Sind Ratten aus Zooläden nicht auch irgendwie Notfellchen?

  • Zitat

    Weil vll nicht jeder Rattenanfänger mit traumatisierten, schwierigen oder chronisch kranken Tieren zu Recht kommt?

    Das Argument kann ich zum einen auf jeden Fall nachvollziehen. Wenn ich daran denke, dass ich als blutiger Anfänger (trotz vorheriger Information und genügend Lektüre) meine drei Böckchen aus dem Tierheim habe.

    Trotz ihrer 10 Monate bei mir und intensiver Pflege bin ich zu ihnen nie wirklich vorgedrungen. Sie nehmen zwar Leckerli von meiner Hand, aber hochheben kann ich sie bis heute nicht. Bei jedem lauten Geräusch verziehen sie sich in ihre sicheren Ecken.

    Ich liebe meine Tiere und würde nie auf die Idee kommen sie abzugeben. Aber es gibt genug Anfänger, die stellen sich die Rattenhaltung einfacher vor. Sind ungeduldig mit ihren ersten Nasen und wollen unbedingt zahme Tiere.

    Hier tritt aber der Punkt ein, wo ich deinem Argument widersprechen muss. In Zoohandlungen gibt es aufgrund der schlechten Haltung genauso viele verstörte, ängstliche Tiere wie man sie eben in Tierheimen und Pflegestellen findet.

    Jeder von uns kennt die Zustände in den örtlichen Tierhandlungen. Somit schaffen sich blutige Anfänger dann gerne mal kranke, verstörte oder sogar schwangere Nasen an, mit denen sie genauso überfordert sein werden, wie mit schwierigen Ratten aus den THs. Die Folge sind dann auch wieder Notfallnasen, die abgegeben wurden und die THs und Pflegestellen überschwemmen.

    Ebenso kann man als Anfänger mit der richtigen Vorkenntnis aber auch zahme, zutrauliche Tiere in Pflegestellen und THs finden. Sicher ist das mit mehr Aufwand verbunden, als eben in die örtliche Tierhandlung zu gehen. Aber es lohnt sich allemal.

    Wie gesagt, ich denke, dass viele Tiere in der Tierhandlung oftmals aus Faulheit gekauft werden. Ich will ein Tier und zwar JETZT. Warum also lange informieren und in THs und Pflegestellen suchen? In der örtlichen Zoohandlung hocken ja genug rum. Käfig (der, wie wir ja wissen, oft die falschen Maße hat) gibt es auch gleich dazu.

    Für mich sind Zoohandlungen seit Jahren keine Option mehr. Und ich hoffe, dass es immer mehr Menschen so gehen wird. Auch wenn ein kompletter Stopp vom Handel mit dem Tier als Ware wohl leider ein utopischer Traum bleiben wird.

    Glg

    Nina

  • Hallo,

    ich kann dieses Argument 0 nachvollziehen. Nicht jede Tierheimratte ist traumatisiert, schwierig oder chronisch krank... Das würde ja bedeuten, dass Zooladen- oder Züchtertiere das Gegenteil sind und sorry, aber gerade Zooladentiere sind oftmals extrem traumatisiert und verhaltensauffällig.

    Gerade wenn noch ein Vermittler oder eine Pflegestelle zwischen TH und Halter steht können eben diese, die passenden Tiere aussuchen.

    Ich hatte in meiner Zeit als Rattenhalter immer nur Tiere aus Großnotfällen, aus THen, aus privaten Pflegestellen usw usf. Meine ersten vier Mädels damals kamen aus dem Münchener Großnotfall. Warum? Ganz einfach, weil das mein Beitrag zur Hilfe ist. Und nein, für mich sind Zooladentiere keine Notfalltiere. Notfall definiere ich für mich anders.

    Steffi

  • Hey.

    Ich kann da LaKara nur zu stimmen.

    Ich habe 5 Jungs aus der Notfallvermittlung: Tolle, wirklich mega mega tolle Tiere. Lieb, zahm, schmusig, gelehrig, neugierig usw.

    Ich hatte 1 Ratte aus dem Tierheim: War die liebste Schmuseratte überhaupt. Er war zwar taub und blind, aber da kann das TH ja nichts für!

