Rattenkauf im Zoogeschäft, für mich völlig OK

  • Hallo,

    hab nun mal ne ganze Weile auf meinen Fingern gesessen und still mitgelesen,bevor ich unüberlegt losschiesse.

    Meine ersten Ratten kamen aus einem Zoogeschäft,leider. :pein: :pein: Ich war 18 Jahre alt,naiv und unerfahren was das betrifft.Nach den 2 Anfängerratten,hatte ich bis zum 11.07.2011 keine Ratte mehr...ich hab das eine oder andere drüber gelesen,und es auf sich beruhen lassen.

    Doch dann kamen meine 2 Notfellchen von privat zu mir,da man nicht wusste wohin damit. :confu:

    Sicher Fehler sind menschlich und einige ganz bestimmt unverzeihlich...nie mehr würde ich mir ein Tier aus dem Zooladen aneignen...ich hab draus gelernt,viel drüber gelesen und möchte es besser machen...in meinen Augen schon ein gewisser Tierschutz.

    Lg,Gondria :bähh:

  • Huhu Condria79

    Seine Tiere, oder was auch immer nicht mehr aus dem "Zooladen" zu beziehen, ist TIERSCHUTZ überhaubt keine frage!

    Du unterstützt damit "Aktiv" den Tierschutz.

    Vorrausgesetzt: " du kaufst dort auch nichts anderes ein , wie Leckerlies oder dergleichen "!


    Aus Fehlern lernt man, da hast du Recht,...wenn man seine "Fehler einsieht" und nicht aus Bequemlichkeit seine Augen "Sturr" davor verschließt, wie manch anderer "sogenannter Tierfreund" :pein: .

    Schön das du dich an der Diskussion beteiligst :D

    Lg Gela

  • Angela...

    dank dir für deine Antwort :pein:

    Nö nicht mal Leckerkram wird dort gekauft,man kann soviel selbermachen sei es Dörrobst etc...ich koch lieber ungesüßten Haferbrei finden meine ganz toll :) .

    Und frisches regionales Gemüse&Obst hol ich vom Wochenmarkt oder auch mal aus einem großen Discounter.

    Nun hoffe ich das ich hier 1-2 Ratzen glücklich machen darf und meine 2 hier auch,Gesuch ist geschaltet.

    Lg :bähh:

  • Hallo

    Es geht hier nicht darum, dass irgendjemand als Tierquäler hingestellt werden soll, es geht darum, dass viele die Hintergründe der Läden kennen und eben auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten. Und das war in den meisten Fällen nicht schön!

    Ich möchte einfach mal zu bedenken geben, dass viele Läden von außen toll aussehen, es aber gar nicht sind. Aber im Hintergrund herrschen andere Bilder. In einem Laden lief der Verkäufer, bei dem man morgens noch an der Kasse zahlen konnte, schon mal nachmittags im Kittel rum und "untersuchte" die Tiere, bis alle Leute sagten, ohhh ein Tierarzt kümmert sich, wie schön. Das heißt nicht, dass es gar keinen Arzt geben muss, aber schon, dass nicht jeder im weißen Kittel Arzt ist.

    Auch werden dort als Medikamente frei verkäufliche Präperate angeboten. Diese sind in dein meisten Fällen unwirksam bis gefährlich (bei Milbenmitteln) und man sollte sich nichts davon andrehen lassen.

    Dann wurde mir schon gesagt in dem Laden würde man nur Ratten von wenigen, qualifizierten Züchtern, der Generationen der Tiere kennt, bezogen. Dummerweise kenne ich aber die Futtertierzüchterin, die ihren Überschuss regelmäßig im Laden abgibt. Also hat man mich dort auch belogen.

    Dann passiert es immer wieder, dass man falsch beraten wird, dass einem nicht rattengeeignetes Zubehör (zu winzige Häuser und Röhren, Laufräder, Käfige jenseits aller Mindestmaße) angequatscht wird und sehr oft sogar gesagt wird, Ratten kann man alleine halten. Wenn es nun in einem Laden geschultes Personal gibt, ist das toll. Aber es ist leider nicht der Regelfall. Viele sind auch nicht fähig, die Geschlechter rechtzeitig und richtig zu trennen, gäbe es sonst so viele Zooladenschwangerschaften?

    Und selbst wenn es den absolut besten Laden mit artgerechter Versorgung, Auslauf, persönlicher Bespaßung, Arztbetreuung und was weiß ich noch gäbe: Meine Ratten kämen aus der Nothilfe. Ich sehe nämlich nicht ein, warum neue Tiere produziert werden müssen aus Profitgedanken, wenn es doch schon sooo viele heimatlos Tiere gibt? Das ist für mich neben den Haltungsbedingungen tatsächlich einer der Hauptgründe! So viele sind in der Notfallvermittlung. Diese sind jung, fitt, gesund und zutraulich, viele stammen aus ungewollten Würfen, weil im Zooladen schwangere Tiere gekauft wurden oder weil einem ein Bock als Weibchen verkauft wurde, der dann zuhause alle Mädels gedeckt hat. Oder, oder, oder. In der Notfallvermittlung sind nicht nur alte, kranke oder bissige Tiere, das ist ein Irrglauben. Die alten, kranken und gemeinen finden oft ihre Endstellen bei den NFV, weil man diese Tiere gar keinen Anfängern anvertrauen kann.

    Die meisten NFV reißen sich ein Bein aus für die Tiere, ich fand die 40 (20 Vermittlungstiere, 5 Vermittlungsdurchläufer in Zwischenstation, 20 eigene) Ratten um mich herum, die pro Woche mal locker 6kg Trockenfutter, 10 Gurken, 4kg Möhren, 7 Köpfe Salat und etliches anderes Zeug verputzt haben auch nicht witzig, aber ich habe es gern gemacht und jedes einzelne Tier ins neue Heim begleitet und mich gefreut, wenn ein Zuhause gefunden war. Ich stehe jederzeit telefonisch zur Verfügung und bei Problemen jeder Art nehme ich die Tiere zu mir zurück. Nicht nur, wenn sie krank sind, nein, sogar, wenn sie einfach nicht gefallen und man nicht "warm" miteinander wird. Weil ich genau weiß, wenn ich sie nicht nehme, dann landen sie evtl. im Wald oder im Magen und das möchte ich bei "meinen" Tieren nicht. Darum darf nicht jeder, der keinen Bock mehr auf seine Viecher hat, die bei mir abladen, aber wenn ich die ursprünglich vermittelt habe, dann nehme ich sie auch zurück, das steht schon so im Vertrag.

    So, nun habe ich auch mal meine Meinung kundgetan.

