Qualität Notfallvermittlung

  • Hallo Rattenfans

    Auf Grund dieses Threads

    *obsolet*

    erlaube ich mir mal, einen Thread zu eröffnen.

    Um einmalige Vermittlungen soll es hier nicht gehen, sondern um Vermittler, die dauerhaft

    über Jahre hinweg sich im Tierschutz nützlich machen wollen, indem sie Tierheime

    entlasten und als Pflegestelle fungieren und auch Ratten weitervermittlen.

    Ich denke, gerade weil es immer wieder Leute gibt, die lesen, dass es private Notfallvermittler

    gibt und sich mit dem Gedanken tragen, auch „privater Notfallvermittler“ zu werden,

    könnte eine Diskussion hierüber von Interesse sein.

    Dass Notfallvermittlung ein sehr ambitioniertes Vorhaben ist, steht außer Frage.

    Vieles in der Notfallvermittlung läuft auf Privatbasis und jeder definiert Notfallvermittlung

    für sich , je nachdem, welche Möglichkeiten vorhanden sind.

    Aber über einige Dinge, die Isa schon benannt hat, sollte ein Konsens

    herrschen. Ich mag hier Coco nicht zu nahe treten, weil sie engegiert zu sein scheint, aber ein

    wenig „merkwürdig“ fand ich da schon einige Aussagen, nicht nur in o.g, Thread,

    auch in anderen Threads ist es mir aufgefallen.

    Auf die Schnelle und nicht abschließend mag ich –ausgehend von meiner Wenigkeit- sagen, dass ich folgendes für die Notfallarbeit unabdingbar halte

    -Erfahrungen mit Problemratten und mit Krankheiten der Ratten

    -Ausreichende materielle/finanzielle Möglichkeiten

    -ausreichend Platz, Möglichkeiten der Quarantäne

    -einen Tagesablauf, der einige Stunden Zeit für die Ratten berücksichtigt,

    -Zusammenarbeit mit Tierheimen/Tierschutzvereinen der Region, ideal wäre, wenn

    diese die Rattenhaltung kennen/gesehen haben und Hilfsangebote annehmen , notfalls auch die Quarantäne übernehmen, damit man sich z. Bsp. mit Fundratten keine Viruserkrankungen

    (Bsp. Corona) einschleppt und den eignen Bestand in Gefahr bringt

    -einen Tierarzt, der sich halbwegs mit Ratten auskennt, zumindest aber engagiert ist, auch der sollte die Rattenhaltung kennen und bereit sein, einen „Betreuungsvertrag“ abzuschließen, wenn man mehr als 15-20 Tiere hält

    -Mobilität

    -die Öffentlichkeit nicht scheuen, also damit rechnen, durch das Tierheim auf seinen Vermittlungsseiten im Netz und in der örtlichen Presse mit Namen und Anschrift genannt

    zu werden, dass auch die Nachbarschaft/ Arbeitsstelle von der Rattenhaltung erfährt

    -Fremde Leute, die sich für Ratten interessieren, in die Wohnung einlassen, diese

    über Rattenhaltung informieren, Rattenbücher verleihen usw.

    -Kontakte pflegen, sich nach vermittelten Ratten erkundigen/Auskunft über aufgenommene

    Ratten geben

    -Vertretung regeln, falls man selber mal ausfällt

    -Prioritäten setzen lernen, nicht jede Privatabgabe von Ratten ist auch ein Notfall, öfters können/sollten sich die Leute selber helfen

    -sich selber Grenzen setzen, um nicht an dieser guten Sache auszubrennen

    Ich fände es interessant, wenn auch andere Notfallvermittler hier ein wenig

    schreiben, was denn die Qualität der Notfallvermittlung ausmacht, fände es

    auch Klasse, wenn User, die sich für Notfallarbeit interessieren, hier mit ihren

    Fragen/Meinungen rausrücken.

    LG Petra

  • Huhu

    Grundsätzlich sehe ich das ähnlich.

    Zu einem Punkt möchte ich aber noch was sagen:

    Zitat

    Ausreichende materielle/finanzielle Möglichkeiten

    Jein! Bisschen Geld braucht man schon auch, aber eben da ist der Vorteil, wenn ein TH im Hintergrund ist, denn ein solches kommt für medizinische Versorgung in der Regel größtenteils auf.

    Mit der Haftung ist es so: wenn Tiere in einem Tierheim sind oder über ein solches laufen, bin ich nur Helfershelfer sozusagen. Mache ich das auf eigene Kappe und es tritt ein Infekt bei einem Menschen auf, dann wird es kritisch.