    Ich habe 1 Ratte aus der Zoohandlung (über Umwege zu mir gekommen): Bissig und menschenscheu. Ständig nervös und hektisch wenn Menschen um ihn her sind. Von Anfang an.

    Und zu dieser Ratte bin ich nur gekommen, weil die Leute aus der ZH einem Unwissenden zwei Ratten verkauft haben. Und zwar Männchen und Weibchen. Beide waren aber - laut ZH - Männchen. So viel dazu... Der Mann wollte daraufhin beide Tiere in den Kanal schmeißen. So ist das Männchen zu mir gekommen und das Weibchen habe ich vermittelt.


    Das hat meine persönliche Meinung von ZHs geprägt.

    Ich habe bisher nur Tiere aus Notfällen/dem TH aufgenommen und dabei wirds auch bleiben. Ich habe keine Lust mir beißende, trächtige oder kranke Tiere an zu lachen, die dann möglicherweise auch noch das "falsche" Geschlecht haben. In THs und bei der Notfallvermittlung "weiß man wenigstens, was man bekommt".

    Denn klar gibt es bei Notfällen und in THs bissige/scheue Tiere. Aber das wird einem doch kein TH-Mitarbeiter vorenthalten. Zumindest kenne ich es nur so, dass es einem gesagt wird, wenn die Tiere "Macken" haben.

  • Weil vll nicht jeder Rattenanfänger mit traumatisierten, schwierigen oder chronisch kranken Tieren zu Recht kommt?

    Ein Notfellchen ist ja nicht immer krank und traumatisiert sondern durchaus für manche einfach zu alt. Anstatt man auch diesen Ratties eine Chance gibt geh ich aber noch lange nicht in den Zooladen und kauf dort eine.

    Das du froh über deine Ratties bist das steht hier ja nicht zur Disskusion. Es geht ja darum das es einfach viele Notfälle gibt die auch ein schönes zuhause brauchen.

    Bevor man in den Zooladen rennt sollte man meiner Meinung nach erstmal in den Tierheimen schauen oder in den Foren wo genug Nasen sitzten und ein Zuhause suchen. Deshalb ist Aufklärung auch so wichtig und dafür ist das Forum da

    coco

  • Zitat

    Deshalb ist Aufklärung auch so wichtig und dafür ist das Forum da

    Was mich wieder in Frage stellen lässt, wieso nicht über Züchter oder Futtertiere gesprochen werden darf.

    Wenn man hier immer wieder einmal liest, dass Jemand eine Futterratte gekauft hat und diese jetzt integrieren will etc., liegt das wohl auch sehr daran, dass einfach keine Aufklärung erfolgt.

    Ansonsten wüsste man nämlich, dass man bei als Futterratten gezüchteten Tieren nicht mehr wirklich von für die Haustier Haltung geeigneten Tieren sprechen kann.

  • Hallo,

    ich denke es steht außer Frage, dass man sowohl in Zoohandlungen als auch in Tierheimen/Notfallvermittungen Ratten jeden Chararkters erhalten kann. Für mich ist dies daher nur bedingt ein stichhaltiges Argument für oder gegen Zooladenkäufe.

    In der Notfallvermittlung lernt man die Ratten sicherlich gut kennen und kann letztlich einiges über den Charakter des einzelnen Tieres sagen, zumindest bei den etwas älteren Tieren. In den Tierheimen ist ein derartig intensives Kennenlernen des einzelnen Tieres aus Zeitgründen sicher nicht immer möglich. Der Verkäufer im Zooladen hat diesbezüglich wohl eher den geringsten Überblick.

    Eine meiner beiden Ratten aus einem Tierheim ließ sich nicht gerne anfassen und hat auch gebissen. Die andere war handzahm und hat mich nie gebissen. Beide waren schon 1,5 Jahre alt als ich sie zu mir holte. Die Mitarbeiterin des Tierheimes konnte mir im Vorfeld dennoch keine konkreteren Angaben zum Charakter der beiden machen.

    Bzgl. des Wesens meiner beiden Ratten aus der Zoohandlung habe ich keinerlei Informationen von der Verkäuferin bekommen und auch nicht erwartet, zumal die beiden noch ganz jung waren. Letztlich sind die zwei zwar sehr zurückhaltend und ruhig geworden. Sie lassen sich jedoch ohne Probleme auf die Hand nehmen und sind so arglos, dass sie sicher niemals beißen würden.

