Trockenfuttergabe - Napf oder nicht?

  • Hallo,

    es geht um die Frage, wie ihr euren Ratten das Trockenfutter anbietet - im Napf, verstreut, in einer Buddelkiste - wenn letzteres, mit welchem Inhalt, usw.

    Es soll auch darum gehen, wo die Vor- und die Nachteil der einzelnen Fütterungsmethoden liegen, damit jeder für sich überlegen kann, ob für ihn evtl. eine andere Methode in Frage kommt oder ob er bei seiner bleibt.

    In einigen anderen Threads ist dieses Thema schon am Rande mit aufgetaucht, war dort aber nicht ganz richtig am Platz. Deshalb mache ich hier mal ein eigenes Thema auf, weil ich es eben auch interessant finde.


    Ich persönlich habe meinen Ratten immer einen Napf hingestellt. Warum? Es war naheliegend, ich hab nicht weiter gedacht. Macht ja jeder so. Hm.

    Dann unterhielt ich mich mal mit Frauke darüber (Futterprojekt, sicher kennen sie viele) und sie erwähnte, dass sie ihren Ratten das Trockenfutter nicht im Napf gibt, sondern sich die Kleinen die Körner suchen müssen. Die Idee dahinter war, dass die Futtersuche ja die natürlichste Beschäftigung sei. Niemand sonst, außer unseren Haustieren, bekommt das Futter wie im Schlaraffenland fressfertig im Napf serviert. Eigentlich kein Wunder, dass auch viele Haustiere zu dick werden. Das Suchen, Schnüffeln, Wühlen und Graben ist eigentlich ja die artgerechte Bewegung überhaupt.

    Ich wollte das gern mal ausprobieren, hatte jedoch immer ein großes Problem: Ich nehme meist alte und/oder kranke Tiere auf, die es nicht nur gewohnt sind (durch Vorbesitzer oder Tierheim), aus dem Napf zu essen, sondern auch noch teilweise Probleme mit dem Essen haben, sehr dünn sind, zugefüttert werden müssen, o.ä. Bei solchen Ratten hätte ich viel zu große Bedenken, dass sie nicht genügend abbekommen. Wenn ich denen jedoch das Trockenfutter im Napf anbiete, machen sich die anderen keine Mühe, es zu suchen und die Aktion wäre umsonst. Und das Rudel zur Essenszeit (also quasi den ganzen Tag) trennen, damit alte/kranke Rattis ihr Näpfchen und die gesunden ihre verstreutes Futter bekommen, macht wenig Sinn.

    Zur Zeit hab ich ja auch ein Rudel junger, gesunder Damen, bei denen habe ich das Ganze mal getestet und das Trockenfutter in einer großen Schale Hanfstreu verteilt. Sie fanden das klasse, haben gewühlt und gewühlt und waren mächtig stolz, wenn sie ein Korn fanden, haben es dann auch vehement veteidigt vor den anderen.

    Leider fingen sie daraufhin an, das Frischfutter im Streu zu verstecken... :( Da habe ich die Streuschale wieder rausgenommen.

    Jetzt biete ich so eine Schale beiden Rudeln im Freilauf an, wo es a) kein Gemüse gibt und b ) weniger erfolgreiche Rattis in der kurzen Zeit auch nicht verhungern. Im Käfig gebe ich das Trockenfutter im Napf.


    Wie sieht das bei euch aus? Wie handhabt ihr das und warum so?

    Bin auf eure Antworten gespannt.


    LG

  • Hallo,

    also Ich fütter nun schon ca. seit nem 3/4 Jahr komplett ohne Napf- sowohl TroFu als auch FriFu (abgesehen von Brei, geriebener Möhre etc.^^).