    ---------- Nachtrag 11.08.2011 um 14:12 ----------

    Huhu Petra

    Zitat

    einen Tierarzt, der sich halbwegs mit Ratten auskennt, zumindest aber engagiert ist, auch der sollte die Rattenhaltung kennen und bereit sein, einen „Betreuungsvertrag“ abzuschließen, wenn man mehr als 15-20 Tiere hält

    Das verstehe ich nicht so ganz. Wie meinst du das mit dem "Betreuungsvertrag"?

  • Hallo

    ich hatte vor einiger Zeit mal scherzhaft zu meinem Tierarzt gesagt, dass

    ich ja schon Rabatt bekommen müsste, so oft wie ich komme. Naja, und da hat er

    gesagt, dass er das nicht darf, dass er aber einen "Betreuungsvertrag" mit mir

    machen könnte. In dem Vertrag haben wir die Zahl der zu betreueenden Ratten

    (30 Stück) vereinbart. Falls mal eine mehr oder weniger im Bestand ist, ist das

    unerheblich, muss da nicht immer den Vertrag ändern.

    Auf Grund des Vertrages kann er mir einen Nachlass von 10% auf

    seine tierärztlichen Leistungen (nicht auf Medikamente) gewähren.

    Solche Verträge werden in der Regel mit Tierheimen gemacht

    (oder mit Leuten wie uns :D )

    Wenn Du magst, sende ich Dir mal eine Kopie des Vertrages zu.


    LG Petra

  • Hi

    Von so nem Betreuungsvertrag hab ich noch nie gehört. Ich kann mir auch vorstellen, dass das ein rechter Aufwand ist und finanziell schwierig grad für kleine Tierarztpraxen. Ich kenn aber nun schon viele Tierärzte, bei denen Notfallvermittler und Pflegestellen ein und aus gehen (eben dadurch, dass ich die Tierärzte meiner Pflegestellen schon selber kennengelernt habe, um zu sehn, ob sie zu empfehlen sind) und da ist jeder mehr oder weniger in irgendeiner Hinsicht auf uns zugegangen. Einen Vertrag gabs da aber nie. Das ist alles schön und gut, aber ich halte es nicht für eine Voraussetzung für eine Notfallvermittlertätigkeit. Das kann keiner verlangen und erwarten und ohne kann man genauso gut arbeiten.

    Ich werd mir heut Nachmittag-Abend mal Gedanken machen und versuchen, das ein bissl strukturieren. Du wirfst ja auch viel durcheinander, das eine sind Voraussetzungen WIE man Tiere Halten, vermitteln und arbeiten soll, WAS er tut, WELCHE Tiere er vermitteln soll... teils sehr weit gefasst, teils eng. Man muss das irgendwie in eine Struktur bringen, um es überschaubarer zu machen und dann auch wirklich überlegen, inwieweit man überall relativieren muss:

    - Die Region spielt eine Rolle

    - In welcher Größenordnung arbeitet man

    - Arbeitet man nur als Vermittler von Kontakten und Berater, oder arbeitet man direkt "an der Ratte", ist man gleichzeitig Pflegestelle, hat man eigene Ratten...

    - wie ist man Organisiert

    - Was macht eigentlich einen "Notfallvermittler" aus, wie wir ihn definieren? Wie grenzen wir diesen Begriff ein?

    Das ist ein ziemlich weites Feld.

    Mal gucken, vll komm ich da heut Nachmittag noch weiter, ich fahr heut aber auch noch paar Stunden Zug (*ächz*), da ists ganz gut, ne Aufgabe mit dabei zu haben ;)

    Liebe Grüße

    Judith

  • Hallo Judith

    ja, ich habe es ja auch auf die Schnelle geschrieben und einige Punkte genannt,

    die man aus meiner Sicht beachten sollte, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, Notfallvermittlung zu "betreiben". Da könnte durchaus noch ein wenig strukturiert/

    vervollständigt werden. :D

    Weißt Du, bevor ich mich in einem Rattenforum angemeldet hatte, wußte ich garnicht,

    dass es private Notfallvermittlung von Ratten gibt. Ich war zwar schon in unserem Tierschutz

    verein aktiv, haben mutterlose Katzenbabys zu Hause alle zwei Stunden gefüttert usw.,

    auch wußte ich, dass unser TSV private Pflegestellen hat, aber eben nur für Katzen und