    LG nachtfalter

  • Ich denke das es in erster Linie nicht ums anfassen geht. Das sich eine Ratten gern oder nicht gern anfassen lässt ist letzten endes ja ihre Entscheidung. Ich finde es nicht wichtig das sich eine Ratten nicht anfassen lässt. Die Hauptsache ist das es ihr gut geht und sie sich im Rudel wohl fühlt. Wir können ihr so oder so nie das leben im rudel ersetzten das geht gar nicht.

    Bei meinen Pflegefällen ist es mir deshalb nicht wichtig ob sie sich anfassen lässt oder nicht sondern das es ihr einfach gut geht. Das sie Gesundheitlich auf dem Damm ist.

    coco

  • Hallo Judith

    ich habe nirgends gesagt, dass Tierheime bzw. Notfallvermittler Tiere

    produzieren. Dennoch haben wir stets und ständig Secoundhandratten in Pflege.

    Mal mehr, mal weniger. Und warum ? Nicht immer wegen dem Zoohändler

    um die Ecke, der die Tiere schlecht hält und schnell verhökert. Schuld

    sind oftmals die Leute selbst, die sich nicht vorher kundig machen, welcher Aufwand auf sie zukommt, wenn sie Tiere aufnehmen.

    Ein Lifestyle-Leben mit Kanada-Urlaub ist in der Gesellschaft allemal mehr wert als der Blödi, der wg.seiner Tiere jahrelang nicht in den Urlaub fliegt und statt dessen jeden Monat Tierarztrechnungen und Zooplus-Bestellungen bezahlt.

    Jedes Jahr zur Urlaubszeit werden zig Hunde/Katzen ausgesetzt/landen im

    Tierheim, die nicht aus dem Zooladen stammen.

    Es gibt genug Notfalltiere, und ich staune immer wieder über Leute, die

    es auch schaffen, Ratten zu vermitteln. Bei näherem Hinsehen geschieht dies

    aber nicht hier, sondern in Gegenden der Republik, die nicht so arm sind

    und 40% Arbeitslose und 30% Rentner haben wie hier bei uns.

    Judith, Du lebst in München, einer aufstebenden Metropole. Bei Dir sind

    ganz andere Zustände, wenn es um die Frage des Tierschutzes geht.

    Ich hier lebe in der Provinz, die letzten Ratten aus dem Tierheim Erfurt

    habe ich Ende 2010 aufgenommen, seit dem ist das Tierheim Erfurt

    rattenfrei. Hier in der Gegend vermitteln sich Ratten äußerst schlecht,

    jeder Notfallvermittler, der Tiere aufnimmt, muss damit rechnen, die

    Tiere nicht vermittelt zu kriegen. Oft schon hatte ich Ratten aufgenommen

    und habe alles mögliche versucht, diese zu vermitteln- ohne Erfolg,

    es gibt einfach keine Interessenten hier. Andere Vermittler in meiner Gegend nehmen daher schon keine Vermittlungsratten mehr auf, da man

    schlußendlich drauf sitzen bleibt.

    Die Rattenvermittlung im Sinne des Tierschutzes mit Ausschluss der Zoohandungen funktioniert hier nicht, leider.


    LG Petra

  • Der Ausschluss einer Stimme, ob dagegen oder dafür führt niemals zum Dialog. Es nützt nichts hier über Tierhandlungen zu schimpfen, davon ändert sich die Lage nicht. Vielleicht macht es eher Sinn zu versuchen die Tierhandlungen ins Boot zu holen? Vielleicht wäre der ein oder andere Ladenbesitzer davon zu überzeugen, nur noch Notfalltiere zu verkaufen in Zusammenarbeit mit dem Tierschutz und für kostenlose Werbung? Wer weiß? Nur so ne Idee... Vielleicht auch nicht wirklich durchfürbar.

    Aber mich stören grundsätzlich die verbissenen Meinungen und "Feindbilder" vieler Tierschützer. Dieses Verhalten stempelt sie selbst nur mehr als "radikale Weltverbesserungsträumer die zu evtl. krimminellen Methoden greifen, um ihre Ziele zu erreichen" ab. Dies denken viele Leute, die mit Tierschutz nix zu tun haben und bleiben damit unerreichbar/abgeschreckt für die tatsächlichen Ziele des Tierschutzes.