    Grüße

  • Hallo Judith München,

    warum unterstellst du mir, provozieren zu wollen, nur weil ich zu einigen Themen eine andere Meinung habe als die Mehrheit? Ich bringe meine Argumentationen und meine Ansichten nicht unfreundlich oder unangemessen hervor. Und gerade wenn du in deinen Einstellung überzeugt und sicher bist, dürftest du meine Äußerungen kaum als provokativ erleben.

    LG nachtfalter

  • Ich verstehe das ja auch vollkommen und ich wollte auch nie die Zooläden hochloben ich dachte es eher mal als positive Erfahrung kundzutuen.

    Ich sehe nur das Problem darin, dass selbst wenn die Tiere nciht verkauft werden nachproduziert wird, und was passiert dann?

    In einem Gartencenter um die Ecke landen die alten Tiere dann in viel zu kleinen Glaskisten unter allen anderen Käfigen ohne Licht und ohne jegliche weiterer Beachtung.

    Ebenso noch ein Zooladen hier aus DÜsseldorf.

    DIe älteren Tiere werden wie abschaum irgendwo unten abgestellt wo man sie nur sehen kann, wenn man sich auf den Boden kniet, denn die will ja eh niemand mehr.

    Und diesen Tieren denke ich geht es schlechter als denen aus Notfallvermittlungen denn diese Vermittler kümmern sich schließlich wenigstens um die Tiere.

    Und aus solchen miesen Haltungen stammte mein Hamster, und aus soetwas ähnlichem habe ich auch mein Kaninchen total vermilbt herausgeholt.

    Das ist mein Grund da immer wieder hinzufahren und die "alten" Tiere die niemand mehr will aus dem Keller zu holen.

    Nur eben bei den Ratten war es anders, dazu durfte ich mich ja auch schon rechtfertigen.

    Und das Kaninchenweibchen was im Oktober kommt, kommt hier aus unserem Tierheim, das arme Tier hat man einfach so auf der Straße ausgesetzt, als Kaninchen, unglaublich.

    Nunja also wie gesagt.

    Das sind meine Gründe doch immer wieder mal hinzufahren.

    DIe Gründe für die Ratten habe ich schon gesgagt. unwissenheit, und es sollten als allererste Ratten eben jungtiere sein.

    Und dennoch besteht trotz der Misere in ein paar Läden ein Hoffnungsschimmer, aber diese Tiere muss man dann ja auch zwangsläufig nicht kaufen, denen geht es ja dann schließlich gut und da stimme ich euch zu das Notfalltierchen dort den vorang haben sollten, aber auch dafür nicht ejder geeignet ist, denn um Notfällen zu helfen sollte man schon Erfahrung mit dem Tier haben.

  • Hallo

    Nur wenn man konsequent die Tiere nicht kauft, kann man etwas bewirken. Wenn man dem Zooladen noch zeigt, dass man auch kranke Tiere, den "Abfall/Überschuss" toll verkaufen kann an Leute, die sich für Tierschützer halten, dann haben die doch überhaupt gar keinen Grund irgendwas zu verändern! Klar tun mir die Nasen leid, Milbenzerfressen, hochtragend, ausgelaugt und dünn, sie sie sich in die Ecken ihrer Glaskisten kauern. Aber ich nehme sie nicht mit, bzw. betrete solche Läden gar nicht. Meine Leckerchen kommen aus dem Netz oder aus einem kleinen Zooladen, der keine Tiere verkauft und keiner großen Kette angehört. Dort darf man auch Zettel aufhängen, wenn man Tiere abzugeben hat.

    Und die Notfallvermittler können sich eben nur kümmern, bis alle ihre Kapazitäten voll sind. Und wenn ihnen niemand mehr Tiere abnimmt, dann können sie auch keine weiteren aufnehmen. Wenn ich nicht noch die anderen Vermittlungstiere hätte, dann hätte ich vom aktuellen Großnotfall aus dem TH Düsseldorf wohl ein trächtiges Weibchen genommen. Aber wohin mit noch mehr Käfigen, ein bisschen Wohnung brauche ich auch!

    Und das "Positivbeispiel" ist in dem Fall eben leider Augenwischerei, da grade diesen Laden sehr viele Leute "von hinten" kennen und dort ein ganz anderes Bild erscheint. Das ist nicht nur ein Problem dieses Ladens, sondern ein allgemeines von Zooläden. Und zwar nicht nur bei Ratten, sondern bei allen Tierarzten. Vom Affen bis zur Zwergkaninchen.

    Und du scheinst immer noch zu denken, dass Notfellchen alle irgendwelche Hilfe oder sonstwas spezielles brauchen. Nein! Das sind einfach oftmals junge und gesunde Tiere, die keinerlei Sonderbehandung oder sowas bedürfen, da braucht man keine besondere Erfahrung oder sonstwas, ich vermittle total gerne an Anfänger, berate, helfe bei der Käfigauswahl und Einrichtung und stehe bei Rückfrage zur Verfügung. Dafür braucht man nicht mehr, als wenn man sich die Ratten aus dem Zooladen holt, man muss nur bereit sein, sich unbequeme Fragen nach den Haltungsbedingungen anzuhören, weil ich die Leute immer ausquetsche, was in deinem Laden bei dir ja aber scheinbar auch passiert ist. Von daher bin ich überzeugt: Jeder der Ratten halten will und vorhat dieses artgerecht zu tun ist bei der Notfallvermittlung gut aufgehoben. Grade Anfänger eigentlich! Die Vermittler kennen die Tiere genau und können liebe Tiere auswählen, nicht verschreckte und scheue wie aus vielen Läden. Und vor allem: Gesund und nicht schwanger! (So sollte es zumindest sein)

    Bisher ist noch der Großteil an Interessenten mit passenden Ratten versorgt worden in der Notfallvermittlung.

    VG

  • Hallo


    angesichts der Tatsache, dass wir-egalwie wir uns verhalten-, den

    Handel mit Tieren nicht unterbinden können, bleibt uns doch letzten Endes

    nur, zu versuchen, die Verhältnisse im Zooladen zu verbessern. Wurde doch schon

    oft genug angesprochen. Und die Tatsache, dass der eine oder andere Laden

    durchaus schon die Tiere halbwegs akzeptabel unterbringt (manch mal besser

    sogar als in manchem Tierheim) ist doch schon mal ein guter Schritt für die

    Tiere dort.

    Und ehrlich, ich staune immer wieder, dass hier einige User anscheinend problemlos hinter die Kulissen der Verkaufsräume der jeweiligen Zooläden

    schauen dürfen/können. Dass die ach so schecklichen Läden dies überhaupt gestatten, verwundert. Ich traute mich nicht, da mal ins Hinterzimmer zu gehen, um nachzuschauen, ob da igendwo noch die Tiere sind.