    Hunde. Für mich gab es damals als Bezugsquelle für Ratten den Zooladen, das Tierheim

    oder eben private Tieranzeigen, Bsp. Kijiji. Von Notfallvermittlern hörte ich in Foren das erste

    mal. Nirgends jedoch stand, was ein Notfallvermittler denn überhaupt ist. Jemand, der

    Notfälle hat oder aufgenommen hat und weitervermittelt. Ja, hm. Trotzdem stellt sich die

    Frage, wann ist man Notfallvermittler bzw. kann sich so nennen ? Mein Mann meinte, dies

    wäre ein unbstimmter Rechtsbegriff, jeder, der Ratten aufnimmt und vermittelt,

    könnte sich so nennen :confu: Daher fände ich es mal angebracht, mal drüber zu schreiben,

    was denn einen Notfallvermittler unter dem Aspekt des Tierschutzes ausmachen

    sollte.

    Ich gehe jetzt mal von mir aus, ich bin offizielle Pflegestelle unseres TSV, auch andere

    Tierheime der Region kontaktieren mich und ich kontaktiere sie, wenn es um Ratten geht.

    Ich halte Ratten und nehme Ratten aus Notfällen auf. Einige Ratten vermittle ich weiter,

    einigen Ratten gebe ich bei mir ein dauerhaftes zu Hause. Dies geschieht alles privat

    und auf private Rechnung. Hier im Forum nenne ich mich Notfallvermittler. Ja, hm.

    Fürs Tierheim Pflege-und Vermittlungsstelle, damit können auch die Leute draußen was

    anfangen. Notfallvermittler, den Begriff kennen die meisten Leute nicht, auch Tierheime

    verwenden diesen Begriff nicht.

    Eine gute Sache, aber eben auch diffus irgendwie :confu:


    LG Petra

  • Hallo :winki:

    obwohl ich mich ja selber als Pflegestelle bezeichne habe ich den Begriff nie so genau definiert... also für mich ist es eine Herzensangelegenheit wenigstens vereinzelt helfen zu können.

    Ich bin mir bewusst dass ich nicht das ganze (Tier-)Leid der Welt verhindern kann, aber ich denke für das einzelne Tier ist es wenigstens eine Chance.

    Für mich sind Notfalltiere z.B. eine ungewollte Zooladenschwangerschaft (solange es Zoogeschäfte gibt wird sich das nicht ändern). Auch wenn der Tierbesitzer krank wird und überfordert ist springe ich ein. Ich versuche viel über Aufklärung zu ereichen, manchmal bringt es was...

    Ich helfe ehrenamtlich in einem Tierheim mit und betreue dort die Ratten. Ich übernehme die Vermittlung, kontrolliere die zukünfitgen Zuhause usw.

    Aber ich lerne auch gerade, mal nein zu sagen weil ich einfach den Platz nicht habe, wenn ich so wie momentan nur Tiere aufnehme und die Vermittlung nicht vorangeht.

    Mir als Pflegestelle ist es wichtig aufzuklären und auch die Pflegestelle an sich bekannter zu machen, damit vielleicht langfristig der verkauf in den Geschäften zurückgeht.

    Alles in allem ist Tierschutz eine Aufgabe fürs ganze Leben und es gibt genug zu tun. Ich habe die Erfahrung gemacht dass nicht jeder der sich Tierschützer nennt es auch tatsächlich ist...

    glg Petra

  • Hallo Judith

    hatte ganz vergessen, auf den Dein Posting bez. "Betreuungsvertrag" einzugehen.

    Ob dieser Vertrag Aufwand für den Tierarzt ist, weiß ich nicht. Er schreibt die Rechnungen, in seiner Erfassung ist sicher ein entsprechender Vermerk.

    Leider ist der TA bezüglich der Kosten nicht von sich aus auf mich zu gekommen, erst als ich ihn ansprach.

    Da er nicht auf Dumping-Basis arbeitet und auch nicht einfach irgendwelche

    Freundschaftspreise gewähren darf, bot er mir einen Preisnachlass auf Grund eines Betreuugsvertrages an. Ich denke, damit ist er auf der sicheren Seite.

    Ich las auch schon öfters, dass es Tierärzte gibt, die mit dem Preis runtergehen, wenn

    es um Notfälle geht. Meiner macht das nicht. :(

    Voraussetzung für Notfallarbeit sollte das aber keines wegs sein. Einen guten Tierarzt sollte

    man aber unbedingt parat haben. Und da nicht jedes Tierheim die entstehenden Tierarztkosten

    übernimmt, auch ein wenig Kleingeld in der Portokasse :D


    LG Petra

  • Hallo

    Ich mag mich hierzu gern auch noch äußern weil es ja eigentlich mein Name war der auch gefallen ist.