    Ich finde dieses Forum klasse, hier sind richtig engagierte Leute, aber mich stört schon etwas dieser Unterton in Punkto "unerwünscht". Wie kann man an Aufklärung und Diskussion interessiert sein, und dann gewisse Themen als "unerwünscht" außen vor lassen? Glaubt man dadurch die Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen? Wohl kaum.

    Und noch eine Grundsatzfrage: Was bewegt uns dazu Tiere überhaupt zu halten? Ein sehr egoistisches menschliches Bedürfnis nach bedingungsloser Anerkennung, Treue, Liebe, Geborgenheit, Neugierbefriedigung, evtl. Status (bei manchen wertvollen Tieren), manchmal auch vlt. Provokation (pubertierende, die Ratten auf der Schulter mit in die Schule nehmen) oder sonstiges.

    Nur aus diesen Gründen existieren alle Heimtiere, die nicht der Ernährung dienen, überhaupt.

    Kann man da die Mama mit dem kleinen Mädchen nicht irgendwo im Herzen verstehen, die das Kind sein Lieblingstier aus der Zoohandlung aussuchen lassen möchte und nicht aus Aufopferung ein Notfellchen holt, dem sie nur ein schönes Zuhause bieten will, obwohl es vielleicht beisst oder nicht den Vorstellungen entspricht? Es ist nicht vernünftig, das ist klar. Aber irgendwo verständlich. Dem Grundbedürfnis (s.o), warum man sich ein Tier anschafft, entspricht dieses Verhalten weit aus mehr. Engagement für Problem- oder Notfalltiere entspringt einem anderen Grundbedürfnis, dass meist erst erwächst, wenn man schon lange Tiere hat und diese zum Leben selbstverständlich dazugehören, nämlich dem, Hilfe leisten zu können, Anerkennung durch Engagement zu erhalten, Erfahrungen weiterzugeben und Mitleid mit Problemfällen zu zeigen und dieses auch einsetzen zu können, um etwas zu bewirken.

    Also Vorsicht mit der Moral! Objektiv gesehen, wäre es das Beste für Mutter Natur und alle Lebewesen, man würde überhaupt keine Haustiere zum Kuscheln, Anschauen, Spielen halten. Aber ich habe oben eben nicht umsonst von (seelischen) Grundbedürfnissen gesprochen ;)

    Ach ja: Noch zum obigen Beitrag: Richtig ist sicherlich die Gegend in der man lebt ins Auge zu fassen! Nicht alle Regionen auf der Welt können sich Tierschutz "leisten". Was wieder zeigt, dass andere menschliche Bedürfnisse zuerst berücksichtigt werden, bevor man es sich erlauben kann über den Schutz von Tieren nachzudenken. Auch das ist zwar nicht nett und schön, aber irgendwo selbstverständlich.

  • Hallo,

    weisst du wieviele Mamas mit Kindern ich schon hier hatte, wo die Kinder mit strahlenden Augen sich ihre Tiere aussuchen durften, die Eltern wussten, dass die Tiere charakterlich keine Gefahr fuer ihr Kind sind, die Eltern zusaetzlich eine sehr gute Beratung bekommen haben und die Kinder direkt gesehen haben, wie Tierschutz funktioniert?

    Das man strahlende Kinderaugen nur in Zoohandlungen sehen kann ist doch total naiv und dumm. Da geht es dann darum an die Eltern zu appelieren, dass die ihr Hirn anschalten und den Kindern direkt den Tierschutz nahe bringen.

    Tierschutz hat was mit Verantwortung zu tun und Verantwortung heisst zB auch warten koennen. Das muss von den Eltern ausgehen, Kinder sind noch nicht in der Lage dieses so zu bedenken. Aber strahlende Kinderaugen kann man auf viele Weisen bekommen und ich hatte hier dann auch immer noch die stahlenden Augen der Eltern die wussten, die Tiere sind gesund, die Weibchen sind nicht schwanger, die eine Telefonnummer hatten die sie Tag und Nacht anrufen konnten, die einen erfahrenen guten Tierarzt empfohlen bekommen haben, denen bei der Wahl des Kaefigs geholfen wurde und die dann angefangen haben, zusammen mit ihren Kindern, sich wie ein Kind auf das ganze zu freuen.