    Vllt. kann ja der eine oder andere, der von sich gibt, wie es in Hinterzimmern

    von Zooladen immer aussieht, was genaueres erzählen.

    @Springender Punkt

    Ja, ich weiß es selber, dass sich einige Notallvermittler ein Bein ausreißen,

    ebenso wie sich andere aber auch kein Bein ausreißen, sondern eher

    zur Selbstdarstellung neigen. Glaub mir, ein wenig kenne ich die Problematik.

    Angela

    Ich selber hatte bezüglich Vermittlungen nie Probleme. Man nimmt Kontakt zu

    mir auf, ich rede mit den Leuten, lasse sie, wenn sie mögen, zu mir kommen

    und wenn ich Tiere habe und die Leute auf mich einen entsprechend guten Eindruck machen/deren künftige Haltung soweit in Ordnung ist, bekommen

    sie auch Tiere vermittelt. Hatte einmal ein Problem, da erzählte mir die

    Frau, dass ihre vorherigen Ratten Babys bekommen hätten und sie die

    sofort entdorgt hätte, da sie nicht mehr als drei Ratten versorgen täte.

    Mit ihr kam keine Vermittlung zu Stande.

    Ansonsten gibt es sicher immer mal Probleme bezüglich der Notfallvermittlung,

    wenn es um die Organisation von Transporten und die Kosten dafür geht, wenn es um Platzkontrollen geht, wenn es um Schutzverträge geht, oder auch ganz einfach, wenn die Chemie nicht stimmt. Ich hatte auch mal stadtbekannte Assis, die Ratten wollten, da habe ich auch nichts hin vermittelt.

    Derzeit habe ich es geschafft, dass eine private Nageraufnahmestelle die drei

    Langzeitinsassen aus Jena übernimmt. Ruckzuck haben wir uns über die Fahrt

    geeinigt, jeder fährt um die 170 km hin und zurück, ich hole die Tiere im TH und zahle die Gebühr, sie kümmert sich ggf. um die Kastration und Weitervermittlung.

    Keiner von uns beiden bekommt dafür etwas, läuft alles privat.

    So fexibel wie diese Vermittlerin sind aber die wenigsten, zumindest hier nicht.

    Da Du schreibst, dass Du auch Fundratten aufgenommen hättest, komme

    ich das nächste mal gerne auf Dich zu.


    LG Petra

  • Angela

    Ich selber hatte bezüglich Vermittlungen nie Probleme. Man nimmt Kontakt zu

    mir auf, ich rede mit den Leuten, lasse sie, wenn sie mögen, zu mir kommen

    und wenn ich Tiere habe und die Leute auf mich einen entsprechend guten Eindruck machen/deren künftige Haltung soweit in Ordnung ist, bekommen

    sie auch Tiere vermittelt. Hatte einmal ein Problem, da erzählte mir die

    Frau, dass ihre vorherigen Ratten Babys bekommen hätten und sie die

    sofort entdorgt hätte, da sie nicht mehr als drei Ratten versorgen täte.

    Mit ihr kam keine Vermittlung zu Stande.

    Ansonsten gibt es sicher immer mal Probleme bezüglich der Notfallvermittlung,

    wenn es um die Organisation von Transporten und die Kosten dafür geht, wenn es um Platzkontrollen geht, wenn es um Schutzverträge geht, oder auch ganz einfach, wenn die Chemie nicht stimmt. Ich hatte auch mal stadtbekannte Assis, die Ratten wollten, da habe ich auch nichts hin vermittelt.

    Derzeit habe ich es geschafft, dass eine private Nageraufnahmestelle die drei

    Langzeitinsassen aus Jena übernimmt. Ruckzuck haben wir uns über die Fahrt

    geeinigt, jeder fährt um die 170 km hin und zurück, ich hole die Tiere im TH und zahle die Gebühr, sie kümmert sich ggf. um die Kastration und Weitervermittlung.

    Keiner von uns beiden bekommt dafür etwas, läuft alles privat.

    So fexibel wie diese Vermittlerin sind aber die wenigsten, zumindest hier nicht.

    Da Du schreibst, dass Du auch Fundratten aufgenommen hättest, komme

    ich das nächste mal gerne auf Dich zu.

    Huhu Petra,

    das würde ich ja gerne,...aber ich werde nach meinem jetzigen Rudel keine Rattis mehr aufnehmen !

    Ich bin damit einfach zu Emotional verknüpft !

    Lg Gela

  • Hallo Gela

    ah ja, wußte nicht, dass Du mit der Haltung aufhörst, da sieht die Sache

    natürlich anders aus. Schade.

    Bitte nimm das, was ich jetzt schreibe, nicht persönlich, hat mit Dir nichts

    zu tun....

    Aber ich merke immer wieder, dass in Foren gepostet wird, was das Zeug hält,

    wenn es um Forderungen nach Tierschutz geht. Ein Laie gewinnt da schnell den Eindruck, es mit jeder Menge hilfsbereiten Tierschützern zu tun zu haben.

    Viele wollen da was zu beitragen. Geht man dann aber konkret auf die Leute, die

    angeblich durchs halbe Land touren würden, nur um ja nicht im Zooladen Ratten

    zu kaufen, zu, bittet um irgendwas, dann lässt die Hilfsbereitschaft rapide nach, dann heißt es oft, ich würde ja gerne , kann aber nicht, weil gerade das oder das oder das ist. Letzten Endes sind es dann immer wieder dieselben Leute, die eh oftmals schon am Limit kraxeln, die dann helfen. Ist in der realen Tierschutzarbeit

    übrigens auch oft so.


    LG petra

  • Hallo.

    Wisst ihr der Tierschutz beginnt meistens in kleinen schritten.

    Man kann nicht erwarten,dass es für die Tierchen von heute auf morgen besser geht.

    In dem man anfängt die Menschen aufzuklären über z.B.die artgerechte Haltung von Ratten. Also wie sie zu halten sind und wo man seine Ratten bekommt und nicht zu vermehrern oder zooläden rennen sollte. Genauso wichtig ist es zu erzählen welche Nachteile der Rattenhaltung gibt und welche sachen sie dürfen und welche nicht. Wenn man von 10 menschen 3 oder auch nur 2 erreicht hat man schon nen Fortschritt. Denn diese wenigen erklären den nächsten wie man die Tiere richtig hält und so weiter.

    Man muss also nicht immer nur geld in den Tierschutz investieren sondern durch reden und beraten erreicht man oft viel.