    Nach einem sehr langen und intensiven Gespräch hab ich eingesehen das ich als Pflegestelle/Notfallvermittler momentan nicht geeignet bin. Es wurden mir viele dinge vorgeworfen die zum Teil auch stimmen. Wenn man es so sieht hab ich überhaupt keine Ahnung was Pflegestelle/Notfallvermittlung angeht. Das was ich weiß reicht einfach nicht aus.

    Ich hoff das mein Post nicht schon wieder im falschen Hals landet von wegen ich bin sauer/bockig oder der gleichen. Das ist nicht wahr.

    Es muss ja auch irgendwas dran sein wenn einige nicht mit mir als Pflegestelle zusammen arbeiten wollen. Das hat sich aus diesem Gespräch heraus kristallisiert.

    Die nächsten Schritte werden sein das ich noch enger mit dem Tierschutz zusammen arbeiten werden und alles nur noch über das Tierheim läuft.

    Zu letzt möchte ich noch sagen das die angeblichen Wiedersprüche die man wohl in einigen Themen bei mir gelesen hat wohl eher einfach falsch verstanden wurden. Ich kann mich nicht so gut ausdrücken und daher kam es eher zu missverständnissen.


    Es grüßt euch ganz lieb coco

  • Hallo

    Zitat

    Die nächsten Schritte werden sein das ich noch enger mit dem Tierschutz zusammen arbeiten werden und alles nur noch über das Tierheim läuft.

    Das finde ich grundsätzlich eine ganz wichtige Sache: wenn möglich, ist eine Kooperation mit den örtlichen Tierheimen immer sinnvoll. Sofern diese das zulassen und wünschen bzw. die Hilfe annehmen, ist es immer gut, den Kontakt zu fördern und zu halten.

  • Ich möchte hier nun auch einmal offenbaren wie ich zur Notfallvermittlerin und PS gekommen bin. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch so ein Herz für Coco und finde es wichtig, das man so ein Interesse wie sie es zeigt, unterstützt.

    Es fing alles mit meiner Rattenhaltung an und somit auch mit den öfteren Besuchen in den Tierheimen. Bei uns in der Gegend gibt es wirklich wenige ! erfahrene Rattenhalter. Ich selber hatte wenig Ahnung, wurde trotzdem gefragt ob ich den Tierschutzverein unterstützen möchte. Gesagt getan !

    Ich bekam aber keinerlei Unterstützung finanziell von dem Tierschutz oder andere Unterstützung. Es kam mal ein Anruf und promt wurden teilweise mehr als 20 Tiere bei mir !gelagert!´Es wurde mir immer gesagt, das finanzielle übernehmen wir. TA Koste wie auch Futterkosten. Nie kam etwas, trotz mehrfachigen aufforderungen.

    Da ich selber gerade mal 6 Monate Ratten gehalten habe und niemanden hatte, der sich wirklich mit Ratten auskennt, habe ich mich durchgehend schlau gelesen.

    Ich habe für mich selber ein Handout erstellt, den ich den neuen Besitzern mit gegeben habe und auch einen Fragebogen den ich abgearbeitet habe bei Interessenten. So das ich selber eine Leitung hatte, wo ich auch wirklich nichts vergessen konnte.

    Man wurde nathürlich auch bekannt bei anderen T-Vereinen und ich hatte endlich jemanden gefunden, die wirklich schon einige Zeit die Notfallvermittlung tätig ist und mich an die Hand genommen hat. Wodurch ich einiges gelernt habe und mich heute mittlerweile doch als professionell bezeichnen kann auch wenn ich nicht mehr so aktiv als Pflegestelle bin - was allerdings private Gründe hat.

    Und genau deswegen, bin ich der Meinung das auch unerfahrene Menschen mit der richtigen Unterstützung in die Notfallvermittlung integriert werden sollten.

    Denn meine Frage ist auch, ab wann kann man bzw ist man bereit so einen Job zu übernehmen?  :confu:  Nach 10 Jahren - nach 5 Jahren oder schon nach einem Jahr? Man lernt doch mit den Jahren dazu und wie schon gesagt mit einer Erfahrenen Anleiterin sollte es meiner Meinung nach klappen. Nathürlich muss diese Person dann auch bereit sein und weitesgehend auch die Hilfe zulassen.