    Ich verstreu das Futter in den Bodenwannen auf der Zeitung. Da da überall Papierfetzen/-streifen und Rindenstücken etc. liegen haben sie da genug Möglichkeiten Ihr Futter zu erschnüffeln. Noch dazu gibt es eben Futter in Pappkartons, Toilettenrollen, in Zewa gewickelt usw. um Abwechslung reinzubringen. Das mach Ich auch bei älteren Ratten so (meine Ältesten sind nun 2 1/2) und habe keine Bedenken, dass sie nicht genug finden, solang sie fit sind. Man muss eben beobachten. Ansonsten würde Ich wohl einen Teil des Futters im Napf anbieten, und den Rest wie beschrieben.

    Muss aber dazu sagen, dass Ich eben nur ein kleines Rudel besitze. ;) Da ist das alles überschaubar wer wieviel sucht und findet.

    Edit: Ich habe das ''warum'' vergessen: Ich finde es ist die naturnaheste Form der Fütterung zu Hause, die Ich meinen Tieren ermöglichen kann, und möchte Ihnen auch innerhalb des Käfigs Spaß und Abwechslung bieten- und da bietet sich die Futtergabe eben an. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.

    Liebe Grüße

    ayenne

  • Hi

    Ich halte da wenig davon, aus den ähnlichen Gründen wie Rowennah. Sowas ist nett für junge, gesunde Ratten, aber es gibt auch genug Gründe, die dagegen sprechen.

    Anders in der freien Natur streben wir in der Heimtierhaltung doch gewisse Ideale an: Chancengleichheit, gewisse Hygienestandarts, Ernährung ohne Mangelerscheinungen

    Das sind Sachen, auf die in freier Natur gut verzichtet werden kann. Da uns aber etwas daran liegt, dass unsre Tiere alle gleich gesund alt werden, sieht unsre Fütterung ja anders aus. Da gehört dazu, dass jede Ratte im Rudel, egal wie alt und beweglich, die gleiche Menge an Futter abbekommt und dabei auch gleich ausgewogen. Alte, behinderte und kranke Ratten wären durch eine reine "Buddel-Fütterung" benachteiligt und müssten gesundheitliche Einbußen in Kauf nehmen. Selbst wenn sie noch etwas buddeln können, wird es unweigerlich dazu kommen, dass die jungen Ratten sich schneller alle hochkalorischen Leckerstückchen ausgraben und die langsameren Ratten nur noch Körner fressen. Mangelerscheinungen wären die Folge.

    Das wär also höchstens bei jungen gesunden Ratten sinnvoll und dann vll wenn man mit Pellets füttert....

    Hygienefaktor. Ja, in die Futterschale wird auch reingepinkelt. Und Futter wird in die Toilette gezerrt. Das stimmt.

    ABER, wir füttern doch immer so viel, wie die Ratten an einem Tag restlos auffressen können. Diese Kontrolle fehlt bei der Buddel-Methode vollkommen. Wir leeren doch jeden Tag die restlichen Schalen aus, wechseln auchmal den Futternapf und so gibts jedesmal neues Futter in einer trockenen Schale.

    Der Unterschied ist, dass das Futter im Napf schon mal feucht wird, dann aber wieder trocknet, weils offen liegt. Ist es eingegraben, liegt es IN der Feuchtigkeit und gärt da so vor sich hin - ein Paradies für Schimmel und Bakterien. Zumal die Körner viel länger in dem Streu liegen, weil immer auch unentdeckte Reste bleiben und die können dann schonmal "ziehen", bis das nächste Mal das Streu gewechselt wird.

    Wenn die Ratten nicht mehr gut fressen, merke ich das, wenn das Futter eh vergraben ist? Oder merk ich das erst, wenn die Ratte abmagert?

    Das sind alles Punkte, die für mich gegen eine generelle Fütterung ohne Napf sprechen.

