Hallo,
Chen, nicht so doll!
Das hört sich für einen "Anfänger" eben fies an: "Gib Deine Ratte weg."
Das ist ja auch nicht die einzige Möglichkeit.
Zitat
Also wenn du ihn wirklich kastrieren lassen willst - würde ich es an deiner Stelle sofort tun damit er nicht allzu lange alleine sitzt.
WANN der Bock kastriert werden kann, hängt auch vom Alter ab.
Wie alt ist der Kleine denn?
Eine Kastration sollte man nicht unter 3 Monaten machen lassen.
Zitat
Ja hab auch shcon dran gedacht wenn sie wirklich jungenj bekommt ein weibchen zu behalten und wenn nicht , eben eins dazu zu holen.
Moment! Stopp!
Nicht eins, sondern mindestens (!) zwei Babymädchen behalten!
Rattenkinder brauchen gleichaltrige Spielgefährten. Selbst wenn die werdende Mama noch sehr jung ist, ist der Altersunterschied zu ihren eigenen Kindern schon zu groß.
Ich habe bei einer Bekannten von mir (Ratten-Notfallvermittlerin) mal mitbekommen, wie eine Ratte 2 Mädchen und 1 Jungen geboren hat. Was hat dieser kleine Bock nach der Trennung gelitten! Er kam zwar in einem anderen Rudel unter, aber ohne gleichaltrige Ratten. Es war nicht anders möglich, aber es ging ihm nicht gut damit.
Bitte - Ratten brauchen in einem Rudel auch immer mehrere gleichaltrige Spielgefährten! Also niemals ein einzelnes Rattenkind von den Geschwistern trennen, mindestens zu 2., besser zu 3.!
Sind Dein Weiblein und Männlein denn jetzt getrennt?
Das ist wichtig, da Du ja nicht genau weißt, wann sie werfen wird, aber sie sofort nach der Geburt wieder schwanger werden kann.
Also bitte umgehend trennen, falls Du das nicht schon getan hast.
Du hast nun folgende Möglichkeiten:
1.) Beide Ratten behalten und den Bock mit im Rudel:
Du lässt ihn baldmöglichst kastrieren und integrierst ihn zu dem Mädchen und den Babys zurück, was allerdings eine ziemlich lange Wartezeit für den Kleinen zur Folge hätte. Denn nach der OP müsste er nicht 4 Wochen Quarantäne absitzen, sondern er muss insgesamt 3 Monate warten, denn vorher sind die Babys zu klein für eine Integration.
Bedenke: Auch, wenn Du ihn kastrieren lässt, MUSST Du ihm Gesellschaft holen, denn er KANN dann 3 Monate lang nicht zurück zu dem Mädchen und ihren Babys integriert werden. Die männliche Gesellschaft müsstest Du dann ebenfalls kastrieren lassen, denn die müssten dann ja auch mit zu den Weibchen ziehen.
Verstehst Du, was das für einen "Rattenschwanz" (im wahrsten Sinne...) nach sich zieht?
2.) Beide Ratten behalten, aber ohne Kastration und Einzelhaft:
Du lässt das mit der Kastration, dann muss der Kleine allerdings für immer von dem Mädel getrennt bleiben. Und dann braucht er natürlich wiederum einen eigenen großen Käfig, eigenen Freilauf... und selbstverständlich mindestens 2 männliche Partner. Und nein, da kannst Du dann keine Babyjungs nehmen, denn die dürfen unter 3 Monaten nicht integriert werden, was eine zu lange Wartezeit bedeuten würde. Du müsstest in dem Fall mindestens 2 gleichaltrige Böcke aus dem Tierheim oder von einer Pflegestelle holen. Da fragt man sich nur, ob Du mit dem kommenden Wurf nicht genug Ratten hast...?
Und bei gleichzeitiger Haltung von beiden Geschlechtern musst Du immer auf der Hut sein, dass sich Männlein und Weiblein nie begegnen, nicht einmal für eine Sekunde. Das fällt selbst erfahrensten Rattenhaltern manchmal schwer. Unterschiedliche Geschlechter müssen immer in 2 verschiedenen Zimmern gehalten werden.
3.) Bock vermitteln:
Das wäre die tierliebste Entscheidung. So könnte er in ein Böckchenrudel integriert werden und hätte weder Stress mit Kastration, Wartezeit oder Weibern in der Nähe.
Du solltest Dir das zumindest mal durch den Kopf gehen lassen. Das würde viel, viel Stress für ihn und für Dich sparen.
Denn: Dein Bock BRAUCHT Gesellschaft! Die kannst Du ihm vorerst nicht geben, denn Du hast nur weibliche und in naher Zukunft zu junge Ratten.
Lass mich kurz rechnen...
Du hast jetzt 2 Ratten.
Der Bock bräuchte (egal, ob er kastriert wird oder nicht) mindestens 2 Partner.
Macht insgesamt 4 Ratten.
Dann kommt demnächst der Wurf - zwischen 8 und 16 Rattenbabys, schlimmstenfalls aber auch 20.
Macht im besagten schlimmsten Fall insgesamt 24 Ratten.
Davon musst Du mindestens 2 Babymädchen behalten, damit sie bei der Mama bleiben.
Bedeutet: 6 eigene Ratten in 2 Rudeln (sprich 2 Zimmer, 2 Käfige, 2 Freilaufgebiete, etc.) und 18 Ratten in ein gutes Zuhause vermitteln.
Die Tierarztkosten, die auf Dich zukommen, will ich lieber nicht ausrechnen...
Das wird ein Spaß. Überleg Dir bitte gut, ob Du den Bock nicht lieber doch vermitteln willst - mit den Babys kommt noch genug Stress auf Dich zu, glaub mir.
Liebe Grüße und viel Glück,
Rowe