ZitatWeil vll nicht jeder Rattenanfänger mit traumatisierten, schwierigen oder chronisch kranken Tieren zu Recht kommt?
Das Argument kann ich zum einen auf jeden Fall nachvollziehen. Wenn ich daran denke, dass ich als blutiger Anfänger (trotz vorheriger Information und genügend Lektüre) meine drei Böckchen aus dem Tierheim habe.
Trotz ihrer 10 Monate bei mir und intensiver Pflege bin ich zu ihnen nie wirklich vorgedrungen. Sie nehmen zwar Leckerli von meiner Hand, aber hochheben kann ich sie bis heute nicht. Bei jedem lauten Geräusch verziehen sie sich in ihre sicheren Ecken.
Ich liebe meine Tiere und würde nie auf die Idee kommen sie abzugeben. Aber es gibt genug Anfänger, die stellen sich die Rattenhaltung einfacher vor. Sind ungeduldig mit ihren ersten Nasen und wollen unbedingt zahme Tiere.
Hier tritt aber der Punkt ein, wo ich deinem Argument widersprechen muss. In Zoohandlungen gibt es aufgrund der schlechten Haltung genauso viele verstörte, ängstliche Tiere wie man sie eben in Tierheimen und Pflegestellen findet.
Jeder von uns kennt die Zustände in den örtlichen Tierhandlungen. Somit schaffen sich blutige Anfänger dann gerne mal kranke, verstörte oder sogar schwangere Nasen an, mit denen sie genauso überfordert sein werden, wie mit schwierigen Ratten aus den THs. Die Folge sind dann auch wieder Notfallnasen, die abgegeben wurden und die THs und Pflegestellen überschwemmen.
Ebenso kann man als Anfänger mit der richtigen Vorkenntnis aber auch zahme, zutrauliche Tiere in Pflegestellen und THs finden. Sicher ist das mit mehr Aufwand verbunden, als eben in die örtliche Tierhandlung zu gehen. Aber es lohnt sich allemal.
Wie gesagt, ich denke, dass viele Tiere in der Tierhandlung oftmals aus Faulheit gekauft werden. Ich will ein Tier und zwar JETZT. Warum also lange informieren und in THs und Pflegestellen suchen? In der örtlichen Zoohandlung hocken ja genug rum. Käfig (der, wie wir ja wissen, oft die falschen Maße hat) gibt es auch gleich dazu.
Für mich sind Zoohandlungen seit Jahren keine Option mehr. Und ich hoffe, dass es immer mehr Menschen so gehen wird. Auch wenn ein kompletter Stopp vom Handel mit dem Tier als Ware wohl leider ein utopischer Traum bleiben wird.
Glg
Nina