    Oder man unterstützt das TH und die PV in dem man bei der Vermittlung hilft, bei räumungen mithilft oder Transporte mit organisiert. Vielleicht auch selbst Vermittlungstiere übernehmen wenn natürlich der Platz da ist.

    Es sind eben die kleinigkeiten die oft viel bewirken.

    LG Ale

  • Hallo Pirotess,

    aus anderen Zusammenhängen weiß ich wie es ist, von zehn Leuten nur zwei oder drei zu erreichen. Zunächst bist du davon überzeugt, dass du allein damit schon viel erreichst, was dich sehr motiviert, weiterzumachen. Im Lauf der Zeit wird dir aber immer klarer, dass du trotz deiner Bemühungen sieben oder acht von zehn Leuten eben nicht ansprichst, und du versuchst immer krampfhafter, dir die zwei oder drei als Erfolg schönzureden. Irgendwann schmeißt du dann frustriert das Handtuch.

    Außerdem wüßte ich persönlich niemanden, den ich in meinem Alltag bzgl. Ratten und deren Haltung beraten könnte. In meinem Bekanntenkreis gibt es niemanden, der sich auch nur ansatzweise dafür interessiert geschweige denn, selbst Ratten halten möchte.

    Zu keiner Zeit wird es soviele für jeden zugängliche Information zu allen Themen und somit auch zu unserem gegeben haben wie heute im Computerzeitalter. Mit wenigen Klicks stehen potenziellen Rattenhaltern Bibliotheken an Informationen offen, ohne dass es sie in irgendeiner Weise Anstrengungen kosten würde. Und wird diese Möglichkeit, sich zu informieren, ausreichend genutzt? Offensichtlich nicht.

    Solange eine Sache einen bestimmten Kaufpreis nicht übersteigt, brauchen viele Menschen keine Vorabinformationen. Sie kaufen sie einfach, probieren sie aus, und wenn sie lästiger, langweiliger oder kostenintensiver ist als ursprünglich angenommen, wirft man die Sache einfach wieder weg. Da machen auch Haustiere keine Ausnahme.

    Nicht der Handel mit Tieren sondern das mangelnde Verantwortungs- und Mitgefühl unserer Gesellschaft den Tieren gegenüber stellt in meinen Augen das Hauptproblem dar.

    LG nachtfalter

  • Hallo,

    Zitat

    Und ehrlich, ich staune immer wieder, dass hier einige User anscheinend problemlos hinter die Kulissen der Verkaufsräume der jeweiligen Zooläden schauen dürfen/können. Dass die ach so schecklichen Läden dies überhaupt gestatten, verwundert. Ich traute mich nicht, da mal ins Hinterzimmer zu gehen, um nachzuschauen, ob da igendwo noch die Tiere sind.

    Vllt. kann ja der eine oder andere, der von sich gibt, wie es in Hinterzimmern

    von Zooladen immer aussieht, was genaueres erzählen.

    Natuerlich darf man nicht einfach hinter die Kulissen schauen, aber manchmal bekommt man die Einblicke halt doch.Ich kenne 2 Menschen, die bei einem sehr grossen (irgendwie scheut es mich das wort Zooladen fuer den Laden zu benutzen) Tierhandel gearbeitet und ich selber war auch schon in diesem Laden. Ich habe einen aufmerksamen Spaziergang (auf Grund der Groesse des Dings ist das ohne Probleme tatsaechlich so moeglich) gemacht und dann kann einem schon einiges auffallen:

    - Nager nicht nach Geschlechtern getrennt

    - Hamster in Gruppenhaltung (und das wo sie absolute Einzelgaenger sind)

    - Maeuse wurden als Paerchen an ein Kind (mit Vater) in einen bunten Minikaefig verkauft, Tiere dabei am Schwanz hochgehalten und gefangen, Beratung war: so kann man die Tiere am besten festhalten

    - tote Fische in vielen Aquarien, zum Teil angefressen

    - Parasiten auf den Kaninchen, die haben sich schon gegenseitig bekaempft

    - verfilzte Meerschweinchen

    - schlimme Stereotypen bei etlichen Tieren (ein Affe sprang staendig gegen die Scheibe, fiehl dann zu Boden und wieder von vorn)

    - Minischweine die voellig veraengstig in der Mitte ihres Gehege standen, denn da waren sie von allen Menschen, die sich rundrum stellen konnten, am weitesten entfehrnt

    - Ein Schild am Affenglasgehege (BItte nicht Klopfen, Weibchen ist traechtig). Aber sonst darf man klopfen? Und warum sitzt ein wissend traechtiges Weibchen im Schauraum und nicht in Ruhe hinter den Kulissen?

    - Echen in Stressfaerbung

    - Reptilien mit komisch Auswuechsen auf der Haut

    - Reptilien denen Gliedmasse fehlen

    - Papageien die "in der Mauser" sind, und zwar so massiv, dass sie sich gleich fast komplett nackig machen, viele blutige Wunden haben und die ganze Zeit von einem Bein auf das andere wackeln

    Das waren nur meine Beobachtungen bei 1 Besuch (oefter konnte ich mir das naemlich nicht antun). Und das finde ich alles schon sehr krass. Das man mal was sieht, ok. Natuerlich kann mal ein Fisch sterben, mal ein Tier Parasiten haben, ich wuerde luegen wenn das bei mir nicht so ist. Mir stirbt auch mal ein Tier oder irgendwie schleppe ich mir Parasiten rein, ja passiert.Aber in der Huelle und Fuelle?

    Und dann die Infos die ich von den beiden Menschen bekommen habe, die dort gearbeitet haben. Einer davon mit 2 kleinen Kindern und musste einfach schauen, dass er Geld ran schafft, nur deswegen hat er da laenger als 1 Tag gearbeitet:

    - Personal wechselt alle 4-12 Wochen. Kaum einer haelt es lange aus

    - Tiere werden bewusst krank verkauft, sie erhalten Ersatztiere, wenn das Tier dann schnell stirbt

    - fast alle Reptilien haben Krankheiten, das ist bekannt, die Behandlung zu teuer, daher wird nichts gemacht

    - exotischere Tiere werden teilweise von ueberforderten Privatleuten aufgenommen, Stammbuecher gefaelscht

    - Nager und Kaninchenbabys sind auch Nachkommen von ueberforderten Privatmenschen oder der Nachwuchs, der von verkauften schwangeren Tieren stammt.

    - Papageien sind nicht in der Mauser, das wird nur so gesagt, sie zupfen sich selber oder gegenseitig aus Stress und Langeweile die Federn

    - Fachpersonal wird auch mal zum Tierarzt, wenn grade einer benoetigt wird

    - mit Geld geht alles und bekommt man alles

    Ich sollte dazu sagen, dass ich zunaechst dort war, bevor ich diese beiden Personen ueberhaupt kannte.