    Was hinter den Kulissen passiert, kann und konnte ich nicht beurteilen.

    Wie sich Menschen gegenüber anderen zeigen, kann ich nicht auch nicht beurteilen sondern nur wie die Personen sich gegenüber mit präsentiert haben.

    Nur was in dem Vermittlungsthread "gelaufen" ist, fand ich einfach nur demütigend und unfair gegenüber Coco. Und das sage ich nicht nur, weil ich drei Damen von ihr aufgenommen habe, das würde ich bei egal welchem User so empfinden. Es ist auch nicht, das was geschrieben wurde, sondern wie bzw in alle Öffentlichkeit. Das kommt nochmal anders rüber, als wenn man es untereinander privat ausmacht, und bestimmte Dinge klärt.

    So und nun hör ich auf zu schreiben.  ;)

    Grüßchen Chen

  • Huhu!  :winki:

    Ich finde, wenn man Notfallvermittler werden bzw. sein möchte, muss man sehr viel bedenken.

    Zuerst mal: habe ich genug Platz, Zeit und Geld?

    Wenn doch mal etwas schiefgeht, wie bei Cheona mit der finanziellen Unterstützung, oder man statt 1 schwangerem Mädchen 5 bekommt oder oder oder...

    Wer achtet auf die Tiere, wenn ich krank / im Urlaub bin?

    Lebe ich alleine, wo es keinen stört? Oder zieht mein Partner / Mitbewohner / Eltern mit?

    Wie steht es mit den Vermietern? (Beispiel Frohgemut, die ja wegen nur 7 Ratten schon Probleme bekommt...)

    Kann ich zur Not auch einigen Tieren ein lebenslanges Zuhause bieten? Dabei kommt auch wieder dazu: Platz, Zeit und Geld?

    Ob man erfahren genug dazu ist, ist finde ich auch eine Sache, wie weit man geistig ist. Hört sich doof an, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.  :pein:

    Wenn ich Fragen habe, weiß ich, woher ich Antworten bekomme?

    Bin ich bereit, auch mal einiges zu ändern zugunsten besserer Haltungs- und Vermittlungsbedingunen? Nehme ich Rat und Hilfe auch an?

    Allerdings finde ich, man sollte nicht gleich mit riesigen Gruppen anfangen, oder eben mit mehreren schwangeren Mädels, oder nonstop neue Nasen aufnehmen.

    An Cocos Stelle (war doch richtig, dass es um Coco zuerst ging?) würde ich nun erst mal wieder Ruhe einkehren lassen, um alles zu verdauen, mal den Überblick bekommen über evtl. Fehler, mir Gedanken machen, was ich beim nächsten Mal verbessern kann.

    Wir können nun mal nicht jede einzelne Ratte retten. Und um dem Wohl der zukünftigen Tiere Willen sollte man schon öfter mal hinterfragen, was man selber tut, ob es noch Verbesserungmöglichkeiten gibt usw.

    Ich persönlich würde keine Notfallvermittlerin werden wollen. Ich muss auf viele der Anforderungen (Platz, Zeit, Geld) mit "nicht vorhanden" bzw. "nicht sicher" antworten.

    Ich könnte sicher mal ab und zu für wenige Tage 2-4 Nasen aufnehmen; aber nur als Zwischenstation.


    Grüßlein!

  • Hallo

    Wie gesagt ich werde die nächste längere Zeit nicht mehr in der Notfallvermittlung oder als Pflegestelle fungieren. Ich werd mich erstmal nur noch um meine vier kümmern.

    Lernen werd ich aber doch weiterhin. Mein Enger Kontakt zu den Pflegestellen bleibt und dort werd ich so viel wie möglich aufnehmen. Das Tierheim werd ich nach kräften unterstützen aber selber keine Vermittlungen privat mehr machen.


    Das einzige was ich noch weiterhin versuche mein Rudel zu vergrößern. Mal schauen ob mir das gelingt. Die brauchen dringend neuen Schwung :D


    LG Coco

  • Hallo,

    ich finde die Begriffe Pflegestelle und Notfallvermittler werden hier immer in einen Topf geworfen. Das sind fuer mich 2 voellig verschiedene Dinge. Waehrend eine Pflegestelle ein total guter Einstieg in die ganze Thematik ist, ist NFV doch schon ne heftige Hausnummer.

    Ich bin zB als so ein Zwischending zu der NFV gekommen.