    Ich hatte ein Kind hier, die musste 6 Monate! einen fiktiven Kaefig versorgen und das taeglich!, damit sie dann endlich echte Ratten bekommen durfte. So hat dieses Maedchen jeden Tag das Wasser gewechselt, Futter hingestellt, und musste Zeitungsshredder wechseln. Und sie hat es gerne gemacht und so bekam sie dann zu ihrem Geburtstag 3 Rattenbabys von mir gebracht.

    Und dass alle Tierschuetzer gewalttaetig ihre Rechte durchsetzen ist doch auch bloedsinn. So blauaeugig ist die Menschheit nicht mehr und man muss sich ja nicht mit den schlechtesten Organisationen dieser Welt vergleichen.

    Und warum manche Themen hier einfach nicht erwuenscht sind ist einfach. Das Thema Zucht ist hier nicht erwuenscht, da wir gegen die Zucht von Ratten sind, eben weil es genug Notfellchen gibt. Zudem koennte so ein Thema leicht zur Anleitung werden und innerhalb des themas dann Grenten zu ziehen duerfte auch schwer werden. Also ist das Thema einfach von vorneherein ausgeschlossen und so kann es zu solchen Probleme garnicht erst kommen.

    Das Thema Verfuetterung ist auch sehr einfach zu erklaeren, warum es verboten ist. Jedem von uns hier ist bewusst, dass Ratten Futtertiere sind. Aber mehr als das wollen einfach viele davon nicht wissen und hoeren. Und bevor dieses dann auch im Detail dargeboten wird, wird auch hier von vorneherein ein Riegel davor gemacht.

    Die Arbeit bzgl der Moderation, die diese beiden Themen beanspruchen wuerden und die wir Mods nicht im Stande sind zu leisten, mal ganz aussen vor gelassen.

    EDITH: zum Thema Haltung ist es wohl richtig, dass die Haltung von Tieren mehr oder weniger purer Egoismus ist, aber wenn das dann schon so ist, dann wenigstens nach gewissen Grundsaetzen.

    Und Menschenschutz geht vor Tierschutz sehe ich bis zu einer gewissen Grenze auch so. Ich helfe mit meinen Mitteln genauso den Tieren, aber auch den Menschen. Meistens ist es aber leider einfacher mit wenigen Mitteln Tieren zu helfen.

    LG

    Lakes

  • Hallo

    wie ich bereits geschrieben habe, hüte ich mich, fremden Leuten von vornherein

    beibringen zu müssen, dass sie nur Tiere anschaffen dürfen, um sie „zu retten“,

    also nur aus Tierheimen oder Pflegestellen heraus holen dürfen und den Zoohandel

    strikt meiden müssen. Ich selber handele Tierschutzkonform, aber das gibt mir nicht

    das Recht, mündige Bürger , die – leider- den Zoohandel bevorzugen, herabzuwürdigen,

    egal, wie sehr ich gegen einen Kauf im Zooladen bin.

    Die meisten Leute wollen eben nur Tiere halten und nicht retten. Soweit es

    artgerecht geschieht, verstößt damit keiner gegen das Tierschutzgesetz, da sollte man

    immer dran denken.

    Wie bereits geschrieben wurde, wächst das Bewusstsein für den Tierschutz bei den

    meisten Leuten oft erst im Laufe der Zeit, und damit auch die Bereitschaft, Tiere aus

    dem Tierheim/Tierschutz zu bevorzugen und den kommerziellen Handel zu umgehen.

    Eine große Rolle spielt da auch der soziale Status jedes einzelnen „Tierfreundes“,

    man muss sich Tierschutz eben auch leisten können und wollen.