    Ja, das ist ein Extrembeispiel, aber je groesser desto extremer. Und ich denke sowas wird sich auch in vielen Tierhandlungen im kleinen abspielen.

    Wenn ich sehe, dass in einer kleineren Tierhandlung Ratten 2 Jahre in einem 30 x 50 Aluminumcontainer gehalten werden, weil sie nicht verkauft werden konnten, die sehen ja aus wie Kanalratten, dann ist das weder gute Haltung noch akzeptabel.

    Nein, die beiden sitzen da nun nicht mehr, denn das ist ein Fall wo man nun wirklich keinen Nachschub unterstuetzt. Der Fall war bei einer Bekannten die die beiden alten Boecke nun hegt und pflegt.

    Wenn ich drauf aufmerksam mache, dass die Hamster sich in dem 30 x 30 Glaskasten grade zerlegen, und dann wird der Agressor rausgenommen, das andere Tier blutend mit Bisswunden drin sitzen gelassen, ist das grausam und billigende in Kauf nahme des Tod von diesem Tier. Im gleichen Laden werden uebrigens Meerschweinchen und Kaninchen vorbildlich gehalten und auch die Beratung ist sehr gut, mir sehr grossen Kaefigen. Auch werden Rammler kastriert verkauft.

    Wenn ich sehe, dass in fast allen Tierhandlungen die Hamster in Minilaufraedern laufen muessen, mit Schereneffekt und Gitterlaufflaeche zumeist, dann ist das lebensgefaehrlich und gesundheitsschaedlich und warum wird das den Tieren zugemutet? Weil ein artgerechtes Laufrad nicht in die viel zu kleinen Schaukaesten passt? Weil sie keine Ahnung von den Tieren haben? Weil das ein viel zu hoher Verschleiss an teurem INventar waere?

    Ich muss also nicht immer hinter die Kulissen gucken um da zu sehen, da stimmt was nicht. Und ich habe (bedingt durch meine Kindheit in einem Heimtierzoo (wir hatten fast alle Tiere und da kann ich auch aus heutiger Sicht sagen, die meisten wurden fuer damalige Verhaeltnisse super und einige davon auch nach neusten Erkenntnissen artgerecht gehalten)) Ahung von recht vielen Tierarten und masse mir da an, das beurteilen zu koennen.

    Und nur eine Tierart gut zu halten, die anderen dafuer schlecht, finde ich absolut pervers.

    LG

    Lakes

  • Hallo

    Zitat

    Judith_München dann erkläre mir doch bitte mal das System Tierheim? Und ich gebe nochmals gerne zu das ich mich damit einfach nicht auseinander gesetzt habe.

    Tierheime nehmen Tiere (zB Ratten) auf, die aus irgendwelchen Gründen in Not geraten sind und im alten Heim nicht mehr gehalten werden können, ausgesetzt wurden etc. Über den Zustand der Tiere sagt das erstmal gar nicht aus. In meinen betreuten Tierheimen sitzen gerade etwa 35 gesunde, aufgeweckte und freundliche Babies von 3 Wochen. Die "kranken, gestörten Klischee-Tiere" gibt es prozentual eher wenig. Im (guten) Tierheim wird nichts gezüchtet und von Quellen bezogen, wo nachgezüchtet wird. Heißt, was auszieht, zieht nicht automatisch neu produzierte Tiere auf Heimatsuche nach sich.

    Tierheime wie Pflegestellen/vermillter sind "Durchgangsstellen". Die Tiere werden aufgenommen, weil sie dringend Hilfe suchen, werden erstversorgt und nach besten Möglichkeiten artgerecht gehalten und gezähmt, damit sie bessere Chancen auf ein neues Zuhause haben, wo sie endgültig bleiben können. Je früher sie ins neue Heim können, desto besser. Grade, weil Tierheime eben nur Zwischenstellen sind, werden die Tiere dort nie so gut leben wie im festen Heim. Sie sind nicht Teil einer Familie, haben keine Rundum-Versorgung, Auslauf fehlt, regelmäßige Zuwendung und Liebe, sie werden nur gut mit Futter, Wasser und Unterkunft versorgt, medizinisch betreut. Ziel ist aber, dass sie das "Mehr" kennenlernen dürfen und leben dürfen, wie es ihrer Art entspricht, ohne Tierheimstress. Je früher desto besser, je länger sie von menschlichen Bezugspersonen weg sind und je älter sie werden, desto schwerer wird es werden, dass sie sich noch daran gewöhnen. Bei unsren Babies müssen wir befürchten, dass wenn sie zu lange warten müssen, weil sich manche Leute wohl lieber kranke Tiere im Zooladen kaufen, dass sie ohne Menschliche Zuwendung älter werden und scheu werden, dass wir irgendwann auf älteren, scheuen Tieren sitzen, weil es ihnen zB in deinen Augen (und leider tendieren viel zuviele zu diesen Mitleidskäufen) "zu gut untergebracht" waren.

    Das Fazit kann aber nicht sein, dass Tierheime ihre Tiere schlechter halten müssen, damit mehr Menschen sie aus Mitleid mitnehmen. Erstmal ist jeder Halter dazu verpflichtet, sein Tier der Art entsprechend unterzubringen und es kann nicht im Sinne eines Tierschutzvereins etc. sein, ein Tier zu quälen, um dadurch bessere "Verkaufschancen" auf Kosten der Tiere zu haben. Das kann und darf nicht Sinn der Sache sein.

    Weiterhin hat ein Tierheim und eine Pflegestelle nicht unendlich Platz. Ich hab einen Pflegekäfig mit begrenzten finanziellen und zeitlichen Mitteln. Auch ein Tierheim hat nicht unendlich Platz. Wenn keine Tiere mehr vermittelt werden, müssen die, die da sind, im Tierheim alt werden und es ist irgendwann voll. Oft genug gibt es Aufnahmestopps für diverse Tierarten, weil kein Platz mehr im Tierheim ist. Das ist schrecklich, weil die Tiere in Not dann irgendwelche andere Möglichkeiten finden müssen und keiner will wissen, wieviel in der Zeit vielleicht ausgesetzt wird. Aber was hilfts? Unser Kleintierpfleger für Ratten und Co. ist immer für 300-400 Tiere auf einmal alleine verantwortlich. Die müssen alle jeden Tag gefüttert, gereinigt und medizinisch versorgt werden. Irgendwann ist einfach schluss, jede weitere Aufnahme ginge auf Kosten der Mitarbeiter und der Tiere, die wir dann stapeln müssten und nicht mehr angemessen versorgt werden können. Je mehr Tiere auf einmal, desto eher können auch mal Sachen übersehen werden wie Krankheiten etc.