    Natürlich ist es in freier Natur anders. Da haben die langsamen Ratten halt Pech und sterben früher. Und das ist ja ein Punkt, wo wir auf das "natürliche" wieder gerne verzichten ;)

    Machen kann man das aber schon. Ich mach das auch, aber nur mit Leckerlis, wo keiner einen Nachteil hat, wenn er sie nicht findet, weil nicht das Leben davon abhängt, sozusagen. Ich biete im Auslauf gerne Raschelboxen mit zeitung, wo Leckerlis versteckt sind, oder streu über die Streu beim frisch gereinigten Käfig etwas Haferflocken drüber. So können sie auch suchen und schnüffeln.

    Es muss aber jeder selber wissen, wo er seine Haltung zwischen "natürlich" (also Wildratten-Style) und "steril" (also Laborratten-Style) einordnet. Ein absolutes "Perfekt" gibts da nicht.

    LG

    Judith

  • Hallo,

    bei mir sind es auch Hygienegründe, warum es im Normalfall einen Napf fürs Futter gibt.

    Mein Rudel benützt leider die Klos nicht immer so, wie es wünschenswert wäre und es landen auch einige Köttel auf den Etagen. Würde ich da irgendwo Futter hinstreuen, dann läge das mit den Kötteln gemischt und das ist einfach unhygienisch.

    Vom Beschäftigungs- und Bewegungsfaktor her wäre das Verstreuen von Futter eigentlich schon sehr wünschenswert (vorausgesetzt man hat nicht alte oder kranke Ratten im Rudel, die dann nicht mehr das abbekommen, was sie sollten), da in meinem Rudel gerade alle soweit fit sind und 1-2 echt abnehmen müssten.

    Ich verstreue oder verstecke im Auslauf öfter mal was: Haferflocken, einen Teil des normalen Trockenfutters, einige Mini-Käsewürfelchen, gekochten Reis ... also mehr Leckerlis als Futter.

    Da wird dann auch immer eifrig gesucht.

  • Huhu!  :winki:

    Also, ich füttere eigentlich alles im Napf, auch das FriFu.

    Klar, dadurch kann ich mir das Übergewicht von Finchen erklären...  :pein:

    Aber da wir ja einen sehr unübersichtlichen Käfig haben, ist es mir im Napf lieber. Unsere Mädels bunkern zum Glück nicht, deshalb muss ich nie den ganzen Käfig durchsuchen nach Resten, gerade vom FriFu.

    Würde ich ihnen das Futter so hinstreuen, würden sie sicher mehr bunkern, bzw. ich müsste jeden Tag den gesamten Käfig durchsuchen.

    Allerdings gibt es kleine Leckerlis wie Getreidekörner oder krümelige Drops oder Bananenchips gerne mal in die Wanne mit Streu und Stroh.

    Das sollen sie ja suchen, und das kommt auch nicht um, wenn es mal ein paar Tage bis zur nächsten Reinigung liegen bleibt.

    Für Leckerlis oder für den Auslauf finde ich die Variante ohne Napf sehr gut.

    Normales Futter kommt bei uns aber weiterhin in den Napf.  :)


    Grüßlein!

  • Hallo,

    ich fuetter alles im Napf. Das hat bei mir 2 ganz einfache Gruende:

    1. Ich habe sehr gemischte Rudel und kann es meinen ueber 2 jaehrigen mit HHL und Tumoren geplagten Senioren nicht zumuten, ihr Futter auch noch zu suchen, die nehmen auch so schon genug ab

    2. Der Punkt Hygiene. Meine Ratten buddeln die Klos auch gerne mal leer und pieseln ueberall. Ich finde das einfach nicht gut, wenn die Koerner in der eigenen Pischilache liegen

    Ich habe auch kein Einstreu (ausser in der Toilette) und muesste dann eine Schale mit Streu extra reinstellen bzw fuer diese auch noch extra Platz schaffen. Mein Dom ist recht spaerlich eingerichtet (meist nicht mehr als 2 Teile pro Ebene) damit sie auch noch genug Laufflaeche haben und da kann ich sowas garnicht einfach so reinstellen, muesste umstrukturieren.

    Bei meinen Hamstern handhabe ich das uebrigens anders. Sie haben Futterschaelchen, aber ich streue das TroFu in die Einstreu, Gruenfutter gibt es im Naepfchen. Bei meinem Senior mache ich beides, damit er auch noch den Napf hat, wenn er nicht suchen mag oder kann.


    LG

    Lakes

  • Hey,

    also, bis vor kurzem habe ich nur im Napf gefüttert.

    Da ich mir aber dachte, dass die Kleinen noch sehr fit, verspielt und agil sind, muss ja nicht hauptsächlich im Napf gefüttert werden.

    Nun handhabe ich es so, dass ich oft das Trofu in kleine Zewabeutelchen wickel und diese im ganzen Käfig verteile.

    Zusätzlich habe ich alte Eierkartons (die Backterien in der Hitze abgetötet!) in die ich ein paar kleine Löcher gebohrt hatte und die auch ein wenig Trofu kommt.

    Da das immer so toll raschelt, wird der Karton natürlich erstmal durch den ganzen Käfig gepfeffert und dann versucht durch die Löcher an das Futter zu kommen.

    Ab und zu nehme ich dann noch Klopapierrollen, in die auch Trofu rein kommt und die ich dann an beiden Seiten zuklappe.

    Das Frifu mache ich oft auf Spieße und hänge diese im Käfig auf oder ich lege auf die Treppe mal ein paar Stückchen, damit sie wissen, dass sie suchen müssen.

    Ab und zu gibt es aber auch noch das Futter im Napf (hauptsächlich das Frifu), damit sie auch mal ein wenig bequem sein können.

    Im Auslauf sind die Körner auch überall verteilt. Da kann ich sie ja schnell wieder aufsammeln, wenn der Auslauf beendet ist ^^


    Warum ich so fütter?

    Meine Rattis sind eben noch sehr jung, wollen spielen, suchen, rennen und di eganze Welt erkunden und sind auch sehr agil.

    Da sie eigentlich fast 24 Stunden am Stück beschäftigung brauchen, handhabe ich es eben so, dass im Käfig eben auch mal etwas Beschäftigung ist.

    Ich finde einfach, dass die Rattis in dem Alter einfach noch sehr wuselig sind und viel Beschäftigung brauchen. Sowohl im Auslauf, als auch im Käfig.

    Und natürlich möchte ich ihnen so viel Beschäftigung bieten können, wie es geht, auch wenn ich mal grade keine Zeit habe, mich mit ihnen zu beschäftigen.

  • Meine haben einen Napf. Teilweise sind sie einfach zu alt/krank/behindert um sich Futter noch suchen zu können und so viele Versteckmöglichkeiten habe ich gar nicht um jeden Tag eine Tagesration für 8 Nasen zu verstecken. Daher verstecke ich immer nur Leckerlies.

  • Hallöchen!

    Unsere Ratten bekommen ihr Futter (Trocken~ und Frischfutter) in Näpfen serviert. Gelegentlich gibt es mal einen Spiess auf dem sich Frischfutter befindet. Im Auslauf werfe ich das Futter in den Auslauf, dass sich das verteilt und sie es sich zusammensuchen müssen. Leckerchen werden gerne in irgendwas eingepackt gegeben, aber auch nicht immer.

    Mir sind Näpfe lieber, da habe ich nicht das Gefühl, dass meine Ratten zu wenig zum futtern bekommen. :)

    Grüßchen :bufly:

  • meine beiden Ratties müssen sich für das Futter auch nich anstrengen, sie bekammen es in ihren napf... Als noch alle gesund waren hab ich es oft versteckt, aufgehängt (in einem kleinen Napf, der dann herumschaukelt) etc. aber mit dem kleinen Böckchen mit dem gebrochenen Beinchen ist das leider nicht mehr möglich :(

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