    Ich wünsche mir bezüglich des Tierschutzes vieles, aber ich habe nicht das Recht,

    von Leuten zu verlangen, dass sie 200 km weit fahren, um sich Ratten aus dem Tierschutz

    zu holen, dass die Leute wildfremde Vermittler zwecks Platzkontrolle in ihre Wohnung

    lassen und dass sie pro Ratte 5 € Schutzgebühr zahlen, wenn sie im Obi um die Ecke

    für 2 € angeboten werden. Oder dass sie ein halbes Jahr lang warten, bis sich das

    hiesige Tierheim meldet. Wie gesagt, ich wünschte, es wäre anders, insbesondere

    in Zeiten, in denen ich die Bude voll mit Notfällen habe. Gerne würde

    ich den Leuten sagen, macht es anders, aber wer bin ich denn, dass mir solches Handeln

    zusteht, wer legitimiert mich, mich und meine Prinzipien als das alleinig seligmachende

    in Bezug auf Tierhaltung zu verlangen und Leute zu verurteilen oder schlimmstenfalls

    zu beleidigen/kriminalisieren, nur weil sie nicht genauso tierschutzorientiert handeln

    wie ich ? Oftmals biete ich mich und meine Notfälle an, kriege auch die eine

    oder andere Ratte vermittelt, aber ich dränge mich und meine Ansichten niemandem

    auf.

    Hier im Forum kann man sicher versuchen, den einen oder anderen User zu überzeugen,

    was wir für Tierschutzgerecht halten und was nicht, hoffen wir mal auf weiteres gutes Gelingen.

    LG Petra

  • Hallo,

    ich würde nie einen Zooladen unterstützen indem ich die Tiere bei ihm kaufe.

    Ich habe mein Pferd damals vorm Schlachter gerettet, da der Besitzer ihn nicht mehr haben wollte, weil der arme kein S-Tuniere mehr laufen konnte, weil der Halter einen Husten übersehen hat, somit seine Lunge kaputt war.

    Ich finde es immer wiederlich wenn Menschen meinen man kann Tiere einfach so entsorgen.Also hat er bei mir noch tolle zehn Jahre gehabt und ist mit 24 gestorben, weil die Lunge es einfach nicht mehr mitmachte.

    Mein Pferd hat mir in den Jahren 21000 Euro gekostet,aber das war es mir wert. Und er war dankbar, bei uns wurde er jeden Tag geritten. Sry das ich abschweife vom eigendlichen Thema.

  • hallo, jetz mag ich auch mal was dazu sagen :D

    ich verstehe die argumentation voll, das ja die zooladen tiere auch gerettet werden müssen. wir schauen auch immer wenn wir platz haben, ob bei uns im tierheim welche ein platz suchen. nur da da z.b. nur ein männchen sitzt, und unser männchen käfig voll ist, und meine männer im moment sowieso ziemlich trotzig sind, konnten wir den z.b. nicht holen. und da wir im zooladen waren, wegen futter, haben wir auch die ratten da gesehn. und da war eine total abgemagert und wurde von den anderen immer gebissen. und ich muss sagen, auch wenn die anderen dagegen sind, wir haben die kleine mitnehmen müssen, weil sie auch laut tierarzt keine woche mehr im handel überlebt hätte, und ich muss sagen, das ich es auch nicht bereue, unsere kleine wasabi gerettet zu haben ^^

  • @ Lakes: Irgendwie war mir beim schreiben schon klar, das mir jemand meine Worte so auslegt, als wären die (Extrem-)Meinungen (in Punkto "Tierschützer-Vorurteil"), die ich dargestellt habe meine eignenen, oder die Extrem-Beispiele (Mama im Zooladen), die der Veranschaulichung dienen sollten, meine einzige Wahrnehmung. Das ist natürlich nicht so. Ich habe sie gebraucht, um Sichtweisen zu veranschaulichen. Vielleicht denkst du aber auch so, weil deine Situation (vielleicht wesentlich mehr Bekannte in deinem Umfeld/Freundeskreis sich für Tierschutz interessieren als bei mir) eine positivere Sicht auf diese Dinge gewähren, wie z.B. Tierschützer als solche (Klischees) in der Masse wahrgenommen werden.

    Natürlich gibt es Mamas, die ins Tierheim fahren, natürlich gibt es problemlose, liebe Ratten in Tierheimen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn alle so denken würden: Ach komm, wir nehmen das (scheinbare Mehr-)Risiko auf uns und holen uns ein Notfalltier.

    Aber was ich sagen wollte: Es ist Wunschdenken, dass das alles in der Mehrheit der Fälle zutrifft oder in absehbarer Zeit wird. Die Masse der Mütter wird wohl eher in die von mir beschrieben Richtung tendieren.