    Pflegestelle heisst fuer mich, dass ist eine Person, die im Auftrag eines anderen Menschen, einer anderen Institution sich um die Tiere kuemmert. Diese Person hat an sich KEINE Kosten, denn die werden von der Institution (oder eben dem anderen Menschen, das ist nun mal gleich zu setzen fuer diesen Text) uebernommen. Die Pflegestelle muss auch keine Beratungsgespraeche fuehren, hat keine Aufgaben bzgl. der Vermittlung, darf sich natuerlich in Absprache einbringen, aber ansonsten ist die Aufgabe sich um die Tiere zu kuemmern und sie zu versorgen und sonst nichts.

    Ein Notfallvermittler oder ein Tierheim/TSV hat Pflegestellen. Die Verantwortung liegt aber bei selbigen/m.

    Ein Vermittler ist derjenige, der wirklich die Tiere vermittelt. Er stellt den Kontakt zwischen sich und den Interessenten her, bietet Tiere an, beraet und hat die ganze Arbeit bis die Tiere im neuen Heim sind.

    In wenigen Faellen beauftragen auch TSVe oder THe Notfallvermittler, jedoch hier in der Gegend eher nur maessig. Die THe sind froh um Hilfe, die aber zumeist so aussieht, dass sie die Tiere ausschliesslich abgeben wollen, da die meisten auf Ratten nicht ausgelegt sind oder damit ueberfordert sind.

    Wie schon gesagt, sehe ich Pflegestelle als einen durchaus guten Weg in die NFV einzusteigen.

    Wen sehe ich als qualifiziert genug an um NFV zu sein? Ein Mensch der eine komplette Beratung bzgl. Haltung, Krankheiten, Charakter und der ueblichen auftretenden Schwierigkeiten machen kann. Er sollte die gaengigsten Krankheiten und ihre Symptome benennen koennen (ZNS, Tumor, Milben, Atemwegsgeschichten) um die neuen Halter dafuer zu sensibilisieren, er sollte ein (besser noch mehrere) Futter empfehlen koennen, einen Tierarzt in der Naehe kennen der sich mit Ratten auskennt, sollte diverse Kaefige kennen und wissen wo es diese guenstig gibt (meistens ist das der ausschlaggebende Punkt zur Haltung) und wie man sie einfach und artgerecht einrichtet, sollte ein bisschen zu (glechtsspezifischen) Charakteren sagen koennen, vor den groessten gaengigen Irrtuemern warnen koennen, etc etc.

    Das ist alles nicht einfach und viel und da muss man sich reinarbeiten. Klar man lernt auch, wenn man das immer und immer wieder macht. Aber um zu lernen sollte man einen kompetenten NFV an seiner Seite haben. Im Idealfall (so war es bei mir zum Glueck) wurde ich bei den ersten Vermittlungen begleitet und die wurden sozusagen im Team gemacht, der erfahrene NFV hat ergaenzt und anschliessend gab es ein Gespraech zwischen uns beiden was gut war, was besser werden muss, was wichtig ist. Spaeter wurde ich nur begleitet und nur noch ergaenzt wenn es sein musste und irgendwann wusste ich wie es geht und habe es alleine gemacht. Hier in der Gegend hat es sich dann so rauskristallisiert, dass wir damals eine Person fuer Boeckchen und Problemtiere hatten, und ich habe Weibchen und Babys gemacht.

    Ich denke jeder sollte erstmal eigene Ratten eine Zeit haben, bevor er in die NFV einsteigt. Nun aber einen Zeitraum vorzugeben halte ich fuer nicht moeglich. Bei mir waren es 10 Monate, bis ich meine erste Mama mit 13 Shrimps hier hatte die es zu vermitteln galt.

    LG

    Lakes

  • Hallo Lakes

    in unserer Region sind die Tierheime auch froh, wenn sie ihre

    Tiere privat unterbringen können, da oftmals das Wissen um die Haltung

    von Ratten und auch der Platz fehlen. Und nicht jedes Tierheim findet Ratten

    sympathisch.

    Unser TSV bringt alles Rattige sofort zu uns, da kann es schon mal passieren, dass Sonntag 21.00 Uhr jemand an der Tür steht, der ein soeben am Bahnhof gefundenes Rattenbaby abgibt und man hinterher noch stundenlang den Bahnhof absucht, ob da nicht noch mehr Tiere sind. Eine Kostenerstattung bekomme

    ich dafür nicht, kann ich auch nicht verlangen, da dieses TH selber nur von

    Spenden und ehrenamtlichen Mithelfern lebt.