    Was ist die Lösung? -> Tiere aufnehmen

    Und sich freuen, dass die Tiere vor der Aufnahme schon eine Weile artgerecht erstversorgt wurden und es ihnen nicht anlasten. Das macht letzten Endes doch einen Tierschutz aus, dass man sich ums Tier kümmert und du als Abnehmer nicht erstmal hunderte Euro an Tierarztrechnungen zu bezahlen hast und dich und deine eigenen Tiere in Gefahr bringst, weil du evtl. kranke Tiere mit zu dir nach Hause nimmst, die noch keinen Tierarzt gesehen haben.

    Das ganze Notfallsystem funktioniert nur, indem es Menschen gibt, die Tiere von dort aufnehmen.

    Zitat

    Und ich finde mich nciht wirklich beleidigend es macht mich nur wütend wenn immer jeder verständniss will aber einfach nichtmal einen funken verständnis für die Gegenseite aufbringt, und einen dann als Tierquäler darstellt.

    Eventuell verstehst du unsre Seite ja jetzt oder irgendwann mal besser. Vielleicht kann sich eine Gerrybear bei den "Vermittlungszuständen" ihrer Region mit ihrem Gewissen irgendwie vereinbaren, dir da entgegenzukommen und Zoolädenkäufe zu tolerieren, aber im Großteil der restlichen Region können wir uns so eine Grauzonenmoral schlichtweg nicht leisten. Weil es überall immer genug Ratten gibt, die ein Zuhause suchen und es bitter ist, jemanden hier Werbung für Mitleidskäufe und mehr Verständnis für Tierhandel machen zu sehen und sich dann falsche Sachen in den Mund legen zu lassen (keiner wurde Tierquäler genannt) und "kleinkariert" nennen lassen zu müssen, weil wir so gemein sind, eindeutige Meinungen zu haben.

    Ich weiß gar nicht, was du willst. Auf der einen Seite sagst du, dass du es als Fehler ansiehst, Ratten im Handel gekauft zu haben. Auf der anderen Seite sollen wir dir sagen, dass es ok ist (sprich: "verständnis haben"). Auf der einen Seite sagst du, dass dein Zoohandel toll ist, weil da die Ratten etc. soo toll versorgt werden und man sollte den unterstützen, auf der anderen kaufst du sonst nur Tiere, die irgendwo in den untersten Ecken versauern müssen, weil sie zu alt fürs Kindchenschema geworden sind.

    Da zahlst du Geld für die schlechte Haltung der vergessenen älteren, nicht für die guten Bedingungen. Man muss halt auch wissen, was man für Zeichen setzt in dem, was man da tut.

    Liebe Grüße

    Judith

  • Hallo

    Judith, es sind nicht nur schlechte Vermittlungszustände hier in meiner

    Region, sondern generell in den östlichen Bundesländern mit ca 16 Mio

    Einwohnern gerade mal nicht mehr als 5 aktive, vllt. auch noch mal 5 nicht so

    sehr aktive, zusammen aber niemals mehr als 10 Leute als Notfallvernittler

    für Ratten tätig/in Foren aktiv. Halle/Leipzig, die Berliner Gegend, ein bisserl

    in Thüringen, und dann verließen sie ihn. Da läuft hier weit und breit nichts.

    Dass wir wenigen Leute, die übrigens auch noch ein Privatleben haben, nicht ständig Zeit und Geld über haben, um durch die Lande zu

    tingeln und Notfälle an den Mann zu bringen oder sonstwie

    Propaganda für Notfallratten zu veranstalten, erklärt sich wohl von selbst.

    Hier ist man doch schon froh, wenn keine Notfälle reinkommen, und hier ist es unterm

    Strich tatsächlich Wurscht, wo die Leute ihre Tiere herhaben, Hauptsache, die Tiere werden nicht

    zu Notfällen, die dann- wie jüngst in Jena- Ewigkeiten im Tierheim verbringen müssen.

    Für den Osten eine Grauzonenmoral zu unterstellen finde ich ob der Anstrengungen für den Tierschutz und für Ratten, die hier trotzdem auf privater Ebene laufen, für einen recht jungen Notfallvermittler (ohne weitere familiäre Verantwortung) wie Du einer bist recht unangemessen.


    LG Petra

  • Zitat

    Ich weiß gar nicht, was du willst. Auf der einen Seite sagst du, dass du es als Fehler ansiehst, Ratten im Handel gekauft zu haben. Auf der anderen Seite sollen wir dir sagen, dass es ok ist (sprich: "verständnis haben"). Auf der einen Seite sagst du, dass dein Zoohandel toll ist, weil da die Ratten etc. soo toll versorgt werden und man sollte den unterstützen, auf der anderen kaufst du sonst nur Tiere, die irgendwo in den untersten Ecken versauern müssen, weil sie zu alt fürs Kindchenschema geworden sind.

    Also ich finde ja, dass es, egal wo, wichtig ist sich eine umfassende Meinung zu bilden und immer beide Seiten zu betrachten. Ein "Schwarz-weiß" gibt es für mich nicht. Wenn jemand zugibt, dass er am Anfang vielleicht einfacher über die Sache gedacht hat (erste Tiere im Zoohandel kaufen),sich aber auch gern überzeugen lässt von dargelegten Argumenten des Tierschutzes und es in Zukunft anders machen würde, trotzdem aber nicht bereit ist, die Zoohandlung als Feindbild zu übernehmen, so sollte man das akzeptieren. Und vor allem zu würdigen wissen, dass derjenige Rat annimmt und es besser machen will.

    "Tierschützer" sind schon wirklich oft ein lustiges Völkchen. Man muss sich doch klar sein, dass man weniger Leute von einer Sache überzeugt, wenn man sie durch an den Karren fahren vergrault. Ich denke alle hier, die keine Feinde der Zooläden sind, finden das Engagement der Notfallvermittler trotzdem in jedem Fall gut und unterstützenswert. Aber es ist psychologisch einfach ein bisschen ungünstig, bzw. naiv zu glauben, es könne selbstverständlich für alle Leute werden hunderte von Kilometern für eine arme Ratte zu fahren. Wenn jemand sagt, er findet das gut, macht es aber selbst nicht, so muss man das akzeptieren! Durch Verständnis dafür, dass nicht alle Leute so viel Zeit, Geld und Engagement aufbringen können und wollen, sind oft mehr Unterstützer gewonnen, die es dann vieleicht auch mal in Erwägung ziehen, mitzumachen, auf Grund eines gut vorgelebten Beispiels.

    Lakes

    Dein Beispiel schürt für mich wieder das Schwarz-Weiß-Denken und deine Aussage ist deshalb für mich kein Argument.

