Hallo
Ja, das ist wohl wahr, was Petra da schrieb:
Zitat
In kaum einer Arztpraxis haben so viele Leute plötzlich eine Allergie wie am Telefon diverser Tierheime.
Und kaum einer hat weniger Zeit, Lust oder Geld wie jemand, der seine Tiere los werden will.
Man ärgert sich da oft, wirklich! Aber leider ändern wir diese Menschen nur in den seltensten Fällen und dier Leidtragenden sind letztendlich die Ratten, die dann irgendwo im Wald oder so landen. Denn wenn wir diese Tiere nicht nehmen, wird der besitzer eben leider nicht denken: "Oh, dann behalte ich sie und kümmere mich liebevoll darum.", sondern der "entsorgt" sie dann halt andersweitig.
Ich versuche immer, die Abgeber dazu zu bringen, die Tiere selbst im TH abzugeben und die Abgabegebühr zu bezahlen. Aber wenn sie das partout nicht wollen, geht es leider nur auf Kosten der betroffenen Tiere, wenn sie dann niemand übernimmt. Das ist traurig, aber leider eben die Wahrheit Wer so mit Lebewesen umgeht, hat grundlegende charakterliche Mängel, die wir nur in den seltensten Fällen ändern können (man versucht es natürlich trotzdem) - da stimmt die Einstellung zum Leben an sich dann einfach nicht.
Deshalb auch meine Aussage, dass ich mich dann letztendlich den Tieren verpflichtet fühle und diese in den Vordergrund stelle - denn die können nichts dafür und um die geht es im Tierschutz.
Damals beim Stuttgarter Großnotfall kam die Debatte auch schon auf. Da haben uns mehrere NFV Hilfe verweigert mit der Aussage, es wäre besser, die freilaufenden Tiere in der Wohnung der Besitzerin (unkontrollierte Vermehrung) halt vom Kammerjäger töten zu lassen, damit die Halterin was für die Zukunft lernt. Das war für uns damals keine Option und wäre es auch heute nicht. Was hätte die Besitzerin gelernt? Nichts, weil sie nichts lernen wollte (und auch nicht konnte in dem Fall, aber das ist ein anderes Thema). Die Tiere wäre sie so oder so los geworden - aber eben dann auf Kosten der Ratten, die hätten sterben müssen.
Ich nehme dann aber mitunter das VetAmt mit dazu in der Hoffnung, dass diese Menschen irgendwann ein Tierhalteverbot bekommen. Wenn es eben besonders krasse Fälle sind bzw. "Wiederholungstäter".
Man muss immer sehr genau abwägen, was man tut, wie gut auf welchem Weg die Chancen sind usw. Aber letztendlich bleiben eben grundsätzlich zunächst die Tiere als Leidtragende in meinem Fokus.