    Die anderen Tierheime, die mich kennen und hin und wieder anrufen bzw. ich dort

    nach dem Stand frage, überlassen mir oftmals die Ratten ohne Vermittlungsgebühr, allerdings habe ich da auch noch nie einen Pfennig gesehen.

    Erfurt und Jena haben meine Telefonnummer am schwarzen Brett und wenn die gerade überbelegt sind, werden Leute mit Ratten dann direkt an mich weiterverwiesen.

    Die Kostenübernahme scheint regional verschieden zu sein und hängt sicher auch von der der Organisationsform des Tierheimes ab.

    Das meinte ich, als ich schrieb, dass man für die Notfallarbeit einiges in der

    Portokasse haben sollte, wenn man Notfallarbeit betreibt.


    LG Petra

  • Hallo

    Ganz allgemein kann man sagen: WIE die Kooperation mit Tierheimen läuft, ist allgemein sehr unterschiedlich und hängt auch vom Tierheim mit ab.

    Ich finde ein paar weitere Dinge wichtig, so z.B. eine gewisse innere Stärke. Man sieht nachher bei solchen Tätigkeiten auch eine Menge üble Dinge und das muss man irgendwie ertragen können, um fähig dazu zu sein, Hilfe zu geben. Auch das lernt sich erst langsam - zumindest ich leide ab und an immer noch Seelenqualen, wenn ich Ratten in sehr schlimmem Zustand sehe. Das ist nicht immer einfach.

    Zur Kritik: da muss(te) jede/r durch. Meine Güte, was habe ich schon Kritik eingeheimst :rolleyes: Irgendwer hat immer andere Ansichten. Aber: man kann eben aus Kritik sehr viel lernen, wenn man bereit ist, sie anzunehmen! Eine gewisse Kritikfähigkeit und Frustrationstoleranz ist deshalb auch nötig.

    Und Willensstärke! Wer im Tierschutz wirklich helfen will, findet auch Wege und Möglichkeiten.

    Kurzum: wenn ich einsteige und merke "Ooops, da üben andere Kritik", dann würde ich mir die Fakten schon durchdenken und dann entscheiden, wie ich mich weiter einsetzen kann für die Tiere.

    Wissenslücken hat auch jeder. Ich lerne auch noch jedes Jahr eine Menge über Ratten dazu. Aber dennoch denke ich: ein gewisses Grundwissen sollte da sein. Denn eine gute kompetente Beratung halte ich für das A und O der Vermittlung. Da sitzt für mich ein großer Bereich der Qualität einer NFV.

    Ansonsten: danke, Lakes! Ein sehr guter Beitrag, dem ich absolut zustimme.

  • Hallo,

    danke für die ausführliche Erklärung, Lakes. Das hilft sicher vielen, diese beiden Begriffe auseinander zu halten, und ggf. zu überlegen, was sie selbst machen möchten/können.

    Man muss ja auch nicht gleich in die ganz großen Schuhe einsteigen. Ich habe seit 6,5 Jahren Ratten, bisher waren es etwas über 30 eigene Tiere und etliche 'Schützlinge', ein fundiertes Grundwissen ist sicher vorhanden, ich würd mir aber im Leben nicht zutrauen, als NFV zu arbeiten.

    Ich gehe häufiger ins TH und liste die Tiere auf (da hat es aber noch andere Kieler, die das tun). Wenn gerade Interessenten da sind, beraten wir diese. Manchmal gibt das TH auch unsere Nummer weiter und uns rufen Leute an, die sich über Ratten informieren wollen.

    Neulingen oder überforderten Haltern helfen wir gerne (Krankheiten, Geschlechtertrennung, Käfiggröße- und gestaltung, Fütterung).

    Das Tierheim kennt uns seit Jahren gut und gibt Ratten an uns ab, ohne nachzufragen, Kontrollen zu machen oder eine Schutzgebühr zu verlangen, so groß ist das Vertrauen schon, was mich freut. Häufig fischen wir auch Ratten raus, die noch gar nicht in der Vermittlung sind. Wenn wir schwer kranke Tiere nehmen, werden gelegentlich für die ersten wichtigen Behandlungen die Kosten übernommen.

    Das sind dann allerdings unsere Tiere. Sofern nicht explizit jemand sagt "Kannst du die Gruppe für mich aus dem TH abholen und ich hol sie dann bei dir ab", bleiben alle Ratten, die unsere Wohnung betreten, auch hier. Häufiger rufen fremde Leute bei uns an und fragen, ob wir Ratten zu vermitteln hätten - das ist dann aber ein Missverständnis, wir vermitteln keine, die schon hier sind.