    Einen von dir beschriebenen Zooladen habe ich noch NIE gesehen oder betreten und ich war schon in vielen! Ich will nicht sagen, dass es solche Fälle nicht gibt, im Gegenteil: Bitte tut etwas gegen derart verantwortungsloses Wirtschaften! Aber das ist ein Problem, dass von Einzelfall zu Einzelfall untersucht und bekämpft werden muss!

    Deinen Post finde ich genausowenig reflektiv wie einen der darauf antwortet: "mein Tierladen ist aber ganz toll, weil..!" Ja gut dann stehen Aussage gegen Aussage, die man weder auf der einen noch auf der anderen Seite überprüfen kann, aber man hat immer noch keinen Einblick in den Sachverhalt "tierladen" an sich. negativbeispiele dieser Art kann ich dir in vielen bereichen des täglichen Lebens liefern, was dann bedeuten würde man darf überhaupt nix/keine mehr kaufen, essen, Dienstleistung nutzen. Diskutieren lohnt sich nur um Grundprobleme. Und das wäre die Ethik, ob man (bestimmte) Tiere in Läden verkaufen sollte oder nicht.

  • Hallo Judith München,

    So sieht Gerrybears Situation aus. Gerade sie hätte jeden Grund, Zooladenkäufe abzulehnen. Tut sie aber nicht, weil sie ganz offensichtlich einen realistischen Bezug zu ihren Möglichkeiten hat und nicht irgendwelchen Utopien nachjagt. Meinen Respekt hat sie!

    Zitat

    ... Diese Verantwortungslosigkeit den Tieren gegenüber kotzt mich an.Da sind mir Leute, die sich informieren und ihre Ratten in einem Laden

    holen und für diese Ratten zeitlebens sorgen, allemal lieber.

    Sicher sind diese Leute nicht tierschutzkonform so wie wir es uns hier

    in unserer kleinen Runde vorstellen. Aber ich werde mich hüten, z.Bsp. in unserem Bekanntenkreis den Leuten, die sich Vögel oder Meeris im Laden kaufen und ordentlich für diese Tiere sorgen, vorzuhalten, die hätten Scheuklappen

    auf und würden sich tierschutzwidrig verhalten, weil sie vorher nicht im Tierheim waren.... Gerrybear

    LG nachtfalter

  • Hallo,

    das traurige ist, dass das nicht ein Negativbeispiel ist, sondern das sind Erlebnisse aus 4 verschiedenen Zoolaeden hier in der Gegend. Die beiden grossen Listen gehoeren nur zu einem. Da was gegen tun? Keine Moeglichkeit. Da ist man machtlos und das schlimme ist, dass dieser Zustand in dem grossen Tierhandel kein Geheimnis ist und es eigentlich alle wissen.

    Bei den 3 anderen Beispielen waren es 3 weitere Zoolaeden.

    Und du kannst mir nicht erzaehlen, dass du noch garnie in einer deiner Zoohandlungen auch was schlechtes gesehen hast. Dann gehst du blind durch die Laeden oder willst es nicht sehen. Aber was schlechtes sollte man da nicht sehen koennen, denn sie sollten Vorbild sein.

    In keiner Zoohandlung hier werden Hamster nicht in Gruppen gehalten (und ja die muessen einzeln gehalten werden und das mit etwa 5 Wochen), sind die Ratten in Kaefigen und nicht Aquarien (denn das darf schoon alleine durch die vorgeschriebenen Haltungsbedingungen fuer die Zoolaeden nicht anders), sind Voegel in viel zu kleinen Volieren... Liste beliebig erweiterbar.

    Ich werde berichten, wenn ich den ersten Zoohandel finde, wo ich tatsaechlich nichts auszusetzen habe. Allerdings glaube ich nicht, dass das passieren wird.

    Und Aussage gegen Aussage ist doch Kinderkram. Zu sagen meine Zoohandlung ist toll und deswegen sind es alle, ist verdammt naiv. Und warum muss man so sehr betonen, dass diese eine Zoohandlung gut ist? Sollte das nicht selbstverstaendlich sein? Eben weil es das nicht ist, ist das sowas Erwaehnenswertes.

    Die Ethik ob man Tiere (nicht nur bestimmte) verkaufen darf ist keine Diskussion mehr noetig. Diese Entscheidung sollte an dem Punkt enden, wenn es den Handlungen nicht moeglich ist, die Tiere artgerecht zu halten, und das ist es in keiner Zoohandlung, allein schon durch die rechtlichen Verkaufsbedingungen, denen sie unterliegen,

    LG

    Lakes

  • Hallo

    Lakes

    Wenn es nun schon darum geht, dass Zooläden ihre Tiere nicht artgerecht halten (können)

    so erlaube ich mir anzumerken, dass auch Tierheime in den seltensten Fällen Ratten

    artgerecht zu halten vermögen.

    Nicht selten werden in Tierheimen in so genannten Kleintierzimmern Ratten mit anderem Getier untergebracht. Ich hatte mal Ratten geholt, da stand unmittelbar neben dem Rattenkäfig eine Voliere mit Frettchen drin , die verrückt gespielt haben. Da wäre es wirklich besser gewesen, man hätte die Tiere in einem Terrarium/Aquarium untergebracht, um den Geruchskontakt zu minimieren. Oftmals kommen in Tierheimen Volieren zum Einsatz, in denen zuvor andere Tiere saßen, oftmals müffeln diese Unterkünfte zum Himmel, obwohl die gereinigt wurden.

    Da kommt man schon ins Grübeln, ob das mit ein wenig Holzkram eingerichtete

    täglich gereinigte Terrarium im Laden für die Tiere nicht doch hygienischer ist als ein schmuddeliger alter Tierheimkäfig. Das nur mal am Rande.

    Und dann sollte man auch die Haltung von Ratten im privaten Bereich generell mal unter die Lupe nehmen. Tagtäglich liest man von Haltern, deren Tiere erkranken und die ratlos dem Leiden zusehen müssen, weil kein Veterinär sich auskennt. Gibt ja noch nicht mal Medikamente, die für Ratten zugelassen sind, sondern umgewidmet werden, auf Grund von Erfahrungen im Heimtierbereich. Meine ersten Ratten sind mir qualvoll erstickt, weil ich

    bei einem Tierarzt war, der sich nicht auskannte. Von den Haltern mal ganz abgesehen,

    die erst gar keinen Tierarzt aufsuchen, da will ich gar nicht erst anfangen davon.

    Obwohl es viele Halter gut meinen, grenzt es für mich an Tierquälerei, wenn man mit kranken Tieren zu einem " Quacksalber" gehen muss, weil es keinen Rattentierarzt in erreichbarer Nähe gibt. Das ist doch Realität hier im Lande.