    Mit "Verstehen" dieses Verhaltens meinte ich nicht hinnehmen, sondern aus einem psychologischen Blickwinkel nach den Gründen fragen und wie man darauf adäquat reagieren kann, um auch Mehrheiten zu überzeugen und nicht abzuschrecken.

  • Hallo

    Nebenbei mal dazu gesagt ist unser Tierheim mit dem ich auch zusammen arbeite seid Wochen Rattenfrei. Die letzten wurden vor Wochen weiter vermittelt und ich bin stolz darauf das es so ist. Habe da natürlich viele Mütter gesehen die mit ihren Kindern ins Kleintierhaus zu den Ratten gegangen sind. Doch meist folgt dort schon die aufklärung und das zurück holen in die Realität. Ein Tier stelle ich mit einem Menschen gleich und es ist mir total schnuppe was andere davon halte.

    Meine Ratties können sich morgens das Futter nicht selber in den Napf leeren oder sich eben mal eine Gurke holen. Das meinte ich auch mit zurück in die Realität holen.

    Wer sich nicht vorstellen kann eine gewisse Wegstecke mit seiner Ratte zu gehen bis die einschläft der hat meiner Meinung nach total den Bezug zu Tieren verloren. Am Anfang ist noch alles schön und interessant aber um so mehr Zeit vergeht um so weniger wird sich von seitens der Kinder drum gekümmert. Die Eltern haben auch kein Bock drauf und dann passiert das was fast jedes Jahr passiert. Sie werden einfach ausgesetzt.

    Das ist unter anderem auch der Grund warum ich gegen käufe im Zooladen bin. Dort wird nicht nachgefragt. Dort kennt sich keine Sau mit den stinkern aus un dort interessiert es keinen wo die Mäuse hin kommen.

    Hol ich aber einen Notfall zu mir werden Fragen gestellt und zwar so das man sich praktisch sicher sein kann das die Rattie geliebt und gepflegt wird. Eine Ratte aus einem Notfall zu übernehmen ist nicht mal schnell, schnell. Da werden Gespräche geführt und man unterhält sich. Man lernt die Menschen etwas kennen und kann mit einen guten Gefühl die Nasen weiter vermitteln.


    coco

  • Hallo Coco,

    tut mir leid, dass ich deine idealiserende Sicht auf die Beratung seitens der Tierheimmitarbeiter in ein realistischeres Licht rücken muss.

    Sicher gibt es die von dir beschriebene Sorgfalt und Umsicht. In meinem Fall hat sich die Mitarbeiterin des Tierheims jedoch weder eingehender erkundigt noch hat sie mir von sich aus Näheres über die Haltung von Ratten berichtet, um meine Motivation zu überprüfen. Ich bin ins Tierheim gegangen und habe mich nach Ratten erkundigt. Man hat mir zwei gezeigt, ich habe ein wenig von meiner Freude an Ratten erzählt und konnte die beiden dann mitnehmen. Es gab keinen Unterschied zur Zoohandlung.

    LG nachtfalter

  • Huhu!  :winki:

    Da hast du dann ein TH erwischt, welches nicht so gut war.

    Es gibt überall schwarze Schafe. Aber das TH hat die Ratten ganz sicher nicht extra "erschaffen", um damit Geld zu verdienen, wie es ein Zoohandel nun mal tut.

    Für mich sind die Ratten im Zoohandel keine Notfellchen.

    Denn weil eben viele Menschen denken: "Ratten aus der Vermittlung haben alle einen Schaden", haben Notfellchen weniger Chancen auf ein gutes Zuhause.

    Es gibt sicher auch sehr tolle Leute, die sich ihre Haustiere im Zoohandel kaufen und ihnen dann ein wunderbares Leben bieten. Aber es gibt garantiert weniger Leute, die sich für Ratten "aus 2. Hand" interessieren, bzw. nicht einmal wissen, dass es so viele Ratten im TH gibt.

    Ich für meinen Teil werde meine Ratten aus dem TH oder von Notfallvermittlern holen, solange es im Umkreis von ca. 100 km welche gibt. Und das wird mit ziemlicher Sicherheit nochlange der Fall sein.


    Grüßlein!

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