Hallo,
ich habe gerade den Thread "Gegen Zooladenkäufe" gelesen. Ich frage mich, ob man mit dieser Einstellung, die ja auch etwas Richtiges in sich hat, der Ratte als Individuum gerecht wird.
Die Ratte, die im Zooladen angeboten wird, hat sich ihr Schicksal ebenso wenig ausgesucht wie die Ratte in der Notfallvermittlung. Aus meiner Sicht hat die Zooladenratte somit nicht weniger Recht auf ein liebevolles Zuhause als die Ratte aus dem Tierheim.
Das Argument, dass Menschen mit den Zooladenratten Geld verdienen wollen, ist ja völlig korrekt. Allerdings finde ich die Profitgier als menschlichen Charakterzug nicht verwerflicher als die Verantwortungslosigkeit, die viele Ratten in die Tierheime und in die Notfallvermittlungen bringt. Es ist doch so einfach, sich ein Tier anzuschaffen und es dann wieder abzugeben, wenn man es über hat. Natürlich werden bei der Abgabe im Tierheim die wenigsten so ehrlich sein und sagen, dass sie einfach keine Lust mehr haben, wo ihnen doch die plötzlich aufgetretene Allergie helfen kann, das Gesicht zu wahren.
Ich will die Anerkennung der Arbeit aller Notfallhelfer in keinster Weise schmälern. Ganz im Gegenteil, diese ist für mich eigentlich das einzige griffige Argument, Ratten aus Tierheimen oder Notfallvermittlungen zu übernehmen. Aber für jede im Zooladen gekaufte Ratte kommen aufgrund der Profitgier der Vermehrer und Verkäufer ebenso drei neue hinterher wie im Tierheim aufgrund der Verantwortungslosigkeit der Vorbesitzer.
Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass jede Zooladenratten eigentlich nicht als Liebhaberratte, sondern als Reptilienfutter vermehrt wurden. Wird sie nicht verkauft, endet sie sicher auch als solches. Der Handel mit Futterratten scheint groß zu sein. Googelt mal das Stichwort "Futterratte". Für mich heißt das, egal ob man Ratten im Zooladen kauft oder nicht, vermehrt werden sie ohnehin, weil das große Geld mit ihnen nicht mit den Ratten- sondern mit den Reptilienliebhabern verdient wird.
LG nachtfalter