    Von den ganzen anderen Unzulänglichkeiten der Rattenhaltung im privaten Bereich will ich gar nicht erst anfangen zu schreiben.

    Ich kann Leute verstehen, die ihre Rattenhaltung resigniert aufgeben.


    LG Petra

  • Hallo

    Zitat

    Für den Osten eine Grauzonenmoral zu unterstellen finde ich ob der Anstrengungen für den Tierschutz und für Ratten, die hier trotzdem auf privater Ebene laufen, für einen recht jungen Notfallvermittler (ohne weitere familiäre Verantwortung) wie Du einer bist recht unangemessen.

    Nein, nicht für den Osten, nur für dich. Du argumentierst hier als Notfallvermittler FÜR den Zooladenkauf. Du findest eine Erklärung nach der anderen, warum es ok ist, seine Tiere im Geschäft zu kaufen, sagst sogar, dass du das den Leuten in deiner Gegend sogar empfielst. Und das finde ich schrecklich.

    Ein Notfallvermittler sollte Notfallratten vermitteln und wenn man das lang genug macht sollte sich doch von selber ergeben, dass man Zooläden nicht unterstützt. Und wenn es keinerlei andere Ratten in der Gegend gibt, darf ich das als Notfallvermittler NIE sagen: "Geh in den Zooladen!"

    Da macht man sich doch unglaubwürdig, das was wir tun funktioniert doch, weil wir ständig damit beschäftigt sind den Leuten zu erklären, warum Ratten nicht im Geschäft oder vom Züchter gekauft werden soll. Und ein paar Tage später sag ich dann doch, dass es ok ist und die ganzen Argumente vorher nur frei erfunden waren, um die eigenen Ratten an den Mann zu bringen? So wirkt das dann.

    Wir müssen uns doch sicher sein in dem was wir tun, wir unterstützen den Tierschutz, indem wir Tiere aus Tierheimen und Pflegestellen zu einem artgerechten Heim verhelfen und die Menschen über die Gefahren anderer Quellen aufklären. Wenn du nun jemanden in den Zooladen schickst, und der kommt mit ner trächtigen zurück, was dann? Oder schickst du die dann nachher alle zum Tierarzt gleich vom Zooladen zum Alizin spritzen etc.? Kann das Sinn der Sache sein? Und wo bleibt das Gewissen dabei?

    Darum gehts. Du kannst als NFV niemanden in den Zooladen schicken, ohne dich unglaubwürdig zu machen.

    Das, was du sagen kannst ist: "In der Gegend gibt es wenig Ratten und es kann eine Weile dauern, passende Tiere zu finden. Das Warten ist es aber wert, immerhin wollt ihr danach ja 2-3 Jahre Freude an den Tieren haben und es ist ja kein paar Schuhe, sondern ein Lebewesen. Bei exotischen Tieren für die Region ist das nunmal so. Wenn ihr die Geduld nicht haben wollt, steht es euch natürlich frei, sie zu kaufen, aber warum ich das nicht empfehlen kann, hab ich euch ja gesagt. Natürlich berate ich euch auch da nachher gerne, wie die Tiere gehalten werden, aber ich kann euch aus bekannten Gründen nicht raten, das zu tun."

    Ergo: Du hast nicht empfohlen, den Zooladen zu unterstützen, aber sie auch nicht vor den Kopf geschlagen. Ich finde aber schon, wenn man einen Exoten halten will (wie Ratten in eurer Gegend), dann muss man halt größeren Aufwand betreiben. Immerhin gehn wir auch davon aus, dass später das Fahren zum rattenerfahrenen Tierarzt etc. auch aufwändiger sein wird. Und wer das nicht will, sollte ja eh keine Tiere halten.

    Du kannst dich vielleicht nicht mit der Vermittlung von Ratten in Berlin vergleichen, sondern vll eher von... Frettchen hier in Bayern, oder so. Da durft ich auch schon Leute kennenlernen. Da gibts weniger Tiere und weniger Interessenten und die fahren dann halt auch mehr durch die Gegend. Aber sie würden nie empfehlen, Tiere aus Massenzuchten zu kaufen.

    Ansonsten bist du herzlich eingeladen, mir Fragen zu stellen, wie das Vermitteln hier läuft, anstatt mir bei jeder Gelegenheit vorzuwerfen, dass ich doch im Paradies lebe, weil ich in einer Großstadt vermittle und mir ohne mich zu kennen unterstellst, ich hätte kein Privatleben. Das ist dermaßener Blödsinn, ich kann nichts dafür, dass du in deiner Prärie Frust hast, das heißt aber nicht, dass wir hier nicht mind. genausoviel Prärie haben. Unter einer Stunde erreiche ich in München wenig, es gibt wenig Rattenkram, der mit weniger zu schaffen ist, Bayern ist bis auf wenige Orte rattenmäßiges Nirvana und Langzeitinsassen gibts bei uns genauso wie überall anders auch. Wir fahrn schon auch immer wieder mehrere Stunden durch die Gegend, um irgendwo Ratten abzuholen, weil die absehbar niemals vermittelt würden.

    Aber macht ja nix, ich sitz ja nur faul rum und kann tun was ich will, hab ja nix zu tun und Vermittlung tut sich hier von selber.

    ---

    Dass es in manchen Tierheimen auch nicht super ausschaut, ist klar. Da steht allerdings kein Konzern dahinter, sondern ein kleiner Tierschutzverein, der größtenteils nur von Spenden lebt. Und da gibt es für uns ja Anknüpfpunkte und die Möglichkeiten, wirklich was zu tun und zu helfen. Man kann versuchen, die Bedingungen dort zu verbessern, manche freuen sich sogar sehr darüber. Hier kann man mit Geduld und Spucke schon was erreichen. Zumal es ja nicht nur um die Unterbringung geht, sondern eben darum, dieses System nicht zu unterstützen, wo Handel betrieben und nachproduziert wird.

    Eine perfekte Haltung von Tierheimen verlangen ist in den meisten Fällen auch übertrieben und geht so nicht. Das sind Not-Stationen, die ihr bestes Tun, die aber meistens so voll stehen, dass für die "persönliche Betreuung" jedes einzelnen Tiers etc. schlicht nicht genug Mitarbeiter und Zeit da sind. Aber da können ehrenamtliche etc. gut mithelfen. Und die Hoffnung ist ja, dass die Tiere bald wieder ausziehen können.

    Das ist schon was anderes *find*

    So, jetzt gehts aber los ins Tierheim (Babies zahmknuddeln).

    LG

    Judith

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