    Wenn wir aber über mehrere Ecken von Leuten hören, die Ratten aufnehmen wollen, gleichen wir das mit den 'abzugebenden' ab, von denen wir gerade wissen, und stellen einen Kontakt her. Das geschieht aber hauptsächlich alles im privaten Kreise.

    Das ist für mich - wenig Geld, Platz und Zeit - eine Zwischenlösung, mit der ich leben kann, die ich anbieten kann. Ich könnte keine Wohnungsräumungen organisieren, mal schwupps! 30 schwangere/halbtot gebissene Ratten aufnehmen und unter die Leute bringen.

    Man muss ja nicht gleich (und vor allem so schnell) die Hardcore-Schiene fahren, wenn man sich dort einbringen will. Das würde sicher die meisten überfordern.

    Vor denen, die sich aber 'ganz in die Tiefe' wagen, habe ich allergrößten Respekt. Das erfordert schon ein großes Organisationstalent.


    LG

  • Hallo

    man sollte es auch nicht gleich übel nehmen, wenn kritisch hinterfragt

    wird. Einige male hat man schon gemerkt, dass Leute helfen wollen

    und eben garnicht wissen, worauf sie sich einlassen. Schnell haben diese

    Leute sich dann mit zig Tieren die Bude vollgestopft und laufen Gefahr, selber

    ein Notfall zu werden. Man muss da sehr überlegt handeln, und Coco, bitte

    nicht böse sein, aber Deine Postings, z.Bsp. sofort mehrere Pflegestellen zu haben, für den Tierschutz auch Vorstrafen zu riskieren, schlecht über Tierheime und Pflegestellen, wo Du Deine Tiere her hattest, zu posten... hat Dich nicht gerade in ein gutes Licht gerückt.

    Ich bin vor Jahren auch ein wenig blauäugig an die Sache mit der Notfallvermittlung rangegangen. Mir wurde auch von erfahrenen Notfallvermittlern die Meinung gegeigt und ich war totunglücklich, da ich ja nur helfen wollte.

    Ich habe mittlerweile so einiges dazugelernt, was man eben nicht in kurzer Zeit

    lernt, wenn man nachhhaltig Tierschutz betreiben möchte.

    Heute sind wir ähnlich wie ein Team, haben Kontakt untereinander und helfen untereinander, wo es nur möglich ist.

    Wenn ein "Neuling" wie Du innerhalb kürzester die Notfallvermittlung groß aufziehen möchte, sollte er sich nicht wundern, dass bei den "alten Hasen " die Alarmglocken schrillen, zuviel haben diese Leute oft schon erleben müssen.

    Den Ratten ist auch nicht geholfen, wenn sie zu Leuten kommen, die die Tiere in Käfigen zu Dutzenden stapeln und irgendwo garnicht in der Lage sind, sie artgerecht zu halten.

    Ich finde es schön, dass ihr Euch ausgesprochen habt.


    LG Petra

  • Hallo

    Ich glaube ich hab mich hier jetzt schon bereits zwei mal dazu geäußert wie ich gern weiter verfahren will. Hatte auch gesagt das ich für Kritik offen bin. So genau weiß ich jetzt nicht warum das jetzt immer wieder raus geholt wird.

    In den letzten Tagen hab ich viel einstecken müssen was auch berechtigt war. Was genau wird denn jetzt von mir verlangt? :) Würd ich gern wissen.

    Weil ich mich nicht so gut ausdrücken kann wurde mir gleich ein Strick draus gedreht, was ich jetzt nicht böse meine. Wenn ich was schreibe dann sieht man nun mal nicht meine Mimik dazu und kann auch nicht sagen ob ich mir Kritik gefallen lasse oder nicht.

    Warum kann ich nicht Kontakt zu so vielen Pflegestellen haben? Warum ist das denn so verwunderlich? :) Versteh ich einfach nicht.

    Beleidigt war ich auch nicht das wurde hier einfach so behauptet obwohl es nicht stimmt. Ich kann einiges einstecken wenn es berechtigt ist und das war es in dem Fall zum Teil ja auch.

    Wie gesagt ich als Pflegestelle und Notfallvermittlung fungiere ja nicht mehr. Oder hab es vielleicht auch nie wirklich.....

    Deshalb bin ich aber nicht beleidigt oder sauer. Nur weil viele Leute Kritik nicht einstecken können muss ich doch nicht genau so sein.


    Liebe grüße coco

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