu tun.

    Dazu hat jeder eine andere Meinung. Ich würde es ganz sicher nicht tun.

    Aber das ist eh Gerede über Eier, die nie gelegt werden. (Und würde in diesem Thread auch zu weit führen...)

    Diese Doku habe ich auch mal gesehen und fand sie echt spannend! :)


    LG

  • Hi,

    Ich bin ja generell dagegen, das Tiere in Zoohandlungen verkauft werden. Es gibt auf diversen Tierschutzseiten desöftern Petitionen für eine Gesetzesänderung z.B. xxx bitte ohne Zustimmung des Teams keine Petitionen posten!

    Aber solange es lebende Tiere in Zooläden zu kaufen gibt, hole ich mir auch von dort welche.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich schaue auch in Foren etc. nach ob gerade Rattis ein Heim suchen. Das ist hier oben aber nicht so oft der Fall und in den umliegenden Tierheimen gibt es auch so gut wie nie Ratten. Das TH in meiner Stadt nimmt nichtmal Kleintiere auf!

    Die Zooläden die es hier gibt bestellen auch eher selten Ratten, meistens bekommen sie die von Schlangenhaltern,die zuviele Babyratten haben oder von Leuten die die Lust an ihren Tieren verloren haben. Man könnte fast sagen das die Läden die Notfallstationen sind.

    Vor ein paar Wochen habe ich dort wieder 3 ganz süsse Huskyböckchen gesehen, die waren ca. 6 Monate alt. Wären nicht alle meine Käfige schon besetzt, hätte ich sie sicher mitgenommen.

    Und irgendwie passiert es immer, wenn alle meine Käfige voll sind, das Bekantte von irgendwelchen Bekannten, ihre Ratzis loswerden sollen. Sie ist die letzte und wenn du sie nicht nimmst, lässt sie sie verfüttern....

    Ich hab mal mit 1 Käfig und 2 Ratten angefangen, jetzt sind es 16 Ratten und 5 Käfige.

    Ob Notfellchen oder Zooladentier hält sich bei mir die Waage.

    Und wie Millemaus schon sagte auch Notfellchen sind nichts anderes als Zooladentiere, nur das sie schonmal von einem Menschen abgegeben oder ausgesetzt wurden.

    Also immer die Petitionen unterschreiben und hoffen das irgendwann ein Gesetz verabschiedet wird. Dann gibt es keine Tiere mehr im Zooladen und auch weniger Notfellchen!

  • Hi

    Sorry, fühl dich jetzt nicht auf den Schlips getreten, aber das was du da schreibst, ist ja ne richtige Doppelmoral...

    Das versteh ich ja überhaupt nicht, auf der einen Seite sollen wir alle wo unterschreiben, damit Tiere nicht mehr in Geschäften verkauft werden, auf der anderen Seite kaufst du sie da selber und das ist vollkommen in Ordnung?

    Sehr überzeugend ist das nicht.

    Und Notfallratten kriegt man überall, auch in Stralsund. Immerhin ist da dann auch Rostock, Lübeck und Hamburg nicht weit. Und da gibts immer wieder Ratten. Und zur Not wartet man halt mal ein bisschen auf seine Tiere.

    Wer wirklich verstehen würde, worum es geht bei so einem Verbot von Tieren in Geschäften, der könnte auch warten oder ne größere Organisation (Transport) auf sich nehmen, um an seine Tiere zu kommen.

    Liebe Grüße

    Judith

  • Hey.

    Ich stimme Judith da vollkommen zu!

    Um an meine Ratten zu kommen bin ich insgesamt mehr als 600km gefahren.

    Die ersten kamen aus Gießen (wurden mir entgegen gebracht, 200km hin und zurück), der nächste aus einem TH in der Nähe (jeweils 15km hin und zurück), dann einer aus einem Dorf weiter (ca. 5km hin und zurück) und der letzte kam ursprünglich aus Kassel (wurde mir auch ein Stück entgegengebracht, ca 120km hin und zurück).

    Nur zur Information: Das nächste Zoogeschäft, welches Ratten verkauft ist gerade mal 8km entfernt...

  • Hi

    Ja, lol, mein nächster Zooladen mit Ratten ist auch grad mal 500m weg. Da hatte ich meine allerersten Ratten sogar her, vor einigen Jahren, als ich über Forum und Tierheim noch gar nicht nachgedacht hab (Tierheim gabs da wo ich herkomm/Land nur so vom Hörensagen für Hunde und Katzen, irgendwo weit weg ;) ). Schön blöd, im nachhinein betrachtet, aber man lernt ja dazu, die beiden waren natürlich krank und scheu. Die nächsten kamen vom Tierheim (das immerhin auch immer 1,5h hin und 1,5h zurück ist) und in der Hoffnung, den Rattis im zooladen zu helfen wurde da zwei Jahre später als ich in der NFV dann war, das Vet-Amt vorbeigeschickt. ;)

    @Mille

    OK, da hast natürlich ordentliche Transportwege gemacht, der Durchschnitt ist das sicher nicht ;) Aber ich hab hier auch zwei so 600km-Mäuschen sitzen und vor zwei Wochen hab ich ner Interessentin einen Transport von 400km organisiert. Da wurde nach den passenden Ratten gesucht und die gab es hier im Moment halt leider nicht. Und sie sagte mir gestern bei der Nachkontrolle auch, naja, wenn das nun nicht geklappt hätte, dann hätte sie jetzt eben noch keine Ratten. Sie will NFV-Ratten und wenn es die grad nicht gibt, dann muss sie halt warten und hätte eben erst in ein paar Monaten wieder Ratten. Aber ins Zoogeschäft wär sie nie gegangen. NFV-Ratten wirds immer geben und da kann sie auch drauf warten.

    Da war ich dann direkt gerührt ;) Sowas hört man nimmer so oft.

    Liebe Grüßle

    Judith

  • Hallo,

    Zitat

    Und wie Millemaus schon sagte auch Notfellchen sind nichts anderes als Zooladentiere, nur das sie schonmal von einem Menschen abgegeben oder ausgesetzt wurden.

    was aber nicht bedeutet, dass es keinen Unterschied macht, ob man diese Tiere direkt im Laden kauft oder "second-hand" im Tierheim bekommt!

    Beim Kauf im Laden unterstützt Du die Nachfrage und Neuproduktion, im Tierheim nicht.

    Zitat

    Also immer die Petitionen unterschreiben und hoffen das irgendwann ein Gesetz verabschiedet wird. Dann gibt es keine Tiere mehr im Zooladen und auch weniger Notfellchen!

    Sorry - dass jemand eine Petition gegen Lebendverkauf von Tieren unterschreibt und gleichzeitig immer wieder in den Zooladen rennt, um sich dort Ratten zu kaufen, finde ich einfach daneben und falsch.

    Peta ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei, aber die würden sich an die Stirn schlagen, wenn sie wüssten, dass ihre Petitionen so falsch verstanden werden.

    Das wäre so, als würdest Du mit einem Mettbrötchen in der Hand auf einem Vegetarier-Treffen erscheinen und sagen: Stimmt, Fleisch essen ist echt doof, bin voll dagegen!

    Was denn nun?

